Lehrangebot Sommersemester 2022
Lehrveranstaltungen für Bachelorstudiengänge:
Vertiefungsseminar – Demokratietheorie – Kerstin Reibold
Block (inkl. Samstag): 27.05.22 - 28.05.22: 09:00-17:00 Uhr, R. 3.06.S13
Block (inkl. Samstag): 24.06.22 - 25.06.22: 09:00 - 17:00 Uhr, R. 3.06.S24
Dieses Vertiefungsseminar beleuchtet sowohl historische Debatten in der Demokratietheorie, als auch zeitgenössische Auseinandersetzungen über das Wesen, den Sinn und die notwendigen Institutionen einer funktionierenden Demokratie.
Literatur:
Lembcke, Oliver, Claudia Ritzi und Gary Schaal (Hrsg.) (2012): Zeitgenössische Demokratietheorie. Band 1: Normative Demokratietheorien. Springer.
Schmidt, Manfred G. (2000): Demokratietheorien. 3. Auflage. Opladen: Leske und Budrich.
Massing, Peter / Breit, Gotthard (Hrsg.) (2003): Demokratie-Theorien. Von der Antike bis zur Gegenwart. Schriftenreihe Band 424. Bonn: Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung.
Held, David (1996): Models of Democracy. 2nd edition. Oxford: Polity Press.
Sartori, Giovanni (1992): Demokratietheorie. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Waschkuhn, Arno (1998): Demokratietheorien. Politiktheoretische und ideengeschichtliche Grundzüge. München: R. Oldenbourg Verlag.
Buchstein, Hubertus / Jörke, Dirk (2003): Das Unbehagen an der Demokratietheorie. In: Leviathan 31. S. 470-495.
Vertiefungsseminar - Nationalismus, Nation, Nationalstaat. Historische und sozialwissenschaftliche Theorien – Gideon Botsch
21.04.22 - 28.07.22
Donnerstag, 10:00 - 12:00 Uhr, R. 3.06.S23
ACHTUNG! Die erste Sitzung in Präsenz findet am 5. Mai 2022 statt.
Ob bereits am 28.4. eine kurze Online-Begrüßung technisch möglich ist, teile ich den zugelassenen Studierenden in einer Mail mit. Es wird ein Moodle eingerichtet werden, auf dem sich ggf. die Zugangsdaten befinden.
Wenn Sie sich nicht über PULS anmelden können, senden Sie mir bitte eine Direktnachricht an meine E-Mail-Adresse!
Ist der Nationalismus wieder da? Bereits oft totgesagt, begleitet das Phänomen die Entwicklung der Moderne. Doch was ist Nationalismus? Was unterscheidet ihn von der Nation, und welchen Beitrag leistet er zu deren „Konstruktion“ als „vorgestellte Gemeinschaft“ und soziales Ordnungsmodell? Beruht jeder Nationalstaat auf rassistischer Ausgrenzung? Und wird er im Zuge der Globalisierung überflüssig – oder bedarf es seiner Wiederbelebung, um gesellschaftlichen Zusammenhalt und soziale Politik möglich zu machen? Klassische und neuere Theorien des Nationalismus werden in diesem lektüreintensiven Seminar vorgestellt und diskutiert. Voraussetzungen für den Erwerb der vollen LP-Zahl: Regelmäßige aktive Teilnahme, Lektüre der Basistexte, Referat (oder Ersatzleistung), schriftliche Hausarbeit.
Literatur:
Jansen, Christian/Borggräfe, Henning: Nation – Nationalität – Nationalismus. Frankfurt am Main 2007 Mense, Thorsten: Kritik des Nationalismus. Stuttgart 2016; Weichlein, Siegfried: Nationalbewegungen und Nationalismus in Europa. Darmstadt 2013
Vertiefungsseminar – Partizipative Demokratietheorien – Janina Walkenhorst
18.04.22 - 25.07.22
Montag, 10:00 - 12:00 Uhr, R. 3.06.S28
Das Seminar beschäftigt sich zuächst einmal mit Partizipation als wesentliches Demokratiekonzept. Hierfür werdne zu Beginn ein paar ausgewählte Theoretiker:innen gelesen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Verhältnis von Partizipation und Demokatie auseinandersetzen. In einem zweiten Teit werden wir uns neue Partizipationsformen anschauen (z. B. Bürger:innenräte, etc.) und vor dem Hintergrund der zuvor gelesenen Literatur diskutieren.
Da sich das Seminar nicht nur, aber auch explizit an Studierende der Politischen Bildung richtet, sollen zudem praktische Partizipationsprojekte erarbeitet werden.
Forschungsorientiertes Vertiefungsseminar - Strukturelle Ungleichheit und Behinderung – Hilkje Hänel
21.04.22 - 28.07.22
Donnerstag, 10:00 - 12:00 Uhr, R. 3.06.S19
28.04.22
Donnerstag, 10:00 - 12:00 Uhr, R. 3.06.S18
Was meinen wir eigentlich, wenn wir über Behinderungen sprechen? Sind Personen mit Behinderung von struktureller Ungleichheit betroffen? Ist die Andersbehandlung von Personen mit Behinderung gerechtfertigt? Und was sagen Personen mit Behinderung eigentlich selbst zu diesen Fragen?
In diesem forschungsorientiertem Seminar werden wir mit Hilfe von Texten, gemeinsamer Diskussion und Projektarbeit untersuchen, was es mit dem sozialen Modell von Behinderung auf sich hat und inwieweit Personen mit Behinderung von struktureller Ungleichheit (zum Beispiel in Form von Diskriminierung, (epistemischer) Ausgrenzung, Unterdrückung) betroffen sind. Wir wollen außerdem diskutieren, ob die Andersbehandlung von Personen mit Behinderungen (zum Beispiel in Form von Unterbringung in besonderen Einrichtungen oder Arbeit in Behindertenwerkstätten) in einer demokratischen Gesellschaft gerechtfertigt sein kann. Und wir wollen hinterfragen, warum Personen mit Behinderung selbst so selten zu Wort kommen in unserer Gesellschaft.
Hierzu lesen wir sowohl Texte über (strukturelle) Ungleichheits- und Gleichheitstheorien und demokratische Teilhabe, sowie Texte über ontologische und gesellschaftliche Fragen um den Begriff Behinderung von Behindertenrechtsaktivisten wie Raúl Krauthausen und Theoretiker*innen wie Elizabeth Barnes, Joel Michael Reynolds und Shelley Tremain.
Lehrveranstaltungen für Masterstudiengänge:
Seminar - Wissenschaft, Objektivität und Demokratie – Hilkje Hänel
21.04.22 - 28.07.22
Donnerstag, 14:00 - 16:00 Uhr, R. 3.06.S25
Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind Fake News und Verschwörungstheorien ein zu beobachtendes Phänomen, dass sowohl objektive Wissenschaft als auch unsere demokratischen Strukturen bedroht. In diesem Seminar wollen wir gemeinsam anhand von Texten untersuchen, in welchem Zusammenhang Wissenschaft und Demokratie stehen, welche Rolle Fake News und Verschwörungstheorien in diesem Zusammenhang spielen können (und was Fake News und Verschwörungstheorien überhaupt sind) und was Objektivität ist und wie sich objektive Wissenschaft von Fake News und Verschwörungstheorien abgrenzen lässt. Wir wollen außerdem diskutieren, wie wir objektive Wissenschaft betreiben können und was es mit demokratischen Wissenstheorien auf sich hat.
Hierzu lesen wir unter anderem Helen Longino zu Objektivität und Wissenschaft, Romy Jaster und David Lanius zu Fake News, Cass Sunstein zu Verschwörungstheorien und Elizabeth Anderson zu Wissen und Demokratie.
Seminar - Entdemokratisierung (democratic backsliding) in Polen und Ungarn - Andrzej Marcin Suszycki
30.04.22 - 11.06.22
Samstag, 11:00 - 20:00 Uhr, online
Fällt aus am 07.05.22, 14.05.22, 28.05.22, 04.06.22
Polen und Ungarn gehören zu den ostmitteleuropäischen Ländern, in denen starke Entdemokratisierungsprozesse Einzug gehalten haben. Im Seminar werden diese Prozesse unter drei Aspekten betrachtet. Zum einen werden gesellschaftliche Veränderungen (in Bezug auf Citizenship) erörtert. Zum anderen werden institutionelle Veränderungen aufgezeigt (Besitzergreifung der Staatsinstitutionen durch politische und ökonomische Eliten). Zum dritten wird auf prozessuale Aspekte eingegangen (Übergang zur Semidemokratie und teilweise Abschaffung der Rechtsstaatlichkeit).
Diese Lehrveranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Politikwissenschaft.
Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.
Literatur:
Bermeo, Nancy (2016): On Democratic Backsliding, in: Journal of Democracy 27:1.
Cianetti, Licia/Dawson, James/Hanley, Seán (2018): Rethinking ”democratic backsliding” in Central and Eastern Europe – looking beyond Hungary and Poland, in Eastern European
Politics 34: 3.
Bakke, Elisabeth/Sitter, Nick (2020): The EU’s Enfants Terribles: Democratic Backsliding in
Central Europe since 2010, in: Perspectives on Politics.
Vachudova, Milada Anna (2020): Ethnopopulism and democratic backsliding in Central Europe, in East European Politics 36:3.
Karolewski, Ireneusz Pawel (2021): Towards a Political Theory of Democratic Backsliding? Generalising the East Central European Experience, in: Lorenz, Astrid/Anders, Lisa H.
(eds.): Illiberal Trends and Anti-EU Politics in East Central Europe, Cham: Palgrave Macmillan
Kolloquium:
Forschungskolloquium für Politische Theorie und Ideengeschichte – Hilkje Hänel
19.04.22 - 26.07.22
Dienstag, 14:00 - 16:00 Uhr, R. 3.07.0.38
Diese Kolloquium richtet sich an BA/MA Studierende, die entweder bereits ihre Abschlussarbeiten im Bereich der Ideengeschichte und Politischen Theorie angemeldet haben oder kurz davor stehen, sowie Doktoranden. Das Kolloquium dient zur intensiven Diskussion bestehender Projekte und Entwürfe.
Das Kolloquium dient darüber hinaus als Forum für Gastvorträge aus dem In- und Ausland.