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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Von der University of West Florida habe ich zum ersten Mal beim International Day der Universität Potsdam erfahren. Am US-Informationsstand konnte ich mit einer ehemaligen UWF-Austauschstudentin sprechen und von ihr einige Informationen einholen. Motiviert durch ihre tollen Erfahrungen habe ich mich dann für einen Platz im Hochschulpartnerschaftsprogramm der Universität Potsdam beworben und die UWF als meine erste Wahl angegeben. Bei Fragen stand mir das International Office immer zur Seite, und es ist auch ein guter Tipp, die Angebote des Career Service für die Bewerbungsunterlagen zu nutzen. Nach der Zusage des Studienplatzes wird man dann Schritt für Schritt durch die Vorbereitungs- und Bewerbungsphase begleitet. Die Mitarbeiter des International Office an der UWF helfen einem, wo sie können und sind eine große Unterstützung in dieser Phase. Da mein Semester aufgrund von Corona von August auf Januar verschoben wurde, war ich sehr dankbar für die Flexibilität der UWF und für ihre Bemühungen, mein Auslandssemester trotz Corona zu ermöglichen. Bezüglich der Krankenversicherung gibt es die Möglichkeit, entweder eine selbst gewählte Versicherung abzuschließen oder die empfohlene