Ma-ma-Märchenprinz
Kulturelle Bildungsarbeit in ländlichen Räumen
Kurzbeschreibung: Ma-ma-Märchenprinz untersucht personen-, sozialraum- und angebotsbezoge Einflüsse auf kulturelle Aktivitäten in ländlichen Räumen.
Leitung: Prof. Dr. Ulrich Frick, HSD Hochschule Döpfer (Köln) und Prof. Dr. Katrin Rakoczy, Justus-Liebig-Universität Gießen
Fachrichtung: Empirische Bildungsforschung, Sozialgeographie, Psychologie
Laufzeit: Dezember 2019 – Mai 2023
Das Projekt Ma-ma-Märchenprinz
Das Projekt untersucht Einflüsse auf kulturelle Aktivitäten in ländlichen Räumen. Zusätzlich wird das Erleben während kultureller Aktivität in urbanen versus ländlichen Zusammenhängen betrachtet. Dabei spielt die COVID-19 Pandemie eine enorm wichtige Rolle. Einerseits verursachte sie einen beispiellosen “Kulturentzug” bei Präsenzveranstaltungen. Die Folgen haben wir in insgesamt vier Online-Befragungen untersucht. Andererseits hat die Pandemie für die Digitalisierung im Kulturbetrieb wie ein Katalysator gewirkt. Möglichkeiten von und Reaktionen auf diese Digitalisierung untersuchen wir in zwei Laborstudien genauer.
Der Forschungsprozess
Durch die Corona-Pandemie ist das kulturelle Leben in weiten Teilen weggebrochen, in anderen Teilen entwickelte es sich aber enorm schnell weiter. Unser Forschungsprojekt hat bereits im Frühsommer 2020 auf diese Situation reagiert und den Forschungsschwerpunkt auf eben diese Veränderungen gesetzt.
Während drei Messzeitpunkten jeweils bei Spitzenwerten der Inzidenzen und dadurch verordneten Einschränkungen haben wir insgesamt rund 2000 Kulturbegeisterte und/oder Kunstschaffende zu ihren Erfahrungen und ihren Methoden, wie sie mit dem “Kulturentzug” und seinen Folgen umgegangen sind, im Internet befragt. Zusätzlich haben wir im Musikunterricht an Hochschulen und bei Chorproben übers Internet die Möglichkeiten und Zufriedenheiten mit dieser Unterrichtsform untersucht.
In einer Online-Befragung zwischen Mai und Juli 2020 wurden knapp 400 Personen befragt, ob sie während der Pandemie digitale Kulturangebote nutzten, inwiefern sie während der Einschränkungen kulturell aktiv sein konnten und wie sie die kulturellen Aktivitäten erlebten.
In zwei Laborstudien haben wir untersucht, wie Rezipient:innen von Kunst eine virtuelle Bilderausstellung erleben, bzw. wie sich durch moderne Methoden (Eyetracking, Ambulatory Assessment) der Gesangsunterricht für Ensembles in seinen Möglichkeiten erweitern und verbessern lässt. Beide Studien achten dabei darauf, ob tatsächlich das Internet - wie manche vermuten - als “regionaler Nivellierer” wirkt.