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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Meine Faszination für Italien rührte aus meiner Kindheit, in der es oft an den Gardasee, in die Toskana oder in die Berge nach Südtirol oder Trentino ging. Ich wollte aber das tatsächliche italienische Leben kennenlernen und hatte deshalb einen Sprachkurs Italienisch angefangen, welchen ich dann mit einem Aufenthalt in Italien abschließen wollte. Nur die Corona-Pandemie kam dazwischen. Während dieser Zeit stockte der Kurs, da ich keinen reinen Online-Sprachunterricht wollte und auch die Möglichekeit für einen Aufenthalt in Italien war schwierig. So schloss ich meinen Bachelor ohne Erasmus-Semester ab und fing meinen Master an. Das dritte Semester war dabei von vornherein als Auslandssemester geplant, der Verlaufsplan in meinem Master bot mir auch zwei Auslandsmodule an, die sehr einfache Anrechnung meiner Leistungen versprachen. Die Auswahl der Stadt fiel auf Padua und war sehr einfach für mich. Zum einen lockte mich das norditalienische Flair und Klima. Und zum anderen hatte mein Sprachkurs während Corona gestockt, weshalb mir der Nachweis für das B1 Niveau fehlte. Padua setzt aber nur Englisch C1 voraus, Italienisch ist empfohlen, aber keine Pflicht. Die Bewerbung fand über die Restplätze statt und war, mit Hilfe der Koordinatoren in meinem Studiengang und vor allem vom International Office, relativ einfach.


Studienfach: Politikwissenschaft (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 02/2023 - 07/2023

Gastuniversität: Universitá degli Studi di Padova

Gastland: Italien

Studium an der Gastuniversität

Das Studium an der Universität Padua ist anders zur Universität Potsdam. Die erste Kursauswahl und meine am Ende tatsächlich abgelegten Kurse waren komplett unterschiedlich. Das lag vor allem daran, dass ich nicht von vornherein die Zeiten der Kurse einsehen konnte und am Ende drei Module überschneidende Zeiten hatten. Meine Kurse waren alle auf Englisch, es gibt dazu im Fach Politikwissenschaften eine große Auswahl. So konnte ich zwei andere Kurse finden, die mir zusagten und die ich wahrnehmen konnte (zumindest die erste Hälfte des Semesters). In den Kursen saßen eine Vielzahl internationaler Studierender, nicht nur aus dem Erasmus-Programm, und ich lernte viele neue Leute kennen, mit denen ich einen Café in der Mittagspause trinken ging. Diese Kontakte halfen mir für die administrativen Sachen in den Kursen und mit der Uni weiter. Fragen zu Prüfungen und Inhalten beantworteten mir vor allem die KommilitonInnen. Ich hatte auch Glück, dass meine Kurse an den beiden Campi in der Innenstadt stattfanden. Die Uni ist anders als in Potsdam über eine Vielzahl von Standorten in der ganzen Stadt, und sogar außerhalb, verteilt. Die Bibliotheken und Lernräume sind aber an jedem Campus verfügbar. Einen Platz im Italienisch-Kurs meiner Wahl habe ich leider nicht bekommen, die Plätze waren sehr knapp und viele meiner Freunde in Padua standen wie ich auf der Warteliste. Als Tipp: schnellstmöglich den Einstufungstest ablegen und dann für die Liste anmelden, um einen Platz zu bekommen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Ich konnte auch ohne Kurs mein Italienisch aufbessern, das lag vor allem an meinen beiden italienischen MitbewohnerInnen. Beide sprachen zwar auch Englisch, mein Mitbewohner aus Südtirol sogar deutsch, aber sie machten es sich zur Aufgabe, mich zum Italienisch reden zu bringen. Mit meinen MitbewohnerInnen kochte ich hin und wieder, oder spielte abends auch einmal Brettspiele. Die meiste Interaktion mit einheimischen oder internationalen Studierenen ergab sich an der Universität oder durch die ErasmusStudentNetwork Veranstaltungen. Ich fand mich nach der Welcome Week eine Gruppe anderer Erasmus-Studierender und mit dieser Gruppe ging ich dann über das Semester auf Trips und erlebte auch in Padua einige schöne Erinnerungen. Die Gruppe war dabei sehr international und wuchs über die Zeit auch immer weiter. Das Buddy-Programm in Padua selbst hat mir vor allem zu Beginn weitergeholfen, aber die Interessen mit meinem Buddy waren zu verschieden und so schlief diese Bekanntschaft über das Semester ein. Alles in allen habe ich viel über die Kultur Italiens, aber auch anderer europäischer Länder durch meine Bekannt- und Freundschaften mit anderen Studierenden gemacht. Und unsere Gruppe hat auch bereits verschiedene Pläne für Reunions, größeres Glück kann man im Erasmus fast nicht haben.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Mein Italienisch hat sich über das Semester in Italien auf jeden Fall verbessert, aber leider nicht im Umfang wie ich es mir erhofft hatte. Das lag vor allem daran, dass in der Freundesgruppe und in der Uni Englisch als erste Sprache genutzt wurde. Möglichkeiten mein Italienisch zu verbessern boten sich nur in Restaurants, Cafès, Läden oder bei Interaktionen mit meinen italienischen Nachbarn. Padua ist generell eine sehr international und studentisch geprägte Stadt. Man kommt also sehr gut mit Englisch aus.

