Studium an der Gastuniversität

Das Studienklima ist sehr angenehm. Die Kurse sind sehr klein, in meiner Erfahrung waren es nie mehr als 10 Studierende. Dadurch, dass fast alle Kurse, die in Englisch angeboten werden, auch auf Georgisch stattfinden, waren leider keine georgischen Studierende in meinen Kursen. Die Dozierenden sind sehr entgegenkommend und offen, was die Organisation und Gestaltung der Kurse betreffen. Das Format meiner Lehrveranstaltungen war meistens ähnlich zu dem eines Seminars. Die Kurse waren sehr offen konzipiert und es gab viel Raum für Diskussion und Austausch (auch mit den Dozierenden). Am Orientation Day stellen sich alle Fakultäten mit ihrem Kursangebot vor, was einem einen guten Überblick gibt und eventuell Interesse an neuen Kursen weckt. Die Änderungen des Learning Agreements waren ohne Probleme bis zu einem Monat nach Semesterstart möglich. Die Bibliothek hat jeden Tag, außer am Sonntag geöffnet.

Kontakte zu einheimischen und ausländischen Studierenden

Der Kontakt zu einheimischen Studierenden hat sich etwas schwieriger gestaltet, da wenige georgische Studierende die englischsprachigen Kurse besucht haben. Außerhalb der Universität ist man jedoch mit Georgier*innen immer wieder in sozialen Räumen einfach in Kontakt gekommen. Mit anderen ausländischen Studierenden war es dementsprechend einfach, da man zusammen viele Kurse gemeinsam besucht hat (zeitweise waren es nur drei internationale Studierende in einem Kurs).

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Vor dem Auslandsaufenthalt gab es für mich leider keine Möglichkeit einen Georgisch Sprachkurs zu machen. An der Gasthochschule konnte ich jedoch an einem Sprachkurs mit anderen internationalen Studierenden teilnehmen. Nach Ende des Sprachkurses war ich in der Lage mich in jedem Fall besser zu verständigen also vorher. Auch kurze Konversationen waren möglich. Neben den erworbenen Sprachkenntnissen war die Erfahrung an sich jedoch auch sehr bereichernd. Man konnte andere internationale Studierende kennenlernen und die Dozentin war sehr lieb und allen sehr zugewandt und hat Ihr Wissen und Ihre Leidenschaften bereitwillig mit uns geteilt.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe mein Zimmer in einer WG über eine Freundin gefunden, in der Wohnung haben aber vorher andere Studierende der UP auch gewohnt. Die Wohnung war sehr gut an die Universität durch einen Bus angebunden. Auch sonst waren die öffentlichen Verkehrsmittel sehr zuverlässig (nur wenn die Stadt sehr voll ist, kommt auch kein Bus durch). Es lohnt sich die TTC-App (Tbilisi Transport Company) herunterzuladen. In dieser App werden Busse in Echtzeit angezeigt, was die Wartezeiten sehr verkürzt und Start-Ziel Routen können geplant werden. Eine normale Kreditkarte funktioniert einwandfrei und fast überall kann mit Karte gezahlt werden (in den Bussen und der Metro auch). Das Freizeitangebot in Tbilisi ist riesig. Es gibt auch von der TSU Angebote für Sport-AGs oder den Wanderclub. Das ESN (Erasmus Student Network) funktioniert in Tbilisi sehr gut. Es werden über das Semester hinweg, kleine Trips und Reisen oder soziale Events veranstaltet.

Lebenshaltungskosten

Generell waren die Lebenserhaltungskosten in Georgien geringer als in Deutschland. Je nachdem für welche Art des Wohnens eine Person sich entscheidet (eigene Wohnung, Studierendenwohnheim, Wohngemeinschaft etc.), muss man die Kosten für die Miete kalkulieren. Die Miete für ein Zimmer in einer WG war in meinem Fall vergleichbar zu Deutschland, tendenziell noch etwas niedriger.