„Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“ (FöWiTec) 2019
Anlässlich des 20jährigen Firmenjubiläums der universitären Tochtergesellschaft UP Transfer GmbH lobte die Universität Potsdam insgesamt 100.000 Euro zur weiteren Stärkung des Wissens- und Technologietransfers aus. Diese Mittel sollten primär dafür eingesetzt werden, längerfristige und nachhaltige Projekte zu entwickeln, die im Anschluss möglichst in Kooperation mit der UP Transfer GmbH realisiert werden sollten, wie z.B. die Vorbereitung größerer Projekte mit Wirtschaftsunternehmen oder die Vorbereitung neuer, innovativer Weiterbildungsangebote. Antragsberechtigt waren Professor*innen, wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter*innen sowie Doktorand*innen der Universität Potsdam.
Tiefer Blicken mit Selten-Erden-Nanopartikeln – Frequenzaufkonversion für mobile Analytik (UCNP-Plattform)
Herr apl. Prof. Dr. Kumke
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Projekttyp: Forschung und Entwicklung
Unterstützt im Rahmen von FöWiTec „Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“
Zur Nutzung in optischen Schnelltests für biologische oder medizinische Proben entwickelt dieses Projekt eine transportable, kostengünstige Miniatur-Ausleseeinheit auf Basis von NIR-Strahlung und Frequenz-aufkonvertierenden Nanopartikeln (UCNP). Die zu entwickelnde kostengünstige, tragbare Plattform wird die Vorteile von UCNP (u.a. große Stabilität, kein Ausbleichen, keine Toxizität, Skalierbarkeit) und aktuelle Entwicklungen in der optischen Instrumentierung vereinen. Die Kernkomponenten der UCNP-Plattform sind: i) UCNP, die auf einer biokompatiblen Oberfläche als optische Wandler immobilisiert sind, und ii) eine tragbare Ausleseeinheit (NIR-Laserdiode, Detektion über Smartphone und/oder Fotodiode). Die nicht-toxischen UCNP als optische Wandler ermöglichen durch die Nutzung von NIR-Strahlung eine hohe Eindringtiefe in die biologischen Proben ohne Störungen durch intrinsische optische Matrixsignale und können damit den Aufwand einer Probenvorbereitung deutlich reduzieren.
Entwicklung eines faseroptischen Sensors für die kontinuierliche Ionenselektive Detektion von Ammonium in Klärwerksabwässern
Frau Dr. Pacholski
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Projekttyp: Forschung und Entwicklung
Projektpartner: BASF Schwarzheide GmbH
Unterstützt im Rahmen von FöWiTec „Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“
Aufgrund seiner Toxizität und hohen Löslichkeit gilt Ammoniak als der häufigste Schadstoff in Wasserströmen, und die Ammoniumionenkonzentration ist daher ein wichtiger Parameter für die Überwachung der Abwässer von Kläranlagen.
Die Herausforderungen für solche Messungen sind hoch und ergeben sich unter anderem aus der komplexen Zusammensetzung der Abwässer. In Kooperation mit der BASF Schwarzheide GmbH soll ein faseroptischer Sensor für die kontinuierliche Detektion von Ammoniumionen in Klärabwässern entwickelt werden. Mit einem porösen Sensormaterial ausgestattete optische Fasern eignen sich aufgrund ihrer Robustheit und ihrer Mobilität hervorragend hierfür und erlauben die parallele Echtzeitmessung mehrerer Einzelpunkte. Letztendlich soll so eine datengetriebene Modellierung und optimierte Steuerung einer industriellen Kläranlage ermöglicht werden.
Risiko-Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen im Babyalter
Frau Prof. Dr. Boll-Avetisyan
Fakultät für Humanwissenschaften
Projekttyp: Forschung und Entwicklung
Unterstützt im Rahmen von FöWiTec „Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“
Im Rahmen dieses Projekts wollen Forscher*innen ein System entwickeln, mit dem bereits im ersten Lebensjahr bestimmt werden kann, ob ein Kind ein Risiko hat, eine Sprachentwicklungsstörung (SES) zu entwickeln. Schätzungen zufolge leiden bis zu 19% aller Kinder an SES. Betroffene Kinder sprechen weniger oder weniger verständlich als es ihrem Alter angemessen wäre, haben Schwierigkeiten mit Satzstrukturen und besitzen einen viel kleineren Wortschatz als ihre Altersgenossen. Therapeutische Interventionen bei SES sind umso wirksamer, je jünger das Kind ist. Da SES derzeit verhältnismäßig spät erkannt wird, ist es Ziel dieses Projekts, eine zuverlässige Testmethode zur Früherkennung des SES-Risikos zu entwickeln und patentieren zu lassen. Die Methode wäre einerseits leicht in die kinderärztliche U6-Untersuchung integrierbar, andererseits könnte sie auch für therapeutische Zwecke genutzt werden.
