13. Potsdamer Lateintag am 06.10.2017
Begegnung mit dem Fremden. Die Römer in den Provinzen
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Das Plakat zum 13. Potsdamer Lateintag finden Sie hier.
Am 6. Oktober 2017 fand der Potsdamer Lateintag bereits zum 13. Mal statt. Unter dem Titel „Begegnung mit dem Fremden. Die Römer in den Provinzen“ richtete sich die Veranstaltung an gut 500 angemeldete Brandenburger und Berliner Schüler/-innen und Lehrer/-innen. Dieses Jahr machte Sturmtief „Xavier“ der Organisation einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Doch die ca. 250 Gäste, die es dem flächendeckenden Ausfall des Berlin-Brandenburger Nah- und Fernverkehrs zum Trotz zum Campus Griebnitzsee schafften, erlebten ein buntes Programm:
Den Einführungsvortrag „Fremde Götter in Germanien? Römische Religion am Limes“ hielt Prof. Dr. Anja Klöckner (Goethe-Universität Frankfurt a. M.). Die Professorin für Klassische Archäologie erörterte den Einfluss des Mithras-Kults auf die römisch-germanische Bevölkerung am Limes und warf dabei auch die Frage auf, ob es sich angesichts des auffällig westlichen Verbreitungsgebiets der Kultstätten bei dem persisch-östlichen Gepräge der Mithras-Religion nicht eher um ein römisches Konstrukt handelt.
Über „Briefe, Bier, Brittunculi. Erfahrungen römischer Legionäre in Britannien“ sprach die Potsdamer Lehrstuhlvertreterin für Klassische Philologie PD Dr. Nicola Hömke. Sie stellte Originalbriefe römischer Soldaten, aber auch ihrer Sklaven und Angehörigen vor. Die aus dem Schlamm geborgenen Funde stammen vom nordenglischen römischen Grenzwall, wo Legionäre und keltische Einheimische ab dem Ende des 1. Jhs. n. Chr. aufeinandertrafen. Die Briefe zeigen, dass beide Seiten sich durchaus um ein auskömmliches Verhältnis bemühten und über Handelsbeziehungen und gemischte Familien eng miteinander verflochten waren.
Am Nachmittag fanden dann Schnupperseminare für Schülerinnen und Schüler statt. Geboten wurden u.a. „Der Mithraskult in den germanischen Provinzen“ (Dr. Eugen Braun), „Wo die wilden Kerle wohnen? Das Leben der Germanen nach Caesar und Tacitus“ (Dr. Hedwig Schmalzgruber) und „Ein Römer in Kleinasien. Ciceros Prokonsulat“ (Dr. Eike Faber). Für die Lehrerinnen und Lehrer veranstaltete Peggy Klausnitzer (Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee / Fachseminar Latein Bernau) das Fortbildungsseminar „Projektunterricht und fächerübergreifender Unterricht – Theorie und Praxis für Lateinlehrer und Lateinlehrerinnen“.
Zugleich bildete der Lateintag den Auftakt einer weiteren Runde des Kooperationsprojekts „BrAnD2. Zweites Brandenburger Antike-Denkwerk“. Seit drei Jahren fördert die Robert Bosch Stiftung die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden der Klassischen Philologie einerseits und Latein-Schülern aus fünf Brandenburger Schulen andererseits. Für die nun geförderte Zusatzrunde konnten mit dem Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee und dem Bertha von Suttner-Gymnasium Potsdam-Babelsberg zudem zwei neue Kooperationspartner gewonnen werden.