Recent activities
Workshop "Universalism revisited - Poetological, Philosophical and Historical Encounters"
School of Advanced Study, University of London
March 14, 2014
Venue: Room G34 (Ground Floor)
Venue Details: Senate House, South Block - Malet Street - London WC1E 7HU
organised by Markus Messling
The main enjeu of this workshop is to rethink the idea of universality in a historical perspective. This rethinking is intended to allow the differentiation of different notions of universalism, and to break up the very popular idea that European modernity, and especially the Enlightenment, codified the human in the abstract without paying sufficient attention to the culturally constructed, political aspects of human existence. After the emphasis on relativism during recent decades and the cynical turn towards what was called a "clash of civilizations", it seems urgent to rethink universality, without however neglecting its imperial turn within 19th century European universalisms.
Programme
10:00-10:15 Welcome by Bill Marshall (Director IMLR, School of Advanced Study)
10:15-11:00 Markus Messling (Universität Potsdam; Visiting Fellow IMLR, School of Advanced Study):
"Opening: Civilisation and the resistance of cultural ‘loss’"
11:00-12:00 Avi Lifschitz (University College London):
"Universal man, universal rights? Enlightenment theories of human imperfection"
12:00-13:00 Iwan-Michelangelo d’Aprile (Universität Potsdam):
"Global Enlightenment and Anthropology of Nature"
-- Lunch break --
15:00-16:00 Ananya Jahanara Kabir (King’s College London):
"« Toujours vers la Grèce »: antiquity and modernity in Moreau de Saint-Méry's De la danse (1789)"
16:00-17:00 Christopher Hutton (University of Hong Kong):
"The Aryan-Dravidian divide as historical trope and ideological template"
17:00-18:00 Marko Pajević (Royal Holloway University of London):
"Poetological anthropology as potentialist anthropology"
Philipp Krämer (Hg.) (2014): Ausgewählte Arbeiten der Kreolistik des 19. Jahrhunderts / Selected Works from 19th Century Creolistics. Emilio Teza, Thomas Russell, Erik Pontoppidan, Adolpho Coelho. (Kreolische Bibliothek, Band 24.) Hamburg: Buske.
Die Disziplingeschichte der Kreolistik ist noch lange nicht vollständig aufgearbeitet. Gerade im 19. Jahrhundert entfaltete sich ein neues Interesse für Kreolsprachen.
Dieser Band zeigt die ganze Vielfalt der Vorläufer des Faches: Vier bisher weniger beachtete Texte aus verschiedenen Ländern von ganz unterschiedlichen Autoren mit ihren eigenen Schwerpunkten können im Original und in deutscher Übersetzung neu entdeckt werden. Neben den Editionen beleuchten zu jeder historischen Arbeit jeweils zwei Kommentare von ausgewiesenen Fachleuten die Facetten der Quellen. Vom epistemologischen Erbe der Disziplin zur biographischen Vorstellung der Autoren, von der historischen Grammatik zur philologischen Bedeutung der Oralliteratur reichen die Fragestellungen, welche die heutige Kreolistik anhand älterer Texte angehen kann.
Europa muss sich dem Mittelmeer öffnen
Forschergruppe „TRANSMED!“ wendet sich in einem offenen Brief an Politiker in Deutschland, Frankreich und Europa
Die Mitglieder des internationalen Forschernetzwerks „TRANSMED!“ haben sich in einem offenen Brief an führende deutsche, französische und europäische Politiker gewandt. Vor dem Hintergrund der Ereignisse vor der italienischen Insel Lampedusa Anfang Oktober 2013 fordern sie die Politik dazu auf, „ein zum Mittelmeer hin geöffnetes Europa“ zu gestalten. Konkret regen sie an, „das Erasmus-Programm zur Förderung der Mobilität von Studierenden auf alle Anrainerstaaten des Mittelmeers auszudehnen und – nach dem Muster des DFJW – ein transmediterranes Jugendwerk ‚Ibn Khaldun‘ zu begründen“.
