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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Bewerbung für das Auslandssemester verlief relativ unkompliziert. Auf den Seiten des International Office (https://www.uni-potsdam.de/de/international/outgoing/studium/erasmus) ist alles Wichtige übersichtlich dargestellt. Dort sind unter anderem Informationen zu aktuellen Bewerbungsfristen und -unterlagen, wichtige Dokumente sowie ein Schritt für Schritt Guide zu finden. Zu empfehlen sind auch die Informationsveranstaltungen vom International Office, in denen alle noch offenen Fragen geklärt werden können.  Ich bewarb mich zunächst bei der Austauschkoordinatorin meines Fachbereichs, unter Angabe meiner drei favorisierten Städte. Die Bewerbung war erfolgreich, ich wurde für meine Erstwahl in Oslo angenommen und an der Gasthochschule nominiert. Dort musste ich mich anschließend erneut auf meinen gewünschten Studiengang „Outdoor Studies“ bewerben. Für eine Bewerbung an der Norges Idrettshøgskole (NIH) sind alle wichtigen Informationen dazu ebenfalls online zu finden (https://www.nih.no/en/studies-at-nih/exchange/). Besonders zeitintensiv war bei mir das Sammeln der Unterschriften für das Online Learning Agreement, das sowohl vom International Office, vom Austauschkoordinator als auch von der Gasthochschule unterzeichnet werden muss.


Studienfach: Outdoor Studies

Aufenthaltsdauer: 08/2021 - 12/2021

Gastuniversität: Norges Idrettshøgskole

Gastland: Norwegen

Studium an der Gastuniversität

Die Hochschule liegt etwas erhöht im Norden von Oslo und ist sehr modern ausgestattet. Der Bibliotheksraum wurde aufgrund der Covid-19 Pandemie leider etwas verkleinert, aber auf dem Campus verteilt gibt es trotzdem ausreichend Arbeitsplätze. Außerdem verfügt die NIH über ein Fitnessstudio, ein Schwimmbad mit Sauna und weitere Sportsäle und -plätze, zu denen der Eintritt für Hochschulangehörige frei ist. Wir Erasmus-Studierenden wurden sehr herzlich an der Gasthochschule aufgenommen. Es wurde sogar extra für uns eine Willkommenswoche organisiert, die eine super Gelegenheit war, um neue Kontakte zu knüpfen, erste norwegische Traditionen und die Umgebung von Oslo kennenzulernen. Dabei wurden wir sowohl von Studierenden vor Ort (den sogenannten „Fadders“) als auch dem Koordinator des International Office betreut. Den Studiengang „Outdoor Studies“ kann ich allen NaturliebhaberInnen nur ans Herz legen. Im Rahmen des Studiums wird viel Wissen über die Natur und traditionelle Praktiken vermittelt (essbare Pflanzen, Fischen, Konservierung von Nahrung, Holzarbeiten, Überlebensstrategien etc.) und auch aus philosophischer Perspektive beleuchtet. Zudem wurden wir für die Gruppenleitung von Exkursionen in der Natur ausgebildet. Die Vorlesungen waren besonders zu Beginn etwas theorielastig und wurden zum Ende hin immer praktischer. Zwischendurch wurden die Vorlesungen auch immer mal wieder draußen in der Natur gehalten, was eine schöne Abwechslung war. Der Stundenplan war relativ dicht getaktet, meist fanden die Vorlesungen die ganze Woche über von morgens bis nachmittags statt. Ergänzt wurden diese durch verschiedene semesterbegleitende Exkursionen in den Nationalpark Hardangervidda, auf eine Insel am Meer sowie in die Berge. Diese waren unglaublich bereichernd und lehrreich, auch auf persönlicher Ebene. Der Kontakt zu den ProfessorInnen war sehr eng und vertraut und sie waren stets bemüht, uns den Lernstoff so gut wie möglich auf Englisch zu vermitteln.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Unsere Studiengruppe bestand ungefähr zu einem Drittel aus norwegischen Studierenden und zu zwei Dritteln aus Erasmus-Studierenden. Dadurch fiel die Kontaktaufnahme zu den Einheimischen deutlich leichter, die vielleicht auf den ersten Blick etwas introvertiert wirken, aber sehr sozial und hilfsbereit sind. Vor allem durch die Exkursionen, wuchs unsere Gruppe sehr schnell zusammen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Die Norweger lieben die englische Sprache und nutzen jede Gelegenheit, um davon Gebrauch zu machen. Dementsprechend habe ich auch hauptsächlich englisch gesprochen. Zwar ist mein Englischniveau laut des Sprachtests auf demselben Niveau geblieben. Dennoch fühle ich mich nun deutlich sicherer in der mündlichen Kommunikation und konnte meine anfängliche Unsicherheit schnell ablegen. Norwegisch ist für uns Deutsche relativ leicht zu verstehen, denn diese weist viele Ähnlichkeiten zur deutschen und englischen Sprache auf. Während meines Aufenthalts habe ich Norwegisch gelernt, sodass ich mit meinen Sprachkenntnissen im Supermarkt oder im Café gut ausgekommen bin. Auch die norwegischen Studierenden haben uns ab und zu neue Wörter beigebracht.

