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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Schon früh stand für mich fest, dass ich ein Auslandssemester in Spanien verbringen möchte. Um gut vorbereitet zu sein, belegte ich bereits ein Jahr im Voraus Sprachkurse an der Uni und erreichte so das geforderte B1-Niveau. Ich kann nur empfehlen, sich frühzeitig über die sprachlichen und organisatorischen Anforderungen zu informieren, um ausreichend Zeit zur Vorbereitung zu haben. Je nach Zieluniversität werden verschiedene Sprachzertifikate gefordert und nicht immer wird das UniCert Zertifikat als Sprachnachweis akzeptiert. So kann es sein, dass man bei den offiziellen Sprachakademien einen kostenpflichtigen Test ablegen muss, der auch zeitlichen Vorlauf braucht.

Um mich weiterhin vorzubereiten besuchte ich die Informationsveranstaltungen des International Office und las Erfahrungsberichte ehemaliger Studierender auf der Uniwebsite. Die eigentliche Bewerbungsphase begann Anfang 2024 und einige Wochen später erhielt ich die Zusage der Universidad Complutense de Madrid (UCM). Im Anschluss musste ich das Learning Agreement ausfüllen und meine Kurswahl treffen. Leider erwies sich die Homepage der UCM als unübersichtlich und der Kurskatalog war nicht mehr aktuell. Hier kann es helfen, sich mit ehemaligen Erasmus-Studierenden oder direkt mit der Gastuni auszutauschen. So konnte ich zur Überbrückung die Kurse der letzten Jahre angeben bis der aktuelle Kurskatalog veröffentlicht wurde und ich mein Learning Agreement aktualisieren konnte.


Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 01/2025

Gastuniversität:Universidad Complutense de Madrid

Gastland:Spanien

Studium an der Gastuniversität

Das Studium an der UCM war eher schulisch und unterschied sich von dem an der Uni Potsdam. Die Kurse fanden zweimal wöchentlich für jeweils zwei Stunden statt, mit Anwesenheitspflicht und aktiver Mitarbeit als Bestandteil der Bewertung. Neben Klausuren gab es viele Gruppenarbeiten, vorbereitete Diskussionen, Präsentationen und kleinere schriftliche Aufgaben. Alle für mich in Frage kommenden Kurse fanden auf Spanisch statt. Das war anfangs ziemlich überfordernd und ich stellte schnell fest, dass es schwierig war, den Arbeitsaufwand für fünf Kurse zu bewältigen, weshalb ich schließlich nur vier belegte. Nach den ersten Wochen gewöhnte ich mich an den Uni-Alltag und die Sprache.

Ich empfehle dringend, sich zu Beginn mit anderen internationalen Studierenden über die Kurse auszutauschen und so viele Veranstaltungen wie möglich auszuprobieren, bevor das Learning Agreement finalisiert wird. Einige Dozierende waren anspruchsvoller als andere und das Kursniveau hängt stark vom Jahr ab, in dem die Studierenden sind.

Offiziell gibt es keine Sonderbehandlung für Erasmus-Studierende, aber die meisten Dozierenden waren sehr entgegenkommend. In einem Kurs durfte ich meine Klausur auf Englisch schreiben und in anderen wurde die Nutzung eines Spanisch-Deutsch-Wörterbuchs erlaubt.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu anderen internationalen Studierenden gestaltete sich sehr einfach. Viele waren bereits eine Woche vor Semesterbeginn in Madrid und organisierten sich über verschiedene WhatsApp-Gruppen. Schon an meinem zweiten Tag in Madrid verabredeten wir uns, lernten uns kennen und besuchten gemeinsam den Campus. Ich habe alle als sehr offen und einladend erlebt. Es wurde darauf geachtet, allen die Chance zu geben an den Treffen teilzunehmen und jede/r war willkommen. So kannte ich bereits zwei Wochen nach Semesterbeginn fast alle anderen internationalen Studierenden in meiner Fakultät. Man hat dort immer jemanden gefunden um die Pausen zu überbrücken oder um zusammen zu lernen.

