Buchtipp Oktober 2023
Selbstcoaching in der Wissenschaft.
Wie das Schreiben gelingt
Günther, Katja
2020, utb, 134 Seiten.
ISBN: 978-3-8252-5369-1
Als E-Book über den OPAC verfügbar.
Warum Wochenpläne besser sind als Langzeitpläne, warum Zeitverknappung der Schlüssel zur Produktivität ist und wieso Selbstdisziplin das neue Cool ist, erklärt Katja Günther in ihrem Buch „Selbstcoaching in der Wissenschaft. Wie das Schreiben gelingt“. Die Schreibtrainerin Katja Günther möchte ihre Leser*innen dazu befähigen,
sich einen „eigenen Zirkel der Produktivität aus universitärem Alltag und Privatleben zu schaffen“ (S.18). In acht Kapiteln - vor, nach und ums Schreiben herum - mit je einer Handvoll Unterkapiteln zeigt die Autorin, wie Alltag und Schreiben besser vereint werden können: Das Leben muss ans Schreiben angepasst werden und das Schreiben ans eigene Leben. Am Ende jedes Kapitels stellt sie Coachingfragen, die die Lesenden Möglichkeiten finden lassen, das eigene Schreibverhalten individuell anzupassen, statt nur einem Patentrezept zu folgen.
Schon während des Lesens habe ich Lust verspürt, Schreibprojekte anzugehen, statt aufzuschieben und dabei neue erfrischende Wege zu gehen: die Ganzheitlichkeit des Schreibens anzuerkennen und mich weniger vom inneren Kritiker verunsichern zu lassen. Mir gefallen auch die Zusammenfassungen am Ende des Buches in Form des Zauberzirkels der Produktivität, der Checkliste für kleinste Veränderungsschritte und des Manifestes für gutes Schreiben. Wer in wenig Zeit nach Anregungen sucht, kann sich beim Lesen auch nur auf den Anhang beschränken. Grundsätzlich ist das Buch für alle wissenschaftlich arbeitenden Menschen gedacht, der Fokus liegt aber auf Vielschreiber*innen, die promovieren oder habilitieren.
„Das Buch von Katja Günther erinnert uns alle also daran, dass wir niemals nur an einem Text arbeiten. Wir arbeiten immer zugleich an einer Art Lebenskunst“ (S.8, Vorwort von Prof. Dr. Stephan Porombka).
Rezensiert von Nora Lange, Oktober 2023