Morphologische Abteilung
Vielfalt der Blätter
Hier geben wir Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Erscheinungsformen eines der drei Grundorgane der Höheren Pflanzen, des Blattes. Blätter dienen den Pflanzen vor allem als Organe der Photosynthese, also zum Aufbau von Biomasse aus Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe des Sonnenlichts.
Wir zeigen eine Vielzahl verschiedener ganzrandiger, gefächerter und gefiederter Blattformen. Diese Vielfalt wird noch erhöht durch die Mannigfaltigkeiten der Art und Anordnung der Blattnerven, die parallel oder netzförmig, und dicht oder weitergefächert sein können.
Zur Vielfalt der Blätter gehört auch die Vielfalt ihrer Inhaltsstoffe, die sich als Abwehranpassungen an Fressfeinde, vor allem Insekten, gebildet haben. Diese Vielfalt der Inhaltsstoffe spiegelt sich in der Nutzung der Blätter als Heilmittel, Nahrungsmittel oder Gewürz, als Aromastoff oder Genussmittel wider.
Viele Pflanzenarten haben ihre Blätter abgewandelt, um speziellen Aufgaben gerecht zu werden. Mit Blattrankenkönnen sich Kletterpflanzen an anderen Pflanzen festhalten. Blatthaare setzen die Verdunstung herab und schützen vor zu intensiver Strahlung oder vor Fressfeinden. Zur Wasserspeicherung sind die Blätter von vielen Pflanzen trockener Gebiete verdickt, während andere Arten die Blätter zur Oberflächenverkleinerung ganz reduziert haben.
Vielfalt der Sprossachsen
Hier geben wir Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Erscheinungsformen eines der drei Grundorgane der Höheren Pflanzen, der Sprossachsen. Ihre Grundfunktionen sind die Positionierung von Blättern und Blüten und die Verbindung der Pflanzenteile untereinander, insbesondere der Blätter mit den Wurzeln.
Krautige Pflanzen können wegen der relativ geringen Festigkeit ihrer Sprossachsen nicht sehr groß werden, Holzpflanzen dagegen schon. Bei manchen Pflanzenarten, etwa den Nadelbäumen, ist die Hauptachse dominant. Daneben gibt es verschiedene Formen der Dominanz der Nebenachse, die zu kompakteren, bis hin zu kriechenden Wuchsformen führen. In Rosetten finden sich kurz gestauchte Sprossachsenabschnitte, an kletternden Pflanzen dagegen häufig sehr lange.
Viele Pflanzenarten haben zur Verteidigung gegen Fressfeinde seitliche Sprossachsen in Sprossdornen umgewandelt. Andere Arten, wie etwa die Kartoffeln, nutzen unterirdische Sprossachsen zur Speicherung von Reservestoffen, die es ihnen erlauben, unterirdisch zu überwintern und von dort im nächsten Jahr wieder auszutreiben. Solche Umwandlungen zur Erfüllung spezieller Aufgaben nennt man Metamorphosen.