Prof. Dr. Jürgen Mackert
Drittmittelgeber: Europäische Kommission, Initative Horizon Europe
Bewilligtes Projektvolumen: 173.847,36 €
Laufzeit: 01.07.2022 - 30.06.2024
PROTEST-AIRT ist ein Forschungsprojekt, das die sozialen Bewegungen untersucht, die sich gegen neue Flughäfen und Flughafenausbauten (einschließlich Fluggesellschaften) einsetzen. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen der Initiative Horizon Europe gefördert. Das Hauptziel des Projekts ist es, Flughäfen sowohl als Orte als auch als Objekt des Dissens zu verstehen. Auch die vielfältigen Narrative zum Luftverkehr werden beobachtet, insbesondere durch die Analyse von Medientexten und anderen Dokumenten (z.B. Berichte der Aktivisten oder der Luftverkehrsbehörden).
Flughäfen sind komplexe Räume und in der Vergangenheit sind Konflikte aus verschiedenen Gründen entstanden: Lärm, Land Grabbing und der Schutz von Grünflächen sind ebenso wichtig wie der Ausstoß von CO2- und Nicht-CO2-Treibhausgasen. Die Konflikte stehen auch im Zusammenhang mit dem Wachstum des globalen Massentourismus, und die COVID-19-Pandemie wurde als zusätzliches Risiko für die lokale Bevölkerung wahrgenommen. Für nationale Regierungen und Luftverkehrsvertreter sind Flughäfen ein Synonym für Wachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie für die Vernetzung mit der Weltwirtschaft. Zu den jüngsten Protesten auf Flughäfen gehörten Tänze und Gesänge, Die-Ins, Blockaden und verschiedene Formen des zivilen und demokratischen Ungehorsams. Diese Proteste fordern ein Degrowth im Luftverkehr und stellen die vorgeschlagenen Lösungen für die Branche im Kontext der Klimakrise in Frage.
PROTEST-AIRT untersucht vier spezifische Flughafenkonflikte in Europa: den Flughafen Bristol im Vereinigten Königreich, den Flughafen Berlin Brandenburg in Deutschland, den Flughafen Schiphol in den Niederlanden und den Flughafen El Prat Barcelona in Spanien. Auf theoretischer Ebene untersucht das Projekt den wachsenden Dissens gegen den Luftverkehr im Kontext der Klimakrise, einschließlich Flughafenkonflikten im so definierten globalen Süden. Das Projekt umfasst die Analyse von Medientexten und -dokumenten, Interviews, visuelle Dokumentation und Analyse politischer Demonstrationen sowie andere innovative Methoden.
Schließlich zielt PROTEST-AIRT darauf ab, die Öffentlichkeit über die tatsächlichen Auswirkungen des Luftverkehrs aufzuklären. Das Projekt setzt sich daher für nachhaltigen Tourismus und verantwortungsvollen Konsum ein.