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Unterwegs in Indien – Potsdamer Studierende auf Exkursion zu Naturgefahren im Himalaya

Neubau einer Brücke am Dhauliganga.
Ein vom Fluss unterspültes Gebäude in der Pilgerstadt Badrinath.
Zusammenfluss von Alaknanda (braun) und Bhagirathi. Ab hier heißt der Fluss Ganges.
Foto : Jürgen Mey
Neubau einer Brücke am Dhauliganga.
Foto : Jürgen Mey
Ein vom Fluss unterspültes Gebäude in der Pilgerstadt Badrinath.
Foto : Jürgen Mey
Zusammenfluss von Alaknanda (braun) und Bhagirathi. Ab hier heißt der Fluss Ganges.

Eine Gruppe von Masterstudierenden der Geoökologie unternimmt vom 7. bis 17. Oktober eine Studienreise nach Indien. Diese zehntägige Exkursion, die von Dr. Jürgen Mey und Dr. Wolfgang Schwanghart geleitet wird, ist Teil eines deutsch-indischen Forschungsprojekts zu Naturgefahren im Himalaya, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Indian Institute of Technology Roorkee (IITR) organisiert wird. Gemeinsam mit indischen Dozierenden und Studierenden reist die Gruppe von der subtropischen Ganges-Ebene bis in die vergletscherten Täler des Hohen Himalaya. Dabei untersuchen die Teilnehmenden die Spuren, die Flüsse und Gletscher in der Landschaft hinterlassen haben, und erforschen, wie die Menschen diese Gebiete nutzen, zum Beispiel durch den Bau verschiedener Wasserkraftwerke zur Energieversorgung. Dabei dokumentieren sie ihre Eindrücke und in einem Online-Tagebuch.

In den vergangenen Monaten kam es in der Himalaya-Region zu einer alarmierenden Zunahme schwerer Regenfälle, die weit verbreitete Überschwemmungen und Erdrutsche zur Folge hatten. Ungewöhnlich intensive Monsunregenfälle suchten Gebiete in Nordindien, Nepal und Bhutan heim, brachten Flüsse zum Überlaufen, überfluteten Dörfer und beschädigten wichtige Infrastrukturen wie Straßen und Brücken.

Hydrometeorologische Extremereignisse wie Starkregen, Sturzfluten und Gletscherseeausbrüche suchen die Menschen im Himalaya seit jeher heim. Durch die rasante ökonomische Entwicklung und das stetige Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre ist indes das Risiko für große Schäden infolge solcher Ereignisse stark gestiegen. Zudem verschärfen die Auswirkungen des Klimawandels in diesen ohnehin fragilen Bergregionen das Problem zusätzlich.

Die Reise der Potsdamer Gruppe beginnt auf dem Campus des IIT Roorkee, wo sie zunächst am „Natural hazards symposium for the Indian Himalayas 2024“ teilnimmt. Auf der anschließenden Fahrt in die Berge werden die Studierenden hautnah erfahren, welche Schwierigkeiten der Ausbau der Transportinfrastruktur und vor allem die Verbreiterung von Straßen im Himalaya verursacht.

„Für die Teilnehmenden bietet die Reise eine einzigartige Gelegenheit für einen transdisziplinären Einblick in das Zusammenspiel von Tektonik, Klima und Erdoberflächenprozessen – und zu erfahren, wie sich dies auf die sozioökonomischen Bedingungen der regionalen Bevölkerung auswirkt“, sagt Exkursionsleiter Dr. Jürgen Mey.