Science in a box
Herr Prof. Dr. Banerji
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Projekttyp: Forschung und Entwicklung, Schulbildung
Unterstützt im Rahmen von FöWiTec „Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“
"Science in a Box" ist ein dynamisches Projekt, das darauf abzielt, eine nachhaltige Startrampe für die Bereitstellung innovativer Lern- und Experimentiermaterialien aufzubauen. Zielgruppe sind Bildungseinrichtungen - vorrangig Schulen, Schülerlabore und naturwissenschaftliche Ausstellungen. Einsatzbereit ist schon jetzt eine Lehr-Lernbox zu organischen LEDs und Solarzellen. Hierfür werden im Rahmen des Projektes eine online-Marketing-Strategie und eine Plattform für den Direktvertrieb etabliert. Um die Vermittlung des Lernstoffes zusätzlich zu erleichtern, werden für Lehrer*innen der Region Berlin/Brandenburg darüber hinaus Weiterbildungsformate entstehen. Langfristig soll das "Science in a Box"-Projekt um weitere Lehr-Lernbox-Konzepte erweitert werden.
Vorbereitung einer innovativen Weiterbildungsmaßnahme für Psychotherapeuten, Ergo- und Physiotherapeuten
Frau Prof. Dr. Wippert
Humanwissenschaftliche Fakultät
Projekttyp: Weiterbildung
Unterstützt im Rahmen von FöWiTec „Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“
Neue innovative Lehrmodule in der schmerzmedizinischen Versorgung für Psychotherapeuten, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten zu entwickeln und anzubieten ist das Ziel dieses Projektes. Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung geplante neue Vereinbarung zur interdisziplinären schmerzmedizinischen Versorgung erfordert die kontinuierlichen Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen in der Schmerztherapie. Bundesweit gibt es in diesem Bereich nur sehr wenige Weiterbildungsangebote. Mit diesem Projekt wird der derzeit angebotene Zertifikatsstudiengang „Spezielle Schmerzpsychotherapie (SSPT)“ entsprechend der neuen Regelung ausgeweitet. Diese Kurse werden ab 2021 von der UP Transfer GmbH angeboten und vermitteln folgende Schwerpunkte:
• Biofeedback in der Schmerzbehandlung
• Schmerzsyndrome in der Kindheit und Adoleszenz
• Schmerzen im Alter
• Schmerz und Stress
„Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung - ein modularisiertes Training“ (DigiTrain)
Frau Prof. Dr. Fleischer
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Projekttyp: Weiterbildung
Unterstützt im Rahmen von FöWiTec „Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“
Im Rahmen dieses Projektes wird ein modularisierter Ausbildungskurs zur digitalen Transformation im öffentlichen Sektor entwickelt, der sich an Führungskräfte und Beschäftigte in Bund, Ländern und Gemeinden richtet. Im Zuge der digitalen Transformation des öffentlichen Sektors werden etablierte Strukturen und Prozesse zum Teil grundlegend verändert. Auf die Bedarfe der öffentlichen Verwaltung abgestimmte Trainings sollen ein tieferes Verständnis für die technischen und organisatorischen Zusammenhänge dieser Entwicklungen schaffen und ihre erfolgreiche Umsetzung erleichtern.
Aus- und Weiterbildungskurs in “Advanced subsurface characterization: Concepts and workflows to predict reservoir properties and behaviour”
Frau Prof. Dr. Mutti und Herr Dr. Winterleitner
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Projekttyp: Weiterbildung
Unterstützt im Rahmen von FöWiTec „Projekte zur Förderung des Wissens- und Technologietransfer“
Das langfristige Ziel dieses Projektes ist es, Kursmodule anzubieten, in denen Konzepte und Arbeitsabläufe für die Vorhersage von Eigenschaften unterirdischer Lagerstätten vermittelt werden.
Basis dieser Module sind Untergrund- und Reservoirmodelle die im Rahmen des Projektes entwickelt und anschließend als Lehr- und Forschungsmodelle angeboten werden sollen.
Geologische 3D-Modelle bilden dabei die Grundlage zur Quantifizierung der Ressourcen und Speicherhorizonte und dienen als Basis für dynamische Simulationen des Strömungsverhalten von Ölen, Gasen und thermischen Fluiden.
Die Kurse sollen Unternehmen der Erdöl- und der Erdgasindustrie sowie der Geothermiebranche ansprechen.