Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitung meines ERASMUS+-Aufenthalts verlief reibungslos. Bei Fragen zum ERASMUS Programm und seiner Organisation konnte ich immer das International Office kontaktieren, welches mir auch wirklich immer schnell (1-2 Tage) geantwortet hat. Bei Fragen zur Anrechnung oder studieninhaltsrelevanten Themen habe ich mich an meine Austauschkoordinatorin und den Prüfungsausschuss des Instituts für Romanistik gewandt, welche mir stets halfen. Im Lehramt ist es schwierig, einen ERASMUS-Aufenthalt zu planen, welcher zu 100 % den drei zu studierenden Fächern passt (Veranstaltungen, welche nur im WiSe angeboten werden, Anwesenheitspflicht, Klausuren, etc.). Aber auch das hat sich geklärt, da man mit den verantwortlichen Personen Kontakt aufnehmen und die Angelegenheit so schnell und so „bequem“ für alle lösen konnte. Die Kontaktaufnahme mit der Gastuni lief, in meinem Falle, über das International Office der Université Paul Valéry in Montpellier. Auch die haben sich um meine Probleme bei der Organisation und Fragen rund ums dortige Studium gekümmert. Durch etliche Informationsveranstaltungen, auch in Deutsch, war die Organisation vor dem Aufenthalt sowie vor Ort überschaubar und alles andere als ein Wirrwarr an Formularen. Zur Bewerbung habe ich „nur“ meine Immatrikulationsbescheinigung sowie auch eine Leistungsübersicht gebraucht.
Studium an der Gastuniversität
Zum Studileben in Montpellier muss man sagen, dass es dort im Süden wirklich viel entspannter zugeht als in Deutschland. Die Dozierenden sind offener bei Fragen und Problemen, gerade auch zu ERASMUS-Studierenden. Es wird an der Université Paul Valéry schon darauf geachtet, dass man den Veranstaltungen gut folgen kann und auch die dazugehörigen Prüfungsleistungen besteht. Dozierende und Mitarbarbeitende der Uni sind immer höflich und hilfsbereit gewesen und wenn man eine Frage hatte, die sie gerade nicht beantworten konnten, wussten sie, an wen man sich wenden muss. Alles läuft über E-Mail-Verkehr und das schnell und unkompliziert. Auf dem ganzen Campus gibt es WLAN. Allerdings ist man selber auf mobile Endgeräte angewiesen, da der Verleih von bspw. Laptops leider nur französischen Staatsbürgern vorbehalten ist. Die Bibliothek ist kompakt für die Menge an Studierenden, aber es wird eine neue größere Bibliothek zum SoSe 2024 eröffnet, die dieses Problem beheben sollte. Es stehen auch Computer zu Verfügung. Es ist auch zu erwähnen, dass der Studienaufbau meist in Cours magistraux (CM; auf deutsch etwa Vorlesung) und Travaux dirigés (TD; auf deutsch etwa Seminare) gegliedert ist. Dabei ist aber wichtig zu verstehen, dass die TD eher ein sehr kleine CM ist. Für wirklich praktische Arbeit gibt es die Travaux pratique (TP).
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Der Kontakt zu einheimischen Studis hat sich als etwas kompliziert herausgestellt. ESN hat sich viel Mühe gegeben, dennoch sind bei diesen Veranstaltungen eher internationale Studis beteilig. Es gibt ein Buddy-Programm, ähnlich wie es dies auch in Potsdam gibt. Hier läuft die Kontaktaufnahme über Mail und das Programm ist auch so gestaltet, dass man sich bei Problemen jederzeit melden kann. Die TP (Travaux pratique) oder der Tandemkurs hat dazu beigetragen, dass man im universitären Rahmen mit Einheimischen zusammenarbeiten kann.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Ich habe parallel zum Studium dort einen Sprachkurs an der Universität besucht. Dies hatte anfänglich ein paar Probleme bereitet, da die Dozierende selbst keine L1-Sprechende war und ungefähr das Niveau hatte, welches wir Studis in diesem Kurs schon vorweisen konnten. Auch dieses Problem wurde gelöst und wir haben eine neue dozierende Person bekommen, bei der der Fokus des Kurses wirklich auch dem Sprechen lag. Im Nachhinein kann ich sagen, dass mein Hör-/ Sehverstehen deutlich besser geworden ist und meine Sprachfähigkeiten sich gebessert haben.
Wohn- und Lebenssituation
Ich habe die Unterkunft auf Empfehlung der Gastuni gefunden. Ich habe 1111 € für den ganzen Aufenthalt gezahlt. Jedoch muss die Erwartung stark eingeschränkt werden. Teilweise dreckige Zimmer mit Insektenbefall und auch die Küche ist nicht immer sauber, da sie sich von 30 Leuten geteilt wird und dementsprechend Dreck anfällt, der nicht immer beseitigt wird. Allerdings ist die Unterkunft sehr gut mit den Öffis angebunden (Tramstation 3 Minuten vom Zimmer entfernt). Bis in die Stadt habe ich mit den Öffis 20 Minuten gebraucht. Zur Uni kann man von dort aus gut laufen.
Studienfach: Lehramt Französisch und Chemie
Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 01/2024
Gastuniversität: Université Paul Valéry Montpellier 3
Gastland: Frankreich
Rückblick
Durch meine VISA war zahlen und Geld abheben gar kein Problem. Allerdings sind die Lebenserhaltungskosten etwas teurer. Wenn man sich jedoch anpasst, ist alles machbar – teilweise sind die regionalen Produkte günstiger.