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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Vorbereitungszeit für meinen Auslandsaufenthalt war für mich mit vielen Unsicherheiten verbunden. Aufgrund des hohen Renommees meiner Gastschule musste ich mich nicht zunächst bei der Uni Potsdam bewerben, sondern habe mich direkt im EASY-Bewerbungsportal des Mozarteums um einen Platz beworben. Ich musste eine umfangreiche Bewerbung verfassen, die unter anderem auch Videos auf meinem Hauptinstrument enthalten sollte. Zu diesem Zeitpunkt bewarb ich mich noch für den Studiengang Gesang Bachelor. Kurz darauf erhielt ich eine Absage per E-Mail. Nach einem Anruf im International Office wurde mir jedoch doch ein Platz angeboten. Aus persönlichen Gründen entschied ich mich, mein Auslandssemester um ein Semester zu verschieben, was problemlos funktionierte. Ein paar Monate später wurde mir die Möglichkeit geboten, den Studiengang Musikerziehung zu belegen, der dem Studiengang Musik auf Lehramt in Potsdam noch mehr ähnelte und mir zudem die Option bot, auch Kurse in meinem Zweitfach Sport zu belegen. Die Kommunikation mit dem International Office des Mozarteums empfand ich als schwierig. Vor meinem Aufenthalt musste ich vier verschiedene Learning Agreements einreichen, da mir immer wieder die falschen Dokumente zugeschickt wurden und sich die Kursübersicht sehr unübersichtlich gestaltete. Die Wochen vor meiner Ankunft waren die Kurse noch nicht genehmigt, ich war noch nicht eingeschrieben, und plötzlich war niemand mehr im International Office erreichbar – weder per E-Mail noch per Telefon. Das hat mich stark verunsichert, und so reiste ich nach Salzburg, ohne genau zu wissen, ob alles funktionieren würde. Nach meiner Ankunft stellte ich fest, was mir noch oft in Salzburg passieren würde: Die Wege sind kurz, man muss wissen wen man fragt und Dinge am besten einfach persönlich klären. In Salzburg angekommen stellte ich mich im International Office vor und konnte mich noch am gleichen Tag einschreiben.


Studienfach: Sport und Musik auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 02/2024

Gastuniversität:Mozarteum Universität Salzburg / Paris-Lodron Universität Salzburg

Gastland: Österreich

Studium an der Gastuniversität

Die Gründe, warum ich mein Erasmussemester in Salzburg verbringen wollte, waren einerseits die wunderschöne Landschaft Österreichs und andererseits die Qualität der Musikhochschule Mozarteum. Glücklicherweise wurde ich während des Semesters in beiden Aspekten nicht enttäuscht. Es war unglaublich, morgens aus dem Haus zu gehen und einen Panoramablick auf die Berge zu genießen. Am Mozarteum belegte ich Kurse in Gesang, Dirigieren, Gitarre sowie musiktheoretischen und musikpädagogischen Fächern. Ich konnte vom breiten Kursangebot der Musikhochschule profitieren und viel lernen. Allerdings sollte man sich im Konzertfachbereich auf einen wesentlich anspruchsvolleren und angespannteren Umgangston der Dozenten und Studierenden einstellen. Zwischendurch fühlte ich mich in Seminaren manchmal fehl am Platz, weil ich "nur" von der Uni Potsdam komme und Lehramt studiere. Aber gerade in den künstlerischen Fächern fühlte ich mich respektiert und gut aufgehoben. Die Lehre empfand ich sowohl im künstlerischen als auch pädagogischen Bereich als qualitativ hochwertig und kann das Mozarteum als Lernumgebung empfehlen. Für mein Zweitfach Sport musste ich mich an einer zweiten Uni, der Paris-Lodron-Universität Salzburg einschreiben. Das brachte zwar administrative Herausforderungen mit sich, es hat sich jedoch definitiv gelohnt! Ich konnte mich problemlos für die in Potsdam hart umkämpften Sportkurse wie Basketball und Handball anmelden und die Wintersportarten Eiskunstlauf/Eishockey sowie Skifahren belegen. Die Wintersportkurse waren ein echtes Highlight für mich, und ich bin dankbar, etwas von der österreichischen Wintersportkultur im Rahmen meines Auslandssemesters erfahren zu haben.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Obwohl mein Fokus während des Auslandssemesters eher auf der Uni lag, konnte ich sowohl Kontakte zu einheimischen als auch zu ausländischen Studierenden knüpfen. Mit den Einheimischen hatte ich vor allem über die Unikurse und durch meine 7er-WG Kontakt. Den intensivsten Kontakt zur österreichischen Kultur hatte ich wahrscheinlich in der Skilehrerausbildung des Unikurses am Arlberg. Zum einen wurde ich sprachlich vor große Herausforderungen gestellt (Kärntner und Tiroler Dialekt), und auch kulturell habe ich einiges dazugelernt. In den theoretischen Vorlesungen und am Abendbrottisch musste ich einige Vorurteile und eine subtile Deutschenfeindlichkeit ertragen, wurde aber spätestens nach dem Après-Ski am dritten Tag in die Gruppe aufgenommen und konnte so einiges über das deutschösterreichische Verhältnis lernen. In der Einführungswoche gab es ein Willkommenstreffen aller Unis am Mozarteum, wo ich zwei nette Französinnen kennengelernt habe. Dieser Kontakt hielt sich das ganze Semester, und wir unternahmen mit zwei Marokkanern und einer Mexikanerin einige Ausflüge ins Salzburger Umland. Das Semester schlossen wir dann mit einer eineinhalbwöchigen Osteuropareise (Graz, Ljubljana, Zagreb, Budapest, Bratislava) ab. Diese Reise war äußerst intensiv und hat mich sprachlich und kulturell extrem bereichert. Ich hoffe, diese Freundschaften auch über das Auslandssemester hinaus pflegen zu können.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Zu meiner Sprachkompetenz lässt sich nicht so viel sagen, da ich ja in meiner Muttersprache reden konnte. Ich habe sicherlich ein paar neue Ausdrücke wie "es geht sich nicht aus", "passt scho'" oder "Joa, Fix." in meinen Wortschatz aufgenommen und würde schon sagen, dass ich dank meiner Mitbewohner aus Oberösterreich und Tirol einige Dialekte besser verstehen kann. Ansonsten habe ich mit meinen Erasmusfreunden sehr viel Englisch und Französisch gesprochen. Auf der Osteuropareise habe ich auch meine ersten arabischen Vokabeln gelernt.

