Studium an der Gastuniversität

An der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik sind die Semester in der Mitte in zwei periods geteilt. Innerhalb einer period kann man dann bis zu 15 ECTS ablegen. Das kann man entweder mit 3 Kursen à 5 ECTS, 2 Kursen à 7.5 ECTS oder einem Kurs à 15 ECTS tun. Am Ende dieser periods gibt es 1-2 Wochen, in denen alle Studenten dann ihre Klausuren haben. Ich fand dieses System deutlich angenehmer als in Deutschland, da sich dadurch nicht so viel Stoff anhäuft und man sich viel besser auf die geringere Anzahl an Kursen konzentrieren kann. Ich fand es kurioserweise einfacher, die Kurse zu bestehen, jedoch schwieriger, eine wirklich gute Note zu erreichen. Oft ist sehr klar definiert, was getan werden muss, um eine 3 (passing grade) zu bekommen. Alles in allem kann ich ein Studium an der Uni Uppsala nur empfehlen und würde es jederzeit einem Studium an der Uni Potsdam vorziehen. Genau wie in Deutschland gibt es nur wenige Pflichtveranstaltungen, so dass man zeitlich sehr flexibel ist. Schweden ist kein besonders hierarchisches Land, sodass Professoren und Dozenten mit Vornamen angesprochen werden. Die Uni ist keine Campus-Universität, sondern hat in der Stadt verteilt unterschiedliche Gebäude. Es gibt verschieden Bibliotheken, die es sich lohnt auszuprobieren, aber allgemein gibt es hier viel mehr Platz und Räume, die zur Verfügung für die Studenten stehen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

In meinen Kursen habe ich eher wenig Kontakte geknüpft und kann empfehlen, sich innerhalb der student nations (moderne Studentenvereinigungen) zu engagieren. Es gibt davon 13 und es spielt eigentlich keine große Rolle, für welche ihr euch einschreibt. Wer gerne auch Kontakte zu Schweden aufnehmen will, dem rate ich, zum Beispiel in einem Chor, in einer Big Band oder in einem anderen Club der student nations mitzumachen. Die meisten Menschen, die ich kennengelernt habe, waren offen und freundlich.

Wohn- und Lebenssituation

Ihr solltet Anfang/Mitte Mai (wenn ihr im Wintersemester geht) eine Mail erhalten, über die ihr euch für einen Wohnheimplatz bewerben könnt. Ich habe mich aber auch selbst nach einer WG umgeschaut und kann diese Seiten empfehlen: studentboet.se, bostad.blocket.se. Je nachdem, wie weit außerhalb ihr wohnen wollt, könnt ihr mit Preisen ab 3000 SEK per Monat rechnen. Einen Bankaccount kann man ohne schwedische Personennummer leider nicht eröffnen, was das öffentliche Leben in vielen Hinsichten erschwert. Für ein paar Monate sollte das aber kein großes Problem sein. Lebenshaltungskosten sind leider teurer in Schweden, gerade Lebensmittel auch. Wer Zeit hat, kann zB bei Lidl oder Willys einkaufen, um etwas Geld zu sparen. Die student nations haben günstiges Bier und Essen. Allgemein kann ich empfehlen, sich über Instagram und Facebook über die vielen Angebote der student nations zu informieren. Auch auf der Website nationsguiden.se kann man tägliche Events verfolgen.