Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Durch die Infoveranstaltung zu Auslandsaufenthalten an der Universität Potsdam sowie die Informationen auf der Internetseite fühlte ich mich gut vorbereitet und hatte seitens meiner Heimatuniversität alle Informationen. Die Kontaktaufnahme mit der Universität Autonoma gestaltete sich als schwierig, da man häufig auf E-Mails gar keine bis sehr späte Rückmeldungen erhalten hat. Auch das Infomaterial, was uns zuvor geschickt wurde, war eher sehr allgemein gehalten, aber hat fürs Erste ausgereicht. Allerdings waren viele Informationen nicht für den Master angepasst, somit hatte ich leider trotz E-Mail-Kontakt mit der Gastuniversität einige offene Fragen. Die Bewerbungsunterlagen für die Gasthochschule waren durch einen einfachen Upload und das Senden der Unterlagen per Mail sehr einfach gestaltet.
Studium an der Gastuniversität
Schon von Beginn meines Austausches habe ich gemerkt, dass die Systeme sich in Spanien sehr von denen in Deutschland unterscheiden. Ich habe ungünstigerweise einige Probleme gehabt mit der Ankunft, da ich in einen Bachelorstudiengang eingeschrieben wurde und meine Masterbewerbung von dem International Office nicht vor meiner Anreise bearbeitet wurde, somit musste ich dann vor Ort "irgendwie" LV finden, die Anwendung in meinem Master an der Universität Potsdam finden. Bedauerlicherweise war die Gasthochschule mit der Anzahl von internationalen Studierenden etwas überfordert. Ich hatte eine Woche vor meinen Vorlesungen bedauerlicherweise immer noch keinen Stundenplan. Auch die LV an sich unterschieden sich stark von denen in Deutschland, hier wurde enorm viel Input vor- und nach LV erwartet und kaum erklärt. Ich hatte das Gefüh, dass der Lernstoff eher schnell abgearbeitet wurde und eher auf Quantität gesetzt wurde, als auf Qualität, was ich sehr schade fand, da einige Themen wirklich sehr interessant waren. Auch die Zeitplanung für Ausarbeitungen und Abgaben war einfach nicht realistisch. Ich hatte 4 Abgaben innerhalb 4 Wochen mit teilweise bis zu 25 Seiten, an der Universität Potsdam hat man für 1 Abgabe teilweise bis zu 2 Monaten. Die Kürze der Zeit, die man für die Abgaben hatte, wirkte sich dann natürlich auch auf die Qualität dieser aus. Auch die Leistungsbewertung war mir teilweise nicht klar, da ich diese nicht so ganz nachvollziehen konnte und diese sich natürlich auch sehr von der Deutschen unterscheidet. Das Studienklima hat mir allerdings sehr gefallen! Die Gruppen innerhalb der LV waren alle klein gehalten und man hat sich aufgehoben gefühlt, alle Studierenden waren sehr hilfsbereit und freundlich und bei Fragen jeglicher Art immer ansprechbar. Ich habe im Master mit vielen anderen internationalen Studierenden zusammen die LV besucht und habe somit auch tolle Kontakte knüpfen können. Studenten und Dozenten waren sehr hilfsbereit und auch die Verwaltungsmitarbeitenden. Infoveranstaltungen und die ersten Tage an der Universität in Madrid wurden durch das ESN Team vor Ort wirklich zu einem tollen Erlebnis und gaben mir Hoffnungen für die nachfolgende Zeit! Der Campus der Universidad Autonoma de Madrid ist wirklich super einfach zu erreichen! Man braucht ungefähr 20min mit dem Zug vom Zentrum aus und fährt durch. Vor Ort ist die Universität wirklich mit allem ausgestattet, was man braucht. Die Bibliotheken sind auch noch spät bis in die Nacht geöffnet, somit konnte man diese zu jeder Zeit besuchen und fand Ruhe vom stressigen Stadtleben.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Durch die tollen Veranstaltungen, die zu Beginn des Aufenthaltes von der Universität sowie vom ESN-Team organisiert wurden, fiel es mir sehr einfach Kontakte zu knüpfen und neue Personen kennenzulernen. Die Anzahl der Studierenden, die mit mir begonnen haben, war enorm, sodass es manchmal etwas chaotisch wurde. Zu einheimischen Studierenden hatte ich dann durch meine LV Kontakt und wurde auch das ein oder andere Mal auf ein Bier nach der Universität eingeladen, da alle sehr offen waren.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Ich habe zu Beginn meines Auslandsstudiums einen Sprachkurs an der Universität Potsdam erfolgreich beendet und empfehle das auch jedem, der in Spanien studiert. Auch wenn der Großteil meiner LV auf Englisch gehalten wurde (da es sich um einen Master handelte), wurden häufiger auch Texte auf Spanisch verwendet oder es wurden spanische Beispiele gegeben. Somit ist ein gutes Level von Spanisch empfehlenswert, auch für die Kommunikation in den eher weniger touristischen Gegenden in Madrid. Nach meinem Auslandsaufenthalt hat sich mein Spanisch enorm verbessert, da ich das Glück hatte, auch mit zwei Personen aus Spanien zusammenzuleben. Das empfehle ich auch jeder Person, die nach Spanien geht, leider lernt man mit internationalen Studierenden eher weniger.