Mit einheimischen Studierenden war der Kontakt eher begrenzt, da viele in ihren bestehenden Freundeskreisen blieben und es auch sprachlich für mich nicht ganz einfach war. Trotzdem waren alle hilfsbereit und freundlich. Später in den Gruppenarbeiten hatte ich dann die Gelegenheit einige meiner spanischen Kommilitonen besser kennenzulernen und auch außerhalb des Studiums etwas mit ihnen zu unternehmen. Dadurch und durch den Alltag im Studium hat sich meine Sprachkompetenz langsam aber stetig verbessert. Alle meine Kurse fanden auf Spanisch statt. Das war anfangs herausfordernd, aber im Nachhinein sehr gut für meine sprachliche Entwicklung.

Abgesehen davon, gerade für den Anfang, kann es sich lohnen auf Plattformen wie Citylife oder den ESN-Kanälen nach Freizeitangeboten und Austauschmöglichkeiten zu suchen. Oft werden dort Ausflüge, Tanzkurse und alle möglichen anderen Unternehmungen angeboten und sie bieten gute Vernetzungsmöglichkeiten in WhatsApp Gruppen. Dort habe ich gute Empfehlungen für Bars, Restaurants und Clubs gefunden und es werden auch regelmäßig Wohnungsinserate gepostet und andere nützliche Tipps gegeben.

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnungssuche in Madrid ist, wie in vielen europäischen Großstädten, nicht einfach. Das bekannteste Portal zur Wohnungssuche ist idealista.com, aber dort war ich leider nicht erfolgreich. So musste ich auf eine der anderen Housing Agencies ausweichen. Dort zahlt man teilweise sehr hohe Bearbeitungsgebühren und Kaution, man sollte also Vorsichtig sein und am besten verschiedene der Agenturen miteinander vergleichen. Ich habe mich für aluni.net entschieden und trotz einer Miete von 600 € pro Monat war ich mit meiner WG im Stadtteil Ibiza sehr zufrieden. Die Gegend ist gut angebunden, liegt in der Nähe des Retiro-Parks und ist weniger touristisch.

Ich beantragte direkt zu Beginn das Jugendabo für den ÖPNV (8 € pro 30 Tage). Dafür benötigt man eine Adresse in Madrid und eine spanische Telefonnummer. Hier war das Netzwerk Citylife Madrid sehr hilfreich, da sie eine Telefonnummer für die Anmeldung zur Verfügung stellten.

Ein spanisches Bankkonto oder eine lokale SIM-Karte sind für einen fünfmonatigen Aufenthalt nicht unbedingt notwendig. Bezahlen kann man in Madrid fast überall mit der normalen EC-Karte. Die Preise sind mit Berlin oder Potsdam vergleichbar. Günstige Tapas-Bars findet man oft durch Empfehlungen in WhatsApp-Gruppen. Clubs hingegen sind relativ teuer (Eintritt ca. 20 € inkl. Freigetränk).

Im Gegensatz dazu haben die vielen Museen in Madrid mindestens einmal die Woche bestimmte Zeiten in denen man keinen Eintritt zahlen muss. Das gilt auch für den Palacio Real. In meinen letzten Wochen in Madrid habe ich von diesen Angeboten viel Gebrauch gemacht und es bereue es nicht mehr gesehen zu haben. Mein Highlight war das Prado-Museum für das man definitiv mehr als einen Besuch benötigt.

Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 01/2025

Gastuniversität:Universidad Complutense de Madrid

Gastland:Spanien

Rückblick

Rückblickend war mein Erasmus-Semester in Madrid eine super schöne Erfahrung auf die ich gerne zurückblicke. Bis auf kleinere Probleme wie Krankheiten oder Prüfungsstress hatte ich keine negativen Erfahrungen. Ich habe super viele nette Leute aus vielen verschiedenen Ländern kennengelernt, konnte meine Sprachkenntnisse verbessern und mich in einer neuen Stadt beweisen. Madrid war dafür die ideale Stadt für mich. Besonders toll fand ich, wie aktiv die Stadt ist und wie viele Menschen dort unterwegs sind.


Spanien

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