Wohn- und Lebenssituation

Die Unterkunftssituation in Padua war nicht die beste, aber ich habe niemanden kennengelernt, der/die essenzielle Probleme hatte eine Unterkunft zu finden. Ich empfehle dennoch frühestmöglich eine Unterkunft zu suchen. Oder man endet am Ende in einem viel zu teuren Zimmer, bei manchmal sehr windigen Vermietern. Die beste Möglichkeit früh ein Zimmer zu finden war Bedstudent. Bei mir war dort leider schon alles vermietet (zu Beginn des Semesters gab es noch eine Option, weil einige Studierende kurzfristig absagten). Ich fand mein Zimmer dann über HousingAnywhere. Für die relativ kurzfristige Vermietung war mein Zimmer noch eine gute Option und ich war sehr zufrieden für Preis/Leistung. Im Vergleich zum Berliner Wohnungsmarkt ist Padua noch als relativ entspannt anzusehen. Das Leben in Padua kann sehr interessant sein. Es ist wie gesagt eine Stadt voller Studierender und während des Semesters gab es immer viel zu tun. Ich habe mein Rennrad dabei gehabt und bin oft in die nahen Gebirge gefahren. Und abends konnte man in eine der unzähligen Enotecas, Restaurants oder Bars und einen Aperol Spritz zu mehr als fairen Preisen trinken. Der öffentliche Nahverkehr in Padua ist sehr schwach, eine Tramlinie (die ich äußerst selten genutzt habe) und Busse, die oft verspätet kommen und nur bis in die frühen Nachtstunden fahren. Das Verkehrsmittel der Wahl war das Fahrrad, nur Vorsicht dabei vor Fahrraddiebstählen.

Studienfach: Politikwissenschaft (M.A.)

Aufenthaltsdauer: 02/2023 - 07/2023

Gastuniversität: Universitá degli Studi di Padova

Gastland: Italien


Rückblick

Meine Zeit in Italien war eine wunderschöne Abwechslung zum Uni-Alltag in Deutschland und ich werde versuchen mir einiges aus meinem Alltag dort auch in Deutschland zu erhalten. Ich kann nur empfehlen, mit offener Sichtweise an den Aufenthalt in Padua/Italien heranzugehen und in den ersten Wochen zu möglichst vielen der ESN-Welcome Week Veranstaltungen zu gehen. Alle Erasmus-Studierende haben zu Beginn dasselbe Problem, dass man niemanden kennt. Wenn man dann seine Gruppe gefunden hat, lassen sich andere Probleme meist leichter lösen und man hat die Zeit seines Lebens.

Italien

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