Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitung meines Auslandsaufenthalts im Rahmen des Erasmus+ Programms gestaltete sich dank der umfassenden Unterstützung durch die Universität Potsdam als äußerst positiv. Die Informationsveranstaltungen der Universität sowie die bereitgestellten Dokumente im Internet haben mir eine solide Grundlage für die Planung meiner Zeit im Ausland verschafft.
Besonders hilfreich waren die detaillierten Informationen zum Erasmus+ Programm, die während der Informationsveranstaltungen präsentiert wurden. Diese halfen mir, einen klaren Überblick über die organisatorischen Aspekte des Programms zu erhalten. Zudem ermöglichten sie mir, die notwendigen Schritte für die Vorbereitung meines Aufenthalts strukturiert anzugehen.
Die Kontaktaufnahme mit meiner Gasthochschule, der Université Jean Jaurès in Toulouse, verlief ebenfalls reibungslos. Rückfragen sowohl an der Universität Potsdam als auch direkt an der Gasthochschule wurden in der Regel zeitnah und umfassend beantwortet. Diese effiziente Kommunikation trug dazu bei, Unsicherheiten zu minimieren und mir ein Gefühl der Unterstützung zu vermitteln.
Die Bewerbungsunterlagen für die Gasthochschule wurden durch eine detaillierte Auflistung der erforderlichen Dokumente seitens des Erasmus+ Programms transparent gestaltet. Diese klare Aufstellung erleichterte mir die Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen erheblich und gab mir die Gewissheit, dass meine Bewerbung den Anforderungen entspricht.
Studium an der Gastuniversität
Die Struktur des Studiensystems sowie die Organisation der Lehrveranstaltungen und die Anforderungen an die Studierenden wurden durch die E.I.M.A – Erasmus International Mirail Association – von Anfang an unterstützt. Dank dieser Organisation erhielten wir umfassende Hilfe bei der Registrierung, der Anmeldung von Kursen und der Beantragung der Studierendenkarte. Die E.I.M.A organisierte auch soziale Veranstaltungen, die besonders zu Beginn meines Aufenthalts dazu beitrugen, Kontakte zu anderen Erasmusstudierenden zu knüpfen.
Das Studienklima an der Université Jean Jaurès war geprägt von einer angenehmen Atmosphäre und einem vielfältigen Angebot an Geisteswissenschaften, Sport- und Musikwissenschaften. Diese Vielfalt ermöglichte alternative Perspektiven und Räume für das Studium. Insbesondere die Pausen zwischen den Vorlesungen waren von Musik erfüllt, was eine entspannte und kreative Atmosphäre schuf.
Allerdings war die Mensa leider nicht so zufriedenstellend, insbesondere in Bezug auf die Auswahl an fleischlosen Gerichten und die oft längeren Wartezeiten. Trotzdem konnte das positive Studienklima und die Möglichkeit, sich in verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu vertiefen, viele der kleinen Unannehmlichkeiten ausgleichen.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Dank der aktiven Beteiligung an den von der E.I.M.A (Erasmus International Mirail Association) organisierten Treffen konnte ich bereits zu Beginn meines Aufenthalts Studierende aus verschiedenen Ländern sowie aus Deutschland kennenlernen. Diese Treffen boten nicht nur eine großartige Gelegenheit, um Erfahrungen auszutauschen und Informationen zu teilen, sondern gaben mir auch ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit in der neuen Umgebung.
Darüber hinaus ermöglichten Gruppenarbeiten in den Seminaren mir, während des Studiums neue Kontakte zu einheimischen Studierenden zu knüpfen. Die Zusammenarbeit in Seminaren förderte den interkulturellen Austausch und eröffnete mir die Möglichkeit, mehr über die französische Studienkultur zu erfahren.
Besonders bemerkenswert war die Offenheit und Freundlichkeit der einheimischen Studierenden, die dazu beitrugen, dass die Integration in den universitären Alltag problemlos verlief. Diese Kontakte erwiesen sich nicht nur als hilfreich für den akademischen Austausch, sondern bereicherten auch mein soziales Leben während des Aufenthalts.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Die Verbesserung meiner Sprachkompetenz war eine bedeutende Facette meines Auslandsaufenthalts an der Université Jean Jaurès in Toulouse. Vor meiner Abreise hatte ich bereits zwei Sprachkurse an der Universität Potsdam absolviert und konnte ein Sprachniveau von B1 vorweisen. Trotz dieser Vorbereitung entschied ich mich, in Toulouse Sprachkurse auf dem gleichen Niveau zu belegen, da das Sprachniveau vor Ort etwas anspruchsvoller war als in Deutschland.
