Evolutionary Government: Origins and Consequences of Structural Change in Government (STATE-DNA)

Hintergrund zum Forschungsprojekt:

Regierungsstrukturen sind für das Regieren von entscheidender Bedeutung, da sie Kompetenzen und Ressourcen zuweisen und Prioritäten signalisieren. Diese Strukturen haben sich ständig weiterentwickelt und werden von verschiedenen Faktoren jenseits der politischen Parteien beeinflusst. Trotz der bekannten Idee von „structure shapes policy“ gibt es bisher nur wenige systematische Analysen, die die Auswirkungen dieser strukturellen Veränderungen auf die Regierungspolitik untersuchen. State-DNA schließt diese Lücke durch die Einführung einer Theorie der evolutionären Regierung, die die Wechselwirkungen zwischen den strukturellen Charakteristika einer Einheit und ihrem organisatorischen und umweltbezogenen Kontext untersucht. Diese Mehrebenenperspektive ermöglicht die Berücksichtigung eines breiteren Spektrums von Einflüssen auf strukturelle Veränderungen und die Untersuchung der direkten Auswirkungen dieser Veränderungen auf Regierungspolitik.

Zentrale Forschungsfragen des Projektes:

Warum verändern sich Regierungsstrukturen?

Was sind die Ursachen und Auswirkungen von Strukturwandel in der Regierung?

Wirken sich diese Veränderungen auf die Regierungspolitik aus?

Forschungsziel des Projektes:

State-DNA verfolgt drei Ziele: Erstens wird eine neuartige Theorie des evolutionären Regierens vorgelegt, die sich aus der Evolutionsbiologie ableitet und den Strukturwandel in der Regierung als ein Zusammenspiel von strukturellen Merkmalen der Einheiten auf der Mikroebene mit Merkmalen des organisatorischen und institutionellen Umfelds theoretisiert. Zweitens erweitert State-DNA unser bestehendes empirisches Wissen, indem es die gesamte Bandbreite des strukturellen Wandels in der Regierung erfasst, und zwar durch den Vergleich von sechs Ländern - Frankreich, Deutschland, Japan, die Niederlande, Norwegen und das Vereinigte Königreich (UK) - von 1815 bis 2025. Und schließlich ist State-DNA innovativ, indem es genetische Maße zur Bewertung des Strukturwandels einsetzt und Datenanalysemethoden aus der Biologie nutzt, um die Ursachen und Auswirkungen des Strukturwandels in der Regierung zu bewerten, zu analysieren und zu prognostizieren.