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Unterwegs in Indien – Tag 7: Abstieg vom Hohen Himalaya

Potsdamer Studierende auf Exkursion zu Naturgefahren im Himalaya

Unsere Fahrzeuge passieren eine Stelle mit häufigen Hangrutschungen. An solchen Passagen kommt es oft zu Fahrbahneinengungen und langen Staus.
Ein umgestürzter Lastwagen entlang des Weges.
Der Tehri-Stausee.
Foto : Wolfgang Schwanghart
Unsere Fahrzeuge passieren eine Stelle mit häufigen Hangrutschungen. An solchen Passagen kommt es oft zu Fahrbahneinengungen und langen Staus.
Foto : Wolfgang Schwanghart
Ein umgestürzter Lastwagen entlang des Weges.
Foto : Jürgen Mey
Der Tehri-Stausee.

Heute lassen wir Joshimath und die über 6000 Meter hohen, schneebedeckten Berge hinter uns und fahren zurück in die Niederen Himalaya. Unser Ziel ist der Tehri-Staudamm, der höchste Staudamm Indiens, der den Bhagirathi-Fluss aufstaut. Die 250 Kilometer lange Strecke entlang der NH-7 dauert etwa acht Stunden. Daher brechen wir früh am Morgen auf, um dem dichten Verkehr und den langen Staus an Stellen, an denen Erdrutsche die Straße blockieren, zu entgehen.

Wir passieren zahlreiche Baustellen, auf denen Arbeiter den Schutt von Hangrutschen beseitigen, neue Brücken bauen und Straßen instandsetzen. Die Straßen in dieser steilen Landschaft werden durch die rauen Wetterbedingungen stark in Mitleidenschaft gezogen, und ihre Instandhaltung erfordert immense Anstrengungen, um sicherzustellen, dass Millionen von Pilgern und Touristen (und wir) sicher reisen können.

Lange Autofahrten können extrem langweilig sein, aber unsere deutsch-indische Gruppe nutzt diese Gelegenheit, um Gespräche zu führen. Unsere Diskussion dreht sich um wissenschaftliche Themen, aber auch um kulturelle und politische Aspekte. Welche Rolle spielen nationale und internationale wissenschaftliche Gesellschaften bei der Förderung unserer Disziplinen, und welche Rolle können junge Forscher dabei spielen? Wie können sie unterstützt und gestärkt werden, um ihre Forschungskompetenzen und internationale Sichtbarkeit zu verbessern? Doch wir sprechen auch über Musik und spielen uns gegenseitig unsere Lieblingslieder vor, die von Pearl Jam bis hin zu Bollywood-Liebesliedern reichen. Es ist bemerkenswert, wie wenig wir über die Interessen und den Alltag des jeweils anderen wissen. Ein Kooperationsvorhaben wie Co-PREPARE gibt uns die Möglichkeit, mehr über die Kultur des anderen zu erfahren, was nicht zu unterschätzender Aspekt  des Projekts ist.

Unsere Fahrer sind vorsichtig und bringen uns sicher ans Ziel. Dennoch sind die verkehrsbedingten Todesfälle pro Kopf in Indien mehr als viermal höher als in Deutschland. Waghalsige Fahrmanöver auf den gewundenen Bergstraßen sind an der Tagesordnung. Deshalb sind wir froh, in Tehri anzukommen, den Blick auf das angestaute Reservoir zu genießen und die Wärme des Ortes zu spüren.

Zur Übersichtsseite des Reisetagebuchs „Unterwegs in Indien 2024“

Zu den bisher veröffentlichten Reisetagebüchern: https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/upaktuell/up-unterwegs-reisetagebueche