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Unterwegs in Indien – Potsdamer Studierende auf Exkursion zu Naturgefahren im Himalaya

Tal im Hochgebirge mit zerstörtem Wasserkraftwerk
Tal im Hochgebirge
Photo : Jürgen Mey
Ein zerstörtes Wasserkraftwerk im Tal des Dhauliganga.
Photo : Jürgen Mey
Alluviale Fläche hinter einem alten Bergsturz im Tal des Dhauliganga

Eine Gruppe von Masterstudierenden des Instituts für Umweltwissenschaften und Geographie reist vom 9. bis 20. Oktober für eine Feldschule nach Indien. Die zehntägige Exkursion unter der Leitung von Dr. Jürgen Mey und Dr. Wolfgang Schwanghart ist Teil eines vom Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) geförderten deutsch-indischen Projektes zu Naturgefahren im Himalaya und wird gemeinsam mit dem Indian Institute of Technology Roorkee (IITR) organisiert. Die Gruppe reist zusammen mit indischen Dozierenden und Studierenden von der subtropischen Ganges-Ebene bis hinauf in die vergletscherten Täler des Hohen Himalaya. Dabei studieren sie die Spuren, die Flüsse und Gletscher in der Landschaft hinterlassen haben, und wie die Menschen diese Landschaft nutzen, beispielsweise durch die Errichtung verschiedener Typen von Wasserkraftwerken für die Energieversorgung. Unterwegs halten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und Ergebnisse der Exkursion in einem Online-Tagebuch fest, das auf https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/upaktuell/up-unterwegs-reisetagebuecher/indien-2023 veröffentlicht wird.

Am Morgen des 7. Februar 2021 stürzt eine gewaltige Fels- und Eislawine vom 6063 Meter hohen Ronti Peak hinab und löst eine Kaskade von Ereignissen aus, die mehr als 200 Todesopfer fordert und zwei Wasserkraftwerke zerstört.

Dieses tragische Ereignis reiht sich ein in eine Kette von Katastrophen – wie Erdbeben, Erdrutsche und Sturzfluten –, die die Menschen im Himalaya seit jeher heimsuchen und die Versorgungsinfrastruktur bedrohen. Durch die rasante ökonomische Entwicklung und das stetige Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre ist auch das Risiko für große Schäden infolge solcher Extremereignisse stark gestiegen. Zudem verschärfen die Auswirkungen des Klimawandels in diesen ohnehin fragilen Bergregionen das Problem zusätzlich.

Die Reise der Potsdamer Gruppe beginnt auf dem Campus des IIT Roorkee, wo sich die Studierenden untereinander bekannt machen und erste Eindrücke sammeln werden. Auf der Fahrt in die Berge werden die Studierenden hautnah erfahren, welche Schwierigkeiten der Ausbau der Transportinfrastruktur und vor allem die Verbreiterung von Straßen im Himalaya mit sich bringen. Zurück auf dem Campus des IIT Roorkee werden die Studierenden und Forschenden gemeinsam beim „Natural hazards symposium for the Indian Himalayas 2023“ die gesammelten Daten in „hands-on workshops“ auswerten. 

„Für die Teilnehmenden bietet die Reise eine einzigartige Gelegenheit, einen transdisziplinären Einblick in das Zusammenspiel von Tektonik, Klima und Erdoberflächenprozessen zu erhalten und zu erfahren, wie sich dies auf die sozioökonomischen Bedingungen der regionalen Bevölkerung auswirkt“, sagt Exkursionsleiter Dr. Jürgen Mey.

Zur Übersichtsseite des Reisetagebuchs „Unterwegs in Indien 2023“

Zu den bisher veröffentlichten Reisetagebüchern: https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/upaktuell/up-unterwegs-reisetagebuecher