Wohn- und Lebenssituation

Salzburg ist sehr schön, aber auch sehr teuer. Der Wohnungsmarkt ist heiß umkämpft, daher habe ich mich relativ früh über WG-gesucht um eine Wohnung beworben. Ich habe dann auch etwas außerhalb, in einer 7er-WG in einem Einfamilienhaus, bezahlbaren Wohnraum gefunden. Ein Spar war fußläufig zu erreichen. Zur Uni bin ich durch die dürftige Busverbindung meist 20 Minuten mit dem Fahrrad gefahren. Salzburg hat eine sehr schöne Altstadt und ist sehr sauber. Kulturell hat sie wirklich viel zu bieten, und es gab auch immer tolle Angebote für Studierende. Ich war bestimmt fünf Mal für 4 Euro bei Musicals und Operetten im Salzburger Landestheater. Einmal waren wir auch im Großen Festspielhaus, wo ich für 20 Euro die beeindruckendste Oper meines Lebens gesehen habe. Ansonsten hat Salzburg natürlich die Berge zu bieten. Ich kann wärmstens empfehlen, an Wochenenden mit dem Zug die Umgebung Salzburgs zu erkunden, es lohnt sich.

Studienfach: Sport und Musik auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 02/2024

Gastuniversität:Mozarteum Universität Salzburg / Paris-Lodron Universität Salzburg

Gastland: Österreich

Rückblick

Zusammenfassend blicke ich sehr positiv auf meine sechs Monate in Österreich zurück. Klar, eine Auslandserfahrung bringt immer Herausforderungen mit sich. Man muss sich von einem Tag auf den anderen Tag einen komplett neuen sozialen Kreis aufzubauen. Das ist gar nicht so einfach und bringt einen auf jeden Fall dazu, über sich hinauszuwachsen. Auch organisatorisch bin ich vor und während des Auslandssemesters öfter an meine Grenzen gekommen. Ich habe jedoch das Gefühl, mich durch diese Aufgaben weiterentwickelt zu haben und mich in dieser Zeit auch selbst um einiges besser kennengelernt zu haben. Eigentlich bin ich nur nach Salzburg gegangen, um eine gute musikalische Ausbildung zu erhalten. Schlussendlich war Salzburg jedoch ein Abenteuer, das viel mehr kulturelle, sprachliche, landschaftliche und musikalische Schätze bereithielt, als ich es erwartet hätte.


Österreich

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