Forschung Humanbiologie
Unter dem Begriff Humanbiologie werden Anatomie und Physiologie des Menschen sowie Anthropologie im Sinne einer physischen Anthropologie zusammengefaßt. Humanbiologie als vergleichende Biologie des Menschen erforscht Erscheinungsformen, Ursachen und Wirkungen der biologischen Variabilität innerhalb unserer eigenen Art Homo sapiens und deren Vorfahren in Vergangenheit und Gegenwart. Aufgrund des komplexen biologischen, sozialen und kulturellen Wesens des Menschen bestehen enge inhaltliche Beziehungen zwischen der Humanbiologie, anderen biologischen Disziplinen, der Medizin, den Kulturwissenschaften und den Sozialwissenschaften. Eine Besonderheit der Humanbiologie besteht darin, daß der Mensch gleichermaßen sowohl forschendes Subjekt als auch zu erforschendes Objekt ist. Es ist deshalb oberstes Gebot aller humanbiologischer Forschung, die Unantastbarkeit der Persönlichkeit der Probanden und die gesellschaftspolitische Relevanz der Forschungsergebnisse unter allen Umständen zu berücksichtigen. An der Universität Potsdam ist humanbiologische Forschung humanökologisch ausgerichtet. Untersucht werden die Auswirkungen sich ändernder Umweltfaktoren auf die körperliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit sowie anthropologische Grundlagen zur Gestaltung der körpernahen Umwelt entsprechend den metrischen und physiologischen Bedürfnissen der Menschen.
Forschungsthemen
- Klassifikation von Stunting, Über- und Untergewicht
- Wachstum und Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen
- Einfluss von ökologischen und sozialen Umweltbedingungen auf phänotypische Ausprägung von Körpermaßen
- angewandte Ergonomie
- Einflussfaktoren auf das Menarchealter heutiger und historischer Populationen
- soziale Einflussfaktoren auf das Körperhöhenwachstum