Wohn- und Lebenssituation
Ich hatte das Glück, dass ich zuvor in meinem Bekanntenkreis eine Freundin gefunden habe, die Kontakte in Madrid hatte und habe somit mein Zimmer gefunden. Ich kann es auch nur jede*r/-m empfehlen, erstmal im Freundeskreis zu fragen, da die Wohnsituation in Madrid sehr schwierig ist und besonders zentral werden viele Wohnungen gesucht. Wie bereits oben gesagt, ist es sehr schwierig in Madrid ein Zimmer zu finden, aber durch idealista.com und Seiten wie spotahome.com, kann man, wenn man früh genug sucht, auch etwas Schönes finden! Ich würde auch empfehlen, etwas im Stadtzentrum zu suchen (Alles rund um die Metro-Stationen: Sol; Gran Via; Tribunal; Banco de Espana; La Latina), da hier das meiste in der Freizeit geschieht. Und stellt euch bitte darauf ein, dass Madrid teuer ist und ein Zimmer schon bis zu 750 Euro kosten kann. Madrid ist da etwas anders als andere Städte in Spanien. Allerdings lohnt es sich für eine zentrale Lage, da man kaum mit der Metro fahren muss. Madrid hat ein wunderbares öffentliches Verkehrssystem! Bis zum Alter von 26 Jahren hat man pro Monat mit einer Metro-Karte lediglich 10 Euro gezahlt und konnte auch außerhalb der Stadt zu vielen Zielen fahren. Uns wurde zu Beginn, also bei Ankunft an der Universität, ein spanisches Bankkonto kostenlos angeboten. Ich habe allerdings trotzdem meine deutsche Karte behalten und meistens kontaktlos überall bezahlt (was in Spanien wirklich fast überall möglich ist). Zusätzlich zu meiner deutschen Krankenversicherung habe ich eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen und würde es auch jedem empfehlen, damit man im Fall der Fälle auf der sicheren Seite ist! Aber dafür am besten immer bei der eigenen Krankenkasse nachfragen. Madrid kann sehr teuer werden, aber es gibt auch wirklich tolle und günstige Ecken! Geht am besten immer bei internationalen Supermärkten wie Lidl oder Carrefour einkaufen und eher nicht bei kleinen Läden, da diese wirklich sehr teuer sein können. Was soll ich sagen? Madrid ist wahrscheinlich eine der Städte in Europa, die fast nie schläft! Man kann zu jeder Zeit etwas unternehmen, allerdings ausschließlich im Zentrum von Madrid. Durch den Tourismus wird sehr viel angeboten und ich habe bei Ende des Aufenthaltes immer noch keine Möglichkeit gehabt alles zu besichtigen. Ich empfehle auf Instagram nach Seiten zu suchen, die die wichtigsten Aktivitäten beschreiben und immer wieder veröffentlichen. Außerdem findet man im Internet auch zahlreiche Blogs, die einem enorm weiterhelfen und mit denen man herausfinden kann, wofür man sich wirklich interessiert.
Studienfach: Linguistik im Kontext (M.Sc.)
Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023
Gastuniversität: Universidad Autónoma de Madrid
Gastland:Spanien
Rückblick
Ich würde jedem Studierenden empfehlen, viel Geduld mitzubringen. Sobald allerdings eine Unterkunft gefunden, mit der Universität alles geklärt wurde und man seinen Stundenplan hat und man Anschluss gefunden hat, ist Madrid eine riesengroße Erfahrung und einfach nur wundervoll! Ich würde trotz der Probleme mit der Universität immer wieder nach Madrid gehen! Die Stadt und die Menschen dort sind wundervoll & man kann so viel lernen und dabei denke ich nicht nur an die Sprache! Madrid und die Auslandserfahrung will ich niemals missen und möchte jede*r/-m empfehlen, diese Erfahrung auch zu machen!