Im Folgenden der Offene Brief:
Offener Brief an Angela Merkel, Jean-Marc Ayrault, José Manuel Barroso und Martin Schulz
Tunis, 11. Oktober 2013
Als Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen arbeiten wir seit 2011 im Programm Transmed! zusammen, das dank der Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) eingerichtet wurde. Aus Ägypten, Deutschland, Frankreich, Italien, Portugal, Tunesien und der Türkei herkommend, sind wir in dem Wunsch verbunden, Europa in seinen Bezügen zu den Gesellschaften und Kulturen der Méditerranée neu zu denken.
Wir sind schockiert von der Tragödie, die sich am 3. Oktober 2013 vor der Insel Lampedusa ereignete, und auch von den Reaktionen europäischer Politiker auf den Tod von Hunderten ertrunkener Menschen – unter ihnen Männer, Frauen und Kinder, denen keine andere Wahl blieb, als ihre Länder zu verlassen.
«Lampedusa» ist das traurige Symbol europäischer Politiken der Grenzschließung geworden. Diese Wirklichkeit muss uns dazu bringen, die Demarkationslinien in einer sich rasant wandelnden Welt grundsätzlich zu überdenken. Es gilt heute, an die engen Bezüge zu erinnern, die Europa mit dem Mittelmeer verbinden, das fortan als ein « öffentlicher Raum » betrachtet und zu einem Ort der Aufnahme und der Begegnung werden sollte.
Während das internationale Kapital heute mit größter Freiheit zirkuliert, gilt die gleiche Freiheit nicht für Personen. Wir kritisieren mit Nachdruck diese Exklusion und fordern ein zum Mittelmeer geöffnetes Europa, das seinem selbstgestellten Anspruch, sich auf soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte zu gründen, gerecht werden muss.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Demokratie in Europa und an allen Küsten des Mittelmeers gestärkt werden, ein Anliegen, das eine breit geführte gesellschaftliche Debatte über Institutionen und Migrationspolitiken unerlässlich macht. Anstatt weiterhin nur die militärische Verteidigung des europäischen Territoriums durch Praktiken der Kontrolle und der Abweisung zu verstärken, scheint es uns dringlich geboten, eine Politik der Öffnung und des Austauschs in konkrete Maßnahmen zu übersetzen.
Diese Politik hat ihren Preis: Europa muss zunächst weit mehr Geld als bisher bereitstellen, um einen humanen Empfang der Menschen zu gewährleisten, die vor Not und Verfolgung im Süden des Südens fliehen. Um das angstbesetzte Grenzregime im Mittelmeer grundsätzlich und langfristig zu überwinden, muss Europa darüber hinaus Mobilität und Begegnungen mit den nordafrikanischen Gesellschaften nachhaltig fördern. Was für die Forscher von Transmed! bereits Wirklichkeit ist, sollte auf breitester Basis der Jugend des Mittelmeerraums ermöglicht werden, die sich nach Frieden und einer besseren Zukunft sehnt.
Nach dem zweiten Weltkrieg hat Europa positive Erfahrungen mit Praktiken des Kulturaustauschs gemacht – gerade zwischen Deutschland und Frankreich, die durch eine militärische und intellektuelle Maginot-Linie getrennt waren, wie heute die nördlichen und südlichen Küsten des Mittelmeers. In Hinblick auf diese bis heute erfolgreiche Politik schlagen wir vor, das Erasmus-Programm zur Förderung der Mobilität von Studierenden auf alle Anrainerstaaten des Mittelmeers auszudehnen und – nach dem Muster des DFJW – ein transmediterranes Jugendwerk „Ibn Khaldun“ zu begründen. Dessen Programme werden den „öffentlichen Raum“ Méditerranée konkrete Wirklichkeit werden lassen und dazu beitragen, ein zum Mittelmeer hin geöffnetes Europa zu gestalten, das statt auf geldverschlingende Frontex-Drohnenflüge an seinen Grenzlinien auf die Stärkung der Zivilgesellschaften setzt.
