Zum Hauptinhalt springen

Verfügbare Abschlussarbeiten

1. Der Zusammenhang zwischen Populationsdichten und Tierpersönlichkeit

Wir suchen eine Kandidatin, einen Kandidaten für eine longitudinale Studie an experimentellen Nagerpopulationen in unseren großen Außengehegen (Potsdam). Untersucht werden soll 1) ob es einen Zusammenhang zwischen der Raumnutzung/Überschneidung mit Artgenossen (Fangdaten) und der Persönlichkeit der Tiere gibt; 2) ob es einen Zusammenhang zwischen Körpermaßen, Alter, Dichte und Persönlichkeit gibt.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana Eccard (eccard@uni-potsdam.de)

Dichte und Persönlichkeit

 

2. Ökosystemdienstleistungen von Wühlmäusen  - BioGeo

Biologische Station Gülpe (JWD)

Sind Wühlmäuse eigentlich zu irgendetwas nütze? Vor dem Hintergrund sich verändernder Niederschlagsmuster (Starkregen, Überschwemmungen) wollen wir in diesem Projekt die Wirkung von Wühlmausbauten auf Niederschlagsabfluss, Wasserretention, Nährstoffausschwemmung etc… untersuchen. Hierzu sollen Langzeitdaten ausgewertet werden, die in einem  Versuch an der Ökologischen Station Gülpe bereits gesammelt wurden (Lysimeterversuch) bzw in kurzen eigenen Beregnungsversuchen gesammelt werden können.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de)

Ökosystemdienstleistungen

 

3. Nisten ohne Sorgen - Singvogelschutz im Park Sanssouci

Invasive nicht heimische Arten (invasive alien species, IAS) sind eine der größten Bedrohungen für Biodiversität und Funktion von Ökosystemen, auch in urbanen Bereichen und Wohngebieten. Erste Beobachtungen deuten darauf hin, dass die geringe Belegung der Nistkästen im Park Sanssouci (Potsdam) auf die hohe Prädationsrate von Waschbären an Eiern und Nestlingen zurückzuführen ist.
In diesem Projekt wollen wir den Bruterfolg der lokalen Singvogelpopulation in den Nistkästen des Park Sanssouci monitoren und die Effektivität neu entwickelter Schutzmaßnahmen gegen Nestpredation durch Waschbären evaluieren.  Das Projekt ist zeitlich an die Brutsaison der Vögel gebunden, Vorbereitungen würden im Februar 2022 beginnen und die Feldarbeit bis ca. Juni 2022 dauern.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de)

Nistboxen Park Sanssouci

 

4. Bewegung und Raumnutzung von Pferden auf dem Trail Paddock

Das neuste Konzept in der artgerechten Pferdehaltung ist die Einführung von Trail Paddocks anstelle von, oder ergänzend zu, traditioneller Offenstallhaltung. Der Reiterhof Leest PSV Töplitz e.V. hat im Jahr 2013 einen Trail Paddock auf seinem Gelände angelegt. Der 500 Meter lange und im Durchschnitt zwölf Meter breite Trail bietet den Pferden mit unterschiedlichen Untergründen wie Sand, Schotter, Gras und einer schattenspendenden Baumgruppe, sowie kleineren Hindernissen wie Baumstämmen Abwechslung und mehr Bewegung.                                          
Mit Hilfe von GPS Trackern wollen wir die potentiellen Vorteile des Trail Paddocks untersuchen indem wir die Bewegungsmuster und die Raumnutzung der Tiere analysieren.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de)

Projekt Trail Paddock

 

5. Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahmen zur Erhöhung der Insekten- und Pflanzenvielfalt in der deutschen Landwirtschaft

Insektenpopulationen und -vielfalt leiden unter einem entscheidenden Rückgang, der auf miteinander verknüpfte Faktoren zurückzuführen ist: Verlust von Lebensraum, Intensivierung und Vereinfachung der Landwirtschaft, Einsatz von Pestiziden, invasive Arten und Lichtverschmutzung. Um diesem Rückgang vor allem in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, wurden Agrarumweltmaßnahmen (Agri-Environmental-Schemes, AES) wie Blühstreifen, Hecken, Stilllegungsflächen eingerichtet, die als Unterschlupf dienen, Blütenressourcen und Überwinterungsmöglichkeiten für verschiedene Insektentaxa bieten sollen.
Im "Linde-Experiment" untersuchen wir die Wirksamkeit der bereits etablierten Blühstreifen und vergleichen sie mit einem innovativen Design "Rolling Wildflower Block (RWB)" zur Erhöhung der Insektenvielfalt.