Wohn- und Lebenssituation

Neben einer rechtzeitigen Bewerbung für das Auslandssemester empfiehlt es sich, frühzeitig eine Unterkunft zu organisieren. In Oslo bietet es sich an, sich beim Studierendenwerk SIO zu bewerben, das in der ganzen Stadt verteilt für norwegische Verhältnisse relativ bezahlbare Studentenwohnungen vermietet. Solltest du an der NIH studieren, empfehle ich ganz klar die Bewerbung im Studentendorf „Kringsja“. Diese Wohnungen liegen direkt neben der Hochschule und neben dem wunderschönen See „Sognsvann“, in dem die NorwegerInnen ganzjährig baden und im Winter eislaufen gehen. Sollte in Kringsja kein Platz mehr frei sein, bieten sich alternativ die Wohnungen in „Sogn“ (ausgesprochen: Song) an, die fußläufig 20 Minuten von der Hochschule entfernt liegen. Ich habe mich im März auf ein Zimmer beworben und bekam im Juni die Zusage für ein möbliertes Zimmer, mit geteiltem Bad und Küche in Sogn. Selbst mitgebracht werden müssen Bettlaken, Bettbezug, -decken, Kissen und nach Bedarf ein WLan-Router (ein LAN-Kabel steht zur Verfügung). Ein relativ preiswerter Supermarkt und eine Bar liegen direkt vor der Tür. Sogn ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, in 20 Minuten ist man von dort aus in der Innenstadt, in 15 Minuten an der Hochschule. Das Monatsticket für die öffentlichen Verkehrsmittel ist mit ca. 47 Euro bezahlbar. Das Schöne daran: Die Fähren, die zu den kleinen Inseln im Oslofjord fahren, sind im Tarif inbegriffen. Das Studentenwerk SIO bietet immer mal wieder kostenlose Veranstaltungen an (Bootsfahrten, Bowling, Kinoabende etc.), für die man sich allerdings sehr rechtzeitig registrieren muss. Es lohnt sich zudem mal auf der Website https://studentslippet.no/ vorbeizuschauen. Dort werden für Studierende im Sommer ebenfalls kostenlose Veranstaltungen angeboten. Generell gibt es einige Vergünstigungen und Vorteile für Studierende in Norwegen, also nicht vergessen stets den Studierendenstatus anzugeben.Langeweile kommt so schnell eigentlich nicht auf, da die meisten Austauschstudierenden sehr kontaktfreudig und unternehmungslustig sind. Ein Ausflug in die wunderschöne Natur lohnt sich auch immer, im Sommer sind dort zudem haufenweise Heidelbeeren und Himbeeren zu finden. Es lohnt sich auch ein eigenes Zelt dabei zu haben, denn nach dem „Jedermannsrecht“ ist es in Norwegen erlaubt, fast überall wild zu campen. Ein Nachteil an Norwegen sind die hohen Lebenskosten. Im Durchschnitt kann mit dem doppelten deutschen Preis gerechnet werden. Wenn man genauer die Preise vergleicht und saisonal einkauft, sind die Lebensmittel aber durchaus bezahlbar. Wir Studierenden sind zudem auch gerne in den internationalen Supermärkten im Stadtteil Grønland einkaufen gegangen, die deutlich preiswerter sind als die gewöhnlichen Supermärkte. Zudem lohnt es sich auch mal in die App „TooGoodToGo“ reinzuschauen. Sehr beliebt bei den NorwegerInnen ist auch die Website  https://www.finn.no/, auf der von Wohnungen, Möbeln, Klamotten bis gebrauchtem Sportzubehör alles zu finden ist. Für die Zeit in Norwegen habe ich eine Reisekrankenversicherung bei der Allianz abgeschlossen, die ich allerdings nicht in Anspruch genommen habe. Bargeld wird in Norwegen so gut wie nie benötigt, es wird automatisch davon ausgegangen, dass man mit Karte zahlt. Wenn doch mal Bargeld gebraucht wird, würde ich direkt norwegische Kronen abheben, um Wechselgebühren zu sparen.

Studienfach: Outdoor Studies

Aufenthaltsdauer: 08/2021 - 12/2021

Gastuniversität: Norges Idrettshøgskole

Gastland: Norwegen


Rückblick

Alles in allem kann ich ein Auslandssemester in Oslo nur jeder/m ans Herz legen. Unsere Outdoor Studies Gruppe ist im Laufe der Zeit stark zusammengewachsen, ich habe tolle Freundschaften geknüpft, eigene Grenzen und Horizonte erweitert und nun viele schöne Erinnerungen im Gepäck. Die Zeit dort hat nochmal unterstrichen, welches Potenzial sich in der Natur verbirgt. Eine Rückbesinnung auf die Natur ist nicht nur in der Prävention und Heilung von (psychischen) Erkrankungen förderlich, sondern sorgt auch für etwas Entschleunigung in unserem stressigen Alltag, einem nachhaltigeren und bewussteren Lebensstil sowie einer Dankbarkeit für die kleinsten Dinge im Leben. Positiv anzumerken ist auch, dass das International Office in Potsdam und in Oslo zu jedem Zeitpunkt für einen reibungslosen Ablauf und eine zeitnahe und freundliche Unterstützung gesorgt haben.

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