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Migrating to Digital: Herausfoderungen der digitalen Transformation der Migrationsverwaltung am Beispiel des Ausländerzentralregisters (MiDi)

Projektübersicht

 

Projektname: Migrating to Digital: Herausfoderungen der digitalen Transformation der Migrationsverwaltung am Beispiel des Ausländerzentralregisters (MiDi)

Forschungsgegenstand/-ziel: Das Projekt verfolgt das Ziel, Herausforderungen kommunaler Akteure im Umgang mit dem Ausländerzentralregister empirisch fundiert zu erfassen und daraus praxisorientierte Handlungsempfehlungen für eine optimierte Verwaltungspraxis im Ausländerwesen abzuleiten. Es sollen nicht nur der aktuelle Digitalisierungsstand und Erklärungsfaktoren für die (Nicht-)Nutzung des Ausländerzentralregisters als zentrales Ausländerdateiensystem identifiziert werden, sondern auch die Betroffenenperspektive und mögliche Risiken in den Blick genommen werden. Darüber hinaus wird ein Praxistransfer angestrebt, bei dem unterschiedliche für das Themenfeld relevante Stakeholder in einen Austausch gebracht werden.

Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Kuhlmann

Projektteam: Liz Wehmeier

Laufzeit: 01.01.2025 – 31.12.2026

Förderer: Stiftung Mercator

Die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Bereich der Migrationsverwaltung. Das digitale Ausländerzentralregister (AZR) ist das zentrale Instrument, um personenbezogene Daten ausländischer Personen zu verwalten. Mit über 16.000 Partnerbehörden und rund 29 Millionen Datensätzen ist es eines der größten automatisierten Register der öffentlichen Verwaltung in Deutschland. Die Weiterentwicklung des AZR wird von der Bundesregierung als ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung der Migrationsverwaltung gesehen, um effizientere und weniger fehleranfällige Prozesse zu schaffen. Die Ausländerbehörden sind zudem strukturell überlastet, was die Notwendigkeit einer Digitalisierung des Datenaustausches unterstreicht. Es stellt sich folglich die Frage, inwieweit die dem AZR von Entscheidungsträger*innen und sonstigen Stakeholdern zugeschriebenen Verbesserungspotenziale in der lokalen Verwaltungspraxis tatsächlich „gehoben“ werden bzw. welche Probleme, Hindernisse und Herausforderungen existieren, die dem entgegenstehen, und wie diese beseitigt werden können. Hier setzt die Studie an, indem sie die tatsächliche AZR-Anwendungspraxis im Back Office kommunaler Ausländerbehörden, ihre (vertikalen und horizontalen) Interaktionen und Datenaustauschprozesse mit anderen beteiligten Behörden sowie AZR-Nutzungslücken und -hemmnisse analysiert. Dabei soll auch die Betroffenenperspektive im Fokus stehen, indem potenzielle Risiken und die Umsetzung von Schutzmechanismen untersucht werden.

 

Zentrale Forschungsfrage(n) des Projektes:

  • Wie sind der Stand der Digitalisierung und die Nutzung des Ausländerzentralregisters in den kommunalen Ausländerbehörden einzuschätzen?
  • Wie wird das Ausländerzentralregister in der Verwaltungspraxis konkret zum digitalen Datenaustausch genutzt und was erklärt ggf. die Nichtnutzung? Wie lässt sich die Lücke zwischen Erwartung und praktischer Umsetzung/Wirksamkeit erklären?
  • Welche Hemmnisse zeigen sich in der digitalen Verwaltungspraxis im Umgang mit dem Ausländerzentralregister? Wie können diese Hemmnisse überwunden werden?
  • Inwiefern bestehen aus Betroffenenperspektive Risiken durch die Registerführung im AZR? Inwiefern werden Schutzmechanismen für Betroffene in der Vollzugspraxis umgesetzt? Wie können diese Risiken und Hürden effektiv adressiert werden?
  • Welche Optimierungspotenziale und Handlungsempfehlungen lassen sich für die Weiterentwicklung des Ausländerzentralregisters im Speziellen, und die digitale Migrationsverwaltung im Allgemeinen, ableiten?
  • Welche Optionen und Wege lassen sich skizzieren, um die identifizierten Optimierungsmöglichkeiten in die Praxis umzusetzen? Welche relevanten Stakeholder sind hierbei in welcher Form einzubeziehen?