Ansprechpartnerin: Vera Kaunath (vera.kaunathuni-potsdamde)

Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahmen

 

6. Mobile Verknüpfung zwischen Flächen mit hoher Diversität in homogenen Agrarlandschaften - Das Linde-Experiment

Viele Tiere fungieren als "mobile linkers" in Ökosystemen, die Standorte miteinander verbinden ("genetic linkers" zwischen Populationen), Veränderungen zwischen Standorten und Ökosystemen transportieren ("process linkers", die andere Arten beeinflussen, "nutritional linkers", die Nährstoffe und Materie transportieren) und so die biologische Vielfalt dieser Standorte beeinflussen (Lundberg und Moberg 2003).
Gleichzeitig können das Niveau der biologischen Vielfalt an den Standorten und die Unterschiede in der Vielfalt zwischen den Standorten und der Matrix auf die Mobilität der Linker zurückwirken. Außerdem kann eine hohe biologische Vielfalt an einem Standort die Ökosystemfunktionen wie Bestäubung, Schönheit, Schädlingsbekämpfung usw. auf einer Seite oder zum Nutzen der umgebenden Matrix erhöhen. Dies sind typische Argumente für die Anlage von Buntbrachen in einer artenarmen landwirtschaftlichen Matrix (z.B. Ganser et al. 2019, Eccard 2022), die andererseits zunehmend als ökologische Fallen für weniger mobile Arten kritisiert werden.  
Im Linde-Experiment können wir diese Prozesse untersuchen. Wir können die Biodiversität der mobilen Linker selbst, ihre Mobilität innerhalb, zwischen den Standorten und in die Matrix hinein beobachten, und wir können möglicherweise den Beitrag mobiler Linker, die von artenreichen Wildblumengebieten angezogen werden, zur Ökosystemfunktion untersuchen.

Zusammen mit dem BioMove Projekt haben wir mehrere Projekte für Abschlussarbeiten zu vergeben. Nährere Details entnehmen sie bitte der Projektbeschreibung

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de), Vera Kaunath (vera.kaunathuni-potsdamde)

Linde-Experiment

 

7. Bachelorarbeit - Verbessert soziale Haltung die Tiergesundheit?

Die Gewährleistung angemessener Haltungsbedingungen in Gefangenschaft ist für das Wohlergehen der Tiere sowie für die Erhebung zuverlässiger Verhaltensdaten von entscheidender Bedeutung. Die Unterbringung sollte so viele Aspekte der natürlichen Merkmale einer Art wie möglich berücksichtigen, einschließlich der sozialen Bedingungen. Bei vielen Nagetieren deuten physiologische und verhaltensbiologische Studien darauf hin, dass soziale Isolation schädlich ist und dass die Gesellschaft anderer Tiere bereichernd und förderlich sein kann. Wenn die sozialen Systeme jedoch extrem flexibel sind, werden fundierte Entscheidungen über die soziale Unterbringung schwieriger. In diesem Projekt wollen wir die Reaktionen von Wühlmausweibchen auf verschiedene Arten der sozialen Bereicherung untersuchen.

Prof. Dr. Jana Eccard (eccarduni-potsdamde)

Soziale Haltung

 

8. Masterarbeit - Reproduktionsverhalten von Rötelmäusen

Die Wahl eines attraktiven Männchens kann für die Fitness des Weibchens von Vorteil sein, da die Gene, die das Männchen besitzt die Lebensfähigkeit der Nachkommen und/oder den Paarungserfolg erhöhen. Zu Beginn der Brutzeit im Frühjahr machen die Weibchen möglicherweise das Beste aus einer schlechten Situation und paaren sich mit den lokal verfügbaren männlichen Geschwistern, was eine geringe genetische Vielfalt im Frühjahr und bei geringen Dichten nach sich zieht. Wenn ein unbekanntes, d. h. weniger verwandtes/unverwandtes Männchen auftaucht, könnten die Weibchen diese Gelegenheit nutzen um die Heterozygotie ihrer Nachkommen zu erhöhen, indem sie eine laufende Schwangerschaft abbrechen und sich mit dem neuen Männchen erneut paaren. Diese Outbreeding könnte letztlich die Fitness der Nachkommen des Weibchens erhöhen.

