Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitung des Aufenthalts ist sehr problemlos abgelaufen. Ich habe an den Info-Veranstaltungen des HPIs und der Uni Potsdam teilgenommen. Die Kommunikation mit der Gasthochschule lief per E-Mail. Hier wurde immer schnell geantwortet und auf meine Fragen eingegangen. Zusätzliche Bewerbungsunterlagen wurden nicht benötigt.
Studium an der Gastuniversität
Die Lehrveranstaltungen an der Gastuniversität haben mich nur teilweise überzeugt. Es lohnt sich sicherlich, sich mit Studierenden auszutauschen, welche Kurse empfehlenswert sind. Im Semester einen Kurs zu wechseln war für mich problemlos möglich. Es gibt ein relativ großes Angebot an Kursen, die auf Englisch gehalten wurden. Insgesamt lag das Niveau, denke ich, unter dem des HPI. Der Zeitaufwand war zumindest für mich deutlich geringer. Das Studienklima gefiel mir sehr gut. Die Bibliothek hat rund um die Uhr geöffnet und bietet viele Arbeitsplätze, darunter auch Ruhebereiche und Meetingräume. Auch ein Poolraum steht zur Verfügung.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Zu ausländischen Studierenden hatte ich viel Kontakt. Der ESN organisiert einige Events, und da ich in Jotac gelebt habe, einem Studentenwohnheim mit fast ausschließlich Erasmus-Studierenden, wurde viel gemeinsam gekocht, geschnackt und unternommen. Außerdem habe ich an den Einführungswochen der schwedischen Erstsemester teilgenommen. An der Uni gibt es eine große Kultur um diese Events, und bis Dezember werden sehr viele gemeinsame Aktionen von den älteren Studierenden organisiert. Dies war eine gute Möglichkeit, Freundschaften mit schwedischen Studierenden zu schließen und die doch etwas absurde, aber durchaus unterhaltsame Kultur an der Universität kennenzulernen. Als Erasmus-Student*in sollte man sich am besten an den ESN wenden, da es theoretisch nicht vorgesehen ist, dass man an den Veranstaltungen teilnimmt. Demnach erhält man auch keine offizielle Einladung. Einfach auftauchen hat sich aber gut bewährt; wir wurden gut aufgenommen und bei Sprachbarrieren wurde auch immer fleißig übersetzt.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Vor dem Aufenthalt hatte ich keinerlei Kenntnisse. Durch die Teilnahme an den zahlreichen Events der schwedischen Erstsemester habe ich aber unerwarteterweise dann einiges der Sprache aufgeschnappt und konnte immerhin einfachen Konversationen folgen. Wohn- und Lebenssituation Gelebt habe ich im Studentenwohnheim "Jotac". Der Link ist auch auf der Seite der BTH zu finden. Ich habe einfach eine E-Mail geschrieben und direkt eine Wohnung zugesichert bekommen. Die Miete ist für das, was man bekommt, relativ teuer, ich würde mich aber jedes Mal wieder so entscheiden. Man lebt mit vielen Erasmus-Studierenden auf einem Flur, teilt sich Küche und Gemeinschaftsräume. Dadurch kommt sehr schnell eine familiäre Atmosphäre auf, und es ist immer etwas los. Mit dem Bus ist man auch in 10 Minuten an der Universität. Für Menschen, die nicht allzu viel Privatsphäre brauchen und Lust haben, etwas zu unternehmen, kann ich das sehr empfehlen.
Freizeit/Sport:
Hochschulsport gibt es nicht in gleichem Maße wie an der UP. Die Hochschulgruppe Kids bietet aber immerhin kostenlos Fußball, Badminton und Unihockey an. Außerdem gibt es eine Boulderhalle in der Stadt. Diese ist sehr klein (max. 13 Personen gleichzeitig, glaube ich) und deutlich "zusammengezimmert" als man vielleicht gewohnt ist; dafür sind alle Leute aber mit viel Herz dabei. Die Atmosphäre und Offenheit waren für mich wirklich bemerkenswert, und man hat sich direkt gut aufgehoben gefühlt. Außerdem kann man sich in der Halle Crashpads leihen und an einigen wirklich schönen Stellen rund um Karlskrona auf eigene Faust Bouldern gehen.
Studienfach: IT-Systems Engineering Master
Aufenthaltsdauer: 08/23 – 01/24
Gastuniversität: Blekinge Tekniska Högskola
Gastland:Schweden
Rückblick
Ich kann sehr empfehlen, sich auf die schwedische Studienkultur einzulassen. Außerdem sollte man die Gelegenheit nutzen und viele Reisen unternehmen. Die ESN-Reise nach Finnland, die ich mitgemacht habe, war schön und gut; dennoch kann ich empfehlen, eher auf eigene Faust loszuziehen. Es gibt zum Beispiel einen Nachtzug von Stockholm nach Narvik, mit dem man recht schnell und günstig viele schöne Orte erreichen kann.