Die Entscheidung, weiterführende Sprachkurse zu belegen, erwies sich als äußerst sinnvoll. Die Kurse an der Université Jean Jaurès waren intensiver und boten eine optimale Umgebung für meine sprachliche Entwicklung. Die höheren Anforderungen in den Kursen halfen mir, mein Sprachniveau schnell zu verbessern und meinen Wortschatz zu erweitern. Besonders hilfreich waren die begleitenden Kurse, die eine ausgezeichnete Ergänzung zu den regulären Sprachkursen darstellten. Diese zusätzlichen Angebote ermöglichten mir, mich in alltäglichen Situationen besser auszudrücken und vertieften mein Verständnis für die Feinheiten der französischen Sprache.
Die Interaktion mit Muttersprachlern und die tägliche Anwendung der Sprache in verschiedenen Kontexten trugen maßgeblich dazu bei, meine Sprachkompetenz auf ein höheres Niveau zu bringen. Bei meiner Rückkehr nach Deutschland konnte ich nicht nur ein erweitertes Sprachrepertoire vorweisen, sondern auch ein gesteigertes Selbstbewusstsein im Umgang mit der französischen Sprache.
Wohn- und Lebenssituation
Die Unterkunftssuche gestaltete sich dank der Plattform "la carte des colocs" (https://www.lacartedescolocs.fr/logements/fr/occitanie/toulouse) unkompliziert, und ich fand insgesamt in drei Wohngemeinschaften eine passende Bleibe.
Die Miete in Toulouse war im Vergleich zu Berlin zwar etwas günstiger, lag jedoch trotzdem bei etwa 400 Euro. Dieser Betrag konnte durch die Unterstützung der Erasmusförderung und des Auslandsbafögs gut finanziert werden.
Für meine Mobilität vor Ort entschied ich mich, mein Fahrrad mitzunehmen, was sich als praktische Entscheidung erwies. Toulouse verfügt zwar über zwei Metrolinien, Straßenbahnen und Busse, jedoch fahren diese insbesondere am Wochenende in den späteren Stunden seltener, was gelegentlich zu Herausforderungen führen konnte.
Die Krankenversicherung wurde während meines Aufenthalts durch meine deutsche Krankenversicherung im Ausland sichergestellt.
Die Lebenshaltungskosten in Toulouse wurden durch die Erasmusförderung und das Auslandsbafög abgedeckt.
Besonders positiv war das breite Sportangebot der Universität, das mich dazu motivierte, verschiedene Aktivitäten auszuprobieren. Dank dieser Angebote konnte ich eine Woche am Atlantik an einem Sportkurs teilnehmen, eine eindrucksvolle Wanderung in den Pyrenäen unternehmen und regelmäßig Tischtennis sowie Badminton spielen. Diese Freizeitmöglichkeiten waren nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Studium, sondern boten auch eine ideale Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.
Studienfach: Romanistik
Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 02/2024
Gastuniversität: Université Toulouse – Jean Jaurès
Gastland: Frankreich
Rückblick
Nutzung des Sportangebots: Ich empfehle, das Sportangebot der Universität von Anfang an zu nutzen. Auch wenn Kurse zu Beginn vielleicht überfüllt erscheinen, zeigt meine Erfahrung, dass ab der 3. oder 4. Woche nicht mehr alle Teilnehmer regelmäßig erscheinen. Dies bietet eine gute Gelegenheit, neue Sportarten auszuprobieren und gleichzeitig Leute kennenzulernen.
Ausflüge und Reisen: Toulouse ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge. Die SNCF-Bahn bietet Studierenden teilweise Rabatte an, mit denen man kostengünstig an den Atlantik, ans Mittelmeer fahren oder Städtetrips nach Bordeaux, Marseille, Carcassonne oder Montpellier unternehmen kann. Nutzt diese Gelegenheiten, um die Vielfalt der Region zu erkunden.
Wetter und Stimmung: Die Stadt hat mir besonders gut gefallen, als das Wetter angenehm war und ich die Schönheit von Toulouse in vollen Zügen genießen konnte. Allerdings empfand ich die Stadt im Winter, im Vergleich zu Berlin, als etwas ruhiger und eingeschränkter in den Freizeitangeboten. Es ist ratsam, sich darauf einzustellen, dass das Leben in einer kleineren Stadt unterschiedliche Facetten haben kann, je nach Jahreszeit.
Abschließend kann ich sagen, dass mein Auslandsaufenthalt in Toulouse eine prägende und lehrreiche Erfahrung war. Die Stadt und ihre Umgebung haben viel zu bieten, und die Herausforderungen, denen ich begegnet bin, haben mich persönlich weiterentwickelt. Ich ermutige künftige Studierende, die Chance zu nutzen, neue Orte zu erkunden, sich auf unterschiedliche Lebensstile einzulassen und das Beste aus ihrer Zeit im Ausland zu machen.