Ansprechpartnerin: Lea Vodjerek (vodjerekuni-potsdamde)

Reproduktionsverhalten Rötelmaus

 

9. Pflanzen- und Insektenvielfalt

Insektenpopulationen und -vielfalt leiden unter einem entscheidenden Rückgang. Um diesem vor allem in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, wurden Agrarumweltmaßnahmen (AUM) wie z. B. Blühstreifen eingerichtet, die als Unterschlupf dienen und verschiedenen Insektentaxa florale Ressourcen und Überwinterungsmöglichkeiten bieten sollen. Ihre Wirksamkeit wird jedoch oft nur aus der Perspektive entweder der Insekten ODER der Pflanzenvielfalt untersucht - in diesem "Linde-Wildblumen-Experiment" wollen wir ihre Wirksamkeit jedoch interdisziplinär untersuchen.

Ansprechpartnerinnen: Vera Kaunath (vera.kaunathuni-potsdamde) & Liana Kindermann (liana.kindermannuni-potsdamde)

Pflanzen&Insektenvielfalt

 

10.Futtersuchstrategien bei Wühlmäusen

Tiere müssen Informationen über Futterplätze sammeln, um fundierte Entscheidungen darüber treffen zu können, wo und was sie fressen wollen. Die bei der Nahrungssuche gesammelten Erfahrungen können den Tieren helfen, bessere Entscheidungen darüber zu treffen, wo sie auf Nahrungssuche gehen. Wir wollen untersuchen, ob Wühlmäuse (Myodes glareolus) ihr Verhalten bei der Futtersuche auf der Grundlage früherer Erfahrungen anpassen. Die Arbeit wird eine Kombination aus der Durchführung von Laborexperimenten und der Analyse von Daten aus Videos beinhalten. Die Interessen des Studierenden können auch gerne in das Experiment einfließen oder dieses weiterentwickelt werden!

Ansprechpartnerin: Molly Gilmour (gilmouruni-potsdamde)

Futtersuchstrategien

 

11. Sozialverhalten, Informationsnutzung und Persönlichkeit bei Wühlmäusen

Die soziale Organisation von Arten kann stark von externen Faktoren wie der Umwelt und/oder internen Faktoren, einschließlich der sozialen Toleranz, beeinflusst werden. Individuelle Unterschiede in der sozialen Toleranz (d. h. wie interessiert ein Individuum daran ist, Zeit mit einem Artgenossen zu verbringen) können die Gruppengröße und -struktur, die Ausbreitung und die räumliche Organisation von Populationen beeinflussen. Bei weniger sozialtoleranten Arten wie der Wühlmaus (Myodes glareolus) kann das Verständnis individueller Variationen in der Sozialtoleranz Einblicke in das Verhalten und die anschließende Populationsdynamik in verschiedenen Kontexten liefern. Die Experimente werden im Labor in Potsdam durchgeführt und das Verhalten mit Hilfe von Videos und/oder direkter Beobachtung aufgezeichnet. Der Zeitplan ist je nach Student flexibel und das Projekt kann verändert werden, um weitere Interessen des Studenten zu berücksichtigen.

Ansprechpartnerin: Molly Gilmour (gilmouruni-potsdamde)

Sozialverhalten, Informationsnutzung und Persönlichkeit

 

12. Vererbarkeit von Problemlösungsfähigkeiten

Verhaltensinnovationen und Problemlösungen ermöglichen es dem Einzelnen, seine Fitness zu steigern, indem er Zugang zu Belohnungen erhält, die für die gesamte Population nicht zugänglich sind. Dies ist besonders wichtig in einer sich ständig verändernden Welt mit zunehmenden Umweltvariationen. Unterschiede in der Problemlösungsfähigkeit von Individuen können mit Umwelt- oder sozialen Faktoren, der Ontogenese oder der Genetik zusammenhängen. Wenn wir wissen, wie vererbbar ein Merkmal wie die Problemlösungsfähigkeit ist, können wir abschätzen, wie dieses Merkmal durch natürliche Selektion beeinflusst wird. Dies ist wichtig für die Problemlösungsfähigkeit, da sie den Arten helfen kann, die Auswirkungen einer sehr variablen Umwelt abzufedern.  Die Experimente werden im Labor in Potsdam durchgeführt (Zeitplan flexibel, aber idealerweise bald beginnend) und mit Hilfe von Videos aufgezeichnet. Die Arbeit wird eine Kombination aus der Durchführung von problemlösenden Laborexperimenten und der Analyse von Videodaten beinhalten. Gerne können auch eigene Interessen in das Experiment einfließen oder dies weiterentwickelt werden.

Ansprechpartnerinnen: Molly Gilmour (gilmouruni-potsdamde), Lea Vodjerek (vodjerekuni-potsdamde)

Problemlösung