Azmi Ashour (Kairo)
Raffaele Carbone (Neapel)
Hanno Ehrlicher (Augsburg)
Gunter Gebauer (Berlin)
Franck Hofmann (Nantes)
Mohamed Kerrou (Tunis)
Nora Lafi (Berlin)
Yann Lafon (Hamburg)
Nazan Maksudyan (Istanbul)
Markus Messling (Berlin)
Tanja Michalsky (Berlin)
Sarga Moussa (Paris/Lyon)
Diogo Sardinha (Lissabon/Paris)
Markus Messling / Ottmar Ette (Hg.) (2013): Wort Macht Stamm. Rassismus und Determinismus in der Philologie (18./19. Jh.). München: Fink.
http://www.uni-potsdam.de/philologie+rassismus/images/WortMachtStamm-Neu.jpg
Trotz weitreichender Erkenntnisse über die (pseudo-)wissenschaftliche Gestalt des europäischen Rassismus ist die Relevanz der Philologie in dieser Frage bisher nicht systematisch erforscht worden – und dies, obwohl sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgrund ihrer methodischen Kraft und ihres kulturhermeneutischen Anspruchs eine Art „Leitwissenschaft“ war. Wenn die „Ursünde“ der modernen Anthropologie nach Claude Lévi-Strauss die Vermengung biologischer Konzepte mit den sozialen und psychologischen Produktionen der verschiedenen Kulturen war, so besteht sie im Fall der Philologie spezifischer in der Vermengung von sprachlichen, schriftsystemischen und textkulturellen Kategorien mit den kognitiven Potentialen der Sprecher/Schreiber verschiedener Kulturen.
Anliegen des Bandes ist es, theoretische und historische Perspektiven auf Funktion und Resistenz der europäischen Philologie(n) in der Herausbildung und Entwicklung des rassenlogischen Diskurses im langen 19. Jahrhundert zu eröffnen, der weit über Europa hinaus bis heute höchst virulent bleibt.
Markus Messling (2012): Champollions Hieroglyphen. Philologie und Weltaneignung. Berlin: Kulturverlag Kadmos.
Jean-François Champollion ist eine der schillerndsten Figuren der europäischen Wissenschaftsgeschichte.
Seine Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen steht für die triumphalen Erfolge der Philologie im 19. Jahrhundert. Die oft wiederholte Erzählung des „Geniestreichs“ vergisst aber gern die erkenntnistheoretischen Bedingungen und die ideologischen Kämpfe, in denen dieser sich in Zeiten der Restauration bewährt und durchsetzt. Das Buch erzählt daher Einiges von dem, was die ‚große Geschichte’ der Entzifferung erst ermöglicht – erkenntnistheoretisch, politisch und materiell.
Champollions neues Verständnis des ägyptischen Altertums gehört dabei zum Anspruch der europäischen Moderne, Welt und Humanität im Sinne einer großen Fortschrittsgeschichte zu erfassen und in den europäische Metropolen zu zentrieren, und legt dabei gerade aufgrund seines Erfolges den Blick auf den Preis dieses Anspruchs frei: Die beschädigte Welt selbst stellt sich darin quer.
Auch wenn er jetzt seinen fatalen Siegeszug erst richtig antritt, ist der imperiale Universalismus Europas doch von Anfang an auch in der Selbstwahrnehmung – jedenfalls seiner klugen Köpfe – vergiftet. Champollions Brief an den ägyptischen Vizekönig Mehmet Ali Pascha aus dem Jahr 1829, in dem er eine Reglementierung der Ausgrabungen fordert, ist in dieser Hinsicht aufschlussreich und hat in seiner historischen Komplexität wenig an Aktualität verloren.
Buchvorstellung am 19. September 2012 im Literaturhaus Berlin
Werkstattgespräch im Zentrum „Sprache, Variation, Migration“
Universität Potsdam, 7. November 2012.
„Varianz als Devianz: Anthropologie und Politik der Sprachvariation“
Markus Messling: Einführung
Markus Lenz: „Die andere Seite der Questione della lingua: sprachlicher und sozialer Pluralismus bei Graziadio Ascoli“
Philipp Krämer: „Angst vor dem Verfall: Urteile über Kreolisch und Kiezdeutsch“
Ankündigung der Reihe PDF (ca. 480 KB)
"Transgressions: Pensée méditerranéenne versus penser les Méditerranées" Tagung des internationalen Forschungsprojekts "Transmed!"
Neapel, 3.-6. Oktober 2012
(gefördert vom DFJW; in Koop. mit dem Collège International de Philosophie Paris)
Tagungsorte:
Dipartimento di Filosofia "A. Aliotta", Università degli Studi di Napoli - Federico II;
Casina Vanvitelliana (Parco Vanvitelliano del Fusaro), Bacoli; Scocietà Nazionale di Scienze, Lettere e Arti in Napoli
Keynotes
Fabrizio Lomonaco (Università di Napoli-Federico II)
Il Consorzio "Civiltà del Mediterraneo" di Napoli
Franco Cassano (Università di Bari-Aldo Moro)
Il pensiero meridiano
Giuseppe Cacciatore (Università di Napoli-Federico II)
Penser les Méditerranées
Workshop-Reihe (Sommer 2012)
Reflexe und Reflexionen der Kreolistik
Die DFG-Nachwuchsgruppe „Philologie und Rassismus im 19. Jahrhundert“ am Institut für Romanistik der Universität Potsdam lädt zu ihrer dritten Workshop-Reihe ein. Zwei Gast-Nachwuchswissenschaftler werden zu den historischen und gegenwärtigen Problemen der Reflexion über Kreolsprachen vortragen.
Vor den Sitzungen wählen die Vortragenden jeweils einen Schlüsseltext zur Lektüre, der in Auszügen auf der Homepage des Projekts zum Download bereitstehen wird. Auf der Basis der Texte erwarten wir uns wie in den bisherigen Workshopsitzungen intensive Gespräche.
Freitag, 29. Juni 2012 (09-12.00 Uhr)
Haus 19, Raum 0.29
Joseph T. Farquharson (University of the West Indies, St. Augustine / Trinidad):
"Language and the Origin of the Creole-Speaking Jamaican Species"
Im öffentlichen Diskurs über Sprache und Kreolisierung in Jamaika ist bis heute eine Hierarchisierung zwischen Kreolisch und Englisch spürbar. Dabei wirken Vorstellungen wie Entwicklungsunterschiede, grammatische „Armut“ und vermeintliche Primitivität fort. Es wird zu diskutieren sein, inwieweit solche reflexhaften Vorstellungen bereits aus der wissenschaftlichen und populären Reflexion des 19. Jahrhunderts hervorgegangen sind, und welche gesellschaftlichen oder (sprach)politischen Probleme daraus bis heute entstehen.
(Vortrag und Diskussion finden in englischer Sprache statt.)
Grundlagentext zum Download PDF (ca. 500 KB.)
Montag, 09. Juli 2012, (09-12.00 Uhr)
Haus 8, Raum 0.50
Silvio Moreira de Sousa (Universidade do Porto / Portugal):
„Kreolisten in Portugal am Beginn einer neuen Disziplin“
Die portugiesischen Kreolisten Leite de Vasconcelos und Adolpho Coelho standen im späten 19. Jahrhundert in intensivem Kontakt mit dem Grazer Romanisten Hugo Schuchardt. An ihren Arbeiten und Korrespondenzen lässt sich diskutieren, wie sich die Kreolistik zu dieser Zeit institutionell herausbildete, wie die individuelle Situation der Wissenschaftler auf sie einwirkte und welche methodischen und epistemologischen Probleme ihr begegneten. So können Verbindungen hergestellt werden zu den großen Linien der heutigen Kreolistik.
Veranstaltungsort: Universität Potsdam, Am Neuen Palais
Politics of Interpretation: (Con)Text and Power
13.-16. Juni 2011
A Postgraduate Workshop co-organized by Institute of Romance Studies, University of Potsdam (DFG-Emmy Noether-Group "Philology and Racism"), and the School of English, the University of Hong Kong.
Venue: School of English, The University of Hong Kong
Themes & Questions
Knowledge is always bound to the epistemic conditions of its generation. These conditions are implicated in social, political, economic and historico-cultural processes and speak to issues of power and authority. They are central to the interpretation and critical analysis of complex cultural articulations, such as textuality and its linguistic reflections. Contextualizing knowledge is a crucial paradigm for postmodern humanities. Thus the success of a transcultural "future philology" – to borrow this term from Sheldon Pollock –, which consistently reflects on its own epistemological premises, depends on the ability to reevaluate and detect the impact of predetermined patterns shaping its focuses, methods and assertions.
Deconstructivism, discourse analysis, communication theory, and postcolonial studies offer an array of theoretical tools. They allow a critical approach to dynamics that both hide and exploit epistemological structures through strategies of decontextualisation and the reconceptualization of knowledge. Nevertheless, the question remains as to the extent to which structures of empowerment and asymmetries between and within philological praxis and discourses still compromise the transfer of information in what is called our "globalized world" .
The primary aim of this workshop is to facilitate intellectual exchange between research students from the two institutions, and promote discussion of diverse intellectual frameworks among academic staff and students. Papers take the form of the presentation of ideas from a key thinker or theorist (or an encounter between two theorists), and an explanation of why that theorist is important for ongoing research.
Speakers
Noël Christe (Hong Kong University): Discrepant norms: culture, ecology and indeterminacy in Victor Turner's anthropology of meaning
Wayne Cristaudo (Hong Kong University): Religion, Redemption, and Revolution: The New Speech Thinking of Franz Rosenweig and Eugen Rosenstock-Huessy
Christopher Hutton (Hong Kong University) and Markus Messling (University of Potsdam) : Bruno Latour’s modernity. On (a)symmetrical anthropology and the language paradigm / Latour hanging out with the law and its objects
Philipp Krämer (University of Potsdam): The universal exception. Creoleness and creolization in language, culture, and text
Markus Lenz (University of Potsdam): Umberto Eco’s epistemological paradox: Cultural references between bias and universal knowledge
Adrian Pablé (Hong Kong University): Deconstructing Rortian constructivism: against the ubiquity of language.
Tao Wei Yi, Kimberly (Hong Kong University): Structuring Foucault's Monstrousness in Transgendered People through Legal Classification
Jérémie Wenger (University of Oxford): Destitution of language: Alain Badiou on Wittgenstein
Zhang Ruihan (Hong Kong University): When Evolution Theory Meets Marxism: Vygotsky's Psychology of Abstraction in Postwar Russia
Zhou Feifei (Hong Kong University): Garfinkel’s take on sociology: how is 'social order' produced and repaired?
Professor Pheng Cheah (University of California, Berkeley): School of English Graduate Workshop: "Of Other Worlds to Come"
Description, speakers and key text references PDF (ca. 68 KB)
Organizing Committee: Christopher Hutton (HKU), Markus Messling (Potsdam), Adrien Pablé (HKU)
Workshop-Reihe (Herbst/Winter 2011/12)
Wissensordnungen und Philologie im 19. Jahrhundert: Geschichte und Biologie
18.11.2011 (15-17.30 Uhr)
Cord Riechelmann (Philosoph und Biologe, Publizist):
„Hegelianismus und Evolutionsbiologie“
20.01.2012 (15-17.30 Uhr)
Dr. Georg Töpfer (Philosoph, Humboldt Universität zu Berlin):
„Der Rassebegriff in der Biologie“
Veranstaltungsort: Universität Potsdam, Am Neuen Palais, Haus 19, Raum 0.12.
Buchvorstellung und Podiumsgespräch:
„Stadt und Urbanität“
10. Oktober 2011
(Hg. Markus Messling, Dieter Läpple, Jürgen Trabant)
Präsidium der HafenCity Universität Hamburg, Großer Grasbrook 9, Ecke Dalmannkai
Programm und weitere Informationen PDF (ca. 600 KB)
Forschungsatelier der Deutsch-Französischen Hochschule „Französisch-deutscher Kulturtransfer im langen 18. Jahrhundert: Probleme - Methoden - Perspektiven“
Universität Potsdam und Humboldt-Universität Berlin
Veranstaltet von Prof. Dr. Iwan Michelangelo D'Aprile (Universität Potsdam) und Dr. Anne Baillot (HU Berlin)
in Kooperation mit Dr. Gesine Müller (Universität Potsdam), Dr. Markus Messling (Universität Potsdam) und dem Hochschulattaché der französischen Botschaft für Berlin und die neuen Länder, Dr. Philippe Wellnitz
In dem Forschungsatelier werden Formen und Aspekte des französisch-deutschen Kulturaustauschs und Kulturtransfers im Zeitalter der Aufklärung und des frühen 19. Jahrhunderts in interdisziplinärer Perspektive untersucht. Dabei geht es sowohl um die Präsentation des jeweiligen Forschungsstandes in der Aufklärungsforschung in den unterschiedlichen Wissenschaftskulturen als auch um methodische Fragen der Kultur- und Ideengeschichte zwischen Geschichts- und Literaturwissenschaften.
Einen thematischen Schwerpunkt bildet die Frage nach unterschiedlichen und gemeinsamen Verständnissen von Weltgeschichte und Globalität in Frankreich und Deutschland. Methodisch stehen Fragen von Textkorpora, Herangehensweisen, Erschließungsarbeit sowie der digitalen Auswertung und Präsentation von Forschungsergebnissen im Mittelpunkt.
Neben der inhaltlichen Arbeit werden auf der Basis der Zusammenarbeit in unterschiedlichen internationalen Forschergruppen (EU Marie Curie-Netzwerk ENGLOBE „Aufklärung und Globalgeschichte“, DFG Emmy Noether Gruppen „Intellektuellennetzwerke“, „Transkoloniale Karibik“, „Philologie und Rassismus“) Erfahrungen, Möglichkeiten und Perspektiven deutsch-französischer Doppelpromotionen (Cotutelles) diskutiert.
26. – 29. Mai 2011
Plakat zum Download PDF (ca. 3 MB)
Konzeption: Markus Messling, Ottmar Ette
Organisation: Markus Lenz, Philipp Krämer
Mit Unterstützung von: Deutsche Forschungsgemeinschaft, Universität Potsdam, PEARLS - Potsdam Research Network, Haus der Kulturen der Welt Berlin, Literaturhaus Berlin, Institut français
26. Mai: Eröffnungsabend im Haus der Kulturen der Welt:
Literatur und Rassismus - koloniale Vermessungen und narrative Gegenstrategien
Lesung und Diskussion mit Kossi Efoui und Bartholomäus Grill in der Reihe WortWelten
Gespräch: Markus Messling
Thema des Abends ist die Verstrickung der europäischen Literatur im Kolonialismus: Einerseits hat sie den zivilisatorischen Führungsanspruch Europas reproduziert, der eng mit anthropologischen Vermessungen der „Anderen“ verbunden ist, andererseits zeichnet sich Literatur durch eine antideterministische Offenheit aus: Welche ethische Widerstandsfähigkeit erwächst der Literatur aus der Fähigkeit, Leben zu erzählen? Diesen Fragen und der kolonialen Macht der Beschreibung im Falle Afrikas gehen die Teilnehmer in Lesung und Diskussion nach.
Kossi Efoui floh aus politischen Gründen aus Togo und lebt heute in Nantes. Er arbeit als politischer Journalist für die Zeitschrift Jeune Afrique, ist Theaterregisseur und Schriftsteller. Zahlreiche literarische Auszeichnungen, darunter der Grand Prix Littéraire de l'Afrique Noire und der Prix des Cinq Continents de la Francophonie.
Bartholomäus Grill lebt in Kapstadt und ist Afrika-Korrespondent der ZEIT und Herausgeber der African Times. Von 2005-2009 gehörte er zum Afrika-Beraterkreis des Bundespräsidenten. Zahlreiche journalistische und literarische Auszeichnungen, darunter der Egon-Erwin-Kisch-Preis und der Wolfgang-Koeppen-Preis.
Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
(Beginn: 20.00 Uhr)
Eintritt: 5 / 3 Euro
27. bis 29. Mai: Wissenschaftliche Tagung
Die Konferenz geht der Frage nach, wie die europäischen Philologien, also die Wissenschaften von den Sprachen und Texten, im 19. Jahrhundert zur Entwicklung des Rassismus beitrugen. Das Problem der Vermengung sprachlicher, schriftspezifischer und textkultureller Kategorien mit den kognitiven Fähigkeiten der Sprecher/Schreiber der eigenen und anderer Kulturen soll systematisch untersucht werden. Da der Rassismus kein nationales Phänomen gewesen ist und die Philologie im 19. Jahrhundert einen internationalen Denkraum darstellt, wird die Frage in einem größeren (außer-) europäischen Kontext behandelt. Eine zentrale Frage ist, ob der intellektuelle Machtanspruch Europas im 19. Jahrhundert unvermeidlich mit einer deterministisch und rassistisch veranlagten Philologie einhergeht oder ob sich philologische Resistenzen zu diesem Paradigma finden lassen.
Mit Beiträgen von Wolfgang Asholt (Osnabrück), Ursula Bähler (Zürich), Ottmar Ette (Potsdam), Stefano Gensini (Rom), José María González García (Madrid), Christopher Hutton (Hong Kong), John E. Joseph (Edinburgh), Philipp Krämer (Potsdam), Sieglinde Lemke (Freiburg), Markus Lenz (Potsdam), Suzanne Marchand (Baton Rouge), Markus Messling (Potsdam), Sarga Moussa (Paris/Lyon), Gesine Müller (Potsdam), Rukmini Bhaya Nair (New Delhi), Wulf Oesterreicher (München), Maria Selig (Regensburg), Jürgen Trabant (Berlin/Bremen), Céline Trautmann-Waller (Paris), Michael Werner (Paris).
Programm-Flyer mit Vorträgen und Zeitablauf PDF (3,6 MB)
Universität Potsdam, Campus Neues Palais, Haus 8, Foyerräume 0.60 / 0.61
(9.00 Uhr - 18.00 Uhr)
27. Mai: Lesung und Diskussion im Literaturhaus Berlin:
Literatur und Zusammenleben
mit Elias Khoury
Gespräch: Ottmar Ette
Wie kaum ein anderer Ort wird der Nahe Osten in seiner politischen Realität von identitätspolitischen Fragen erschüttert. Koloniales Erbe und Besatzungspolitiken kreuzen sich dabei in vielfältiger Weise. Ethnische Politik und kriegsbedingte Vertreibung sind Phänomene, mit denen sich der libanesische Schriftsteller Elias Khoury immer wieder auseinandergesetzt hat. Welche Bedeutung kommt Literatur in diesen Konstellationen zu? Gibt es eine spezifische Resistenz des Literarischen, in der Möglichkeiten des Zusammenlebens aufscheinen?
Elias Khoury ist einer der herausragenden Schriftsteller und Intellektuellen der arabischen Welt. Sein Buch „Das Tor zur Sonne“ wurde mit dem Palästina-Preis ausgezeichnet, weltweit übersetzt und verfilmt. Er ist Herausgeber der Kulturbeilage der Beiruter Tageszeitung „An-Nahar“ (Der Tag) und Global Distinguished Professor der University of New York. Zur Zeit ist Elias Khoury Gast des Wissenschaftskollegs zu Berlin.
Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
(Beginn: 20.00 Uhr)
Philologie und Rassismus im 19. Jahrhundert
19.11.2010 (15-17.30 Uhr)
Jürgen Trabant (JU Bremen / FU Berlin):
Friedrich Schlegel: „Über die Sprache und Weisheit der Indier“
03.12.2010 (15-17.30 Uhr)
Marcel Lepper (Deutsches Literaturarchiv Marbach):
Friedrich Nietzsches Quellenphilologie und der Rassendiskurs um 1870
21.01.2011 (15-17.30 Uhr)
Sarga Moussa (CNRS):
La hiérarchie des races et des langues chez Gobineau.
Une doctrine et ses paradoxes
04.02.2011 (15-17.30 Uhr)
Céline Trautmann-Waller (Paris III - Sorbonne Nouvelle):
August Friedrich Potts Kritik an Gobineau
Veranstaltungsort: Universität Potsdam, Am Neuen Palais, Haus 19, Raum 1.19.4.22
"Republik und Leitkultur"
Welche Ressourcen für die zeitgenössischen Gesellschaften?
Debatte am Institut français am 11. Januar 2011, 19 Uhr
Als Antwort auf die Herausforderungen in den multikulturell gewordenen Gesellschaften werden in Frankreich und Deutschland unterschiedliche Ressourcen mobilisiert, um gesellschaftliche Kohäsion zu fordern. Aus Anlass des Erscheinens von Béatrice Durands neuem Buch, "La Nouvelle Idéologie française" (Stock 2010), diskutiert Markus Messling mit der Autorin über den erstarkenden "Neorepublikanismus" in Frankreich und den umstrittenen deutschen Begriff der "Leitkultur".
Moderiert wird die Debatte von Johannes Wetzel (Kulturjournalist in Paris, Berliner Zeitung/Die Welt).
Eine deutsch-französische Simultanübersetzung wird angeboten.
Weitere Informationen beim Institut français.
Markus Messling erhält Nachwuchswissenschaftlerpreis 2010 des Landes Brandenburg für herausragende wissenschaftliche Leistungen
Eine Jury aus hochkarätigen Wissenschaftlern hat am 25. Oktober Markus Messling als Preisträger im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften für den Nachwuchswissenschaftlerpreis ausgewählt. Die Mitglieder der Jury 2010 sind:
Prof. Dr. Günter Stock (Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft)
Prof. Dr. Erika Fischer-Lichte (Mitglied im Wissenschaftsrat und im Landeshochschulrat)
Prof. Dr. Matthias Kleiner (Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft)
Prof. Dr. Gisela Engeln-Müllges (ehem. Mitglied im Wissenschaftsrat)
Dr. Wilhelm Krull (Generalsekretär der Volkswagen-Stiftung)
Der Nachwuchswissenschaftlerpreis des Landes Brandenburg ist mit 20.000 Euro dotiert. Er wird seit 2007 alljährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen vergeben.
Die feierliche Preisverleihung mit Ministerpräsident Matthias Platzeck und Wissenschaftsministerin Martina Münch findet am 16. November in der Staatskanzlei in Potsdam statt.
"Emmy Noether hoch drei"
Die DFG-Emmy Noether-Gruppe am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
Die beiden Emmy Noether-Nachwuchsgruppen am Postdamer Institut für Romanistik und die Gruppe der Universität Freiburg treffen sich am 01. Juli 2010 zur gegenseitigen Vorstellung der Projekte und zur Diskussion über die Nachwuchsförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Emmy Noether-Programm. Am 02. Juli 2010 schließt sich ein Theorie-Workshop an.
Teilnehmer und Programm PDF (ca. 800 KB)
"Rassismus in der Philologie"
Das DFG-Emmy Noether-Projekt bei der Langen Nacht der Wissenschaften
5. Juni 2010, 19:00 Uhr. Campus Golm, Haus 6 (Haus der Geisteswissenschaften), Raum 1.01
Präsentiert werden Fragestellungen und Ergebnisse des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts zu "Philologie und Rassismus in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien im 19. Jahrhundert". Gespräche und Lesungen aus zentralen Texten sollen Einblicke in ein für Europa zentrales Kulturphänomen eröffnen.
Der Ethnologe Claude Lévi-Strauss hat die Vermengung der menschlichen Biologie mit der sozialen und kulturellen Lebensgestaltung als "Ursünde" der europäischen Erforschung des Menschen betrachtet. Die Philologie als Sprach- und Textwissenschaft hat hierzu beigetragen, indem sie Sprachen, Schriften und Texte mit den Denkfähigkeiten der Menschen verknüpfte. Dagegen gab es aber auch Widerstand.
Programm:
"Philologie und Rassismus - Leitfragen"
Gespräch zwischen Dr. Markus Messling (Projektleiter) und Dr. Ute Tintemann (Leiterin der Wilhelm von Humboldt-Edition der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften)
"Zeige mir, wie du schreibst und ich sage dir, was du bist!" - Graphologie und Rassismus
Vortrag von Markus Lenz
"Dicke Lippen und verdorbenes Französisch" - Rassismus in der Forschung zu Kreolsprachen
Vortrag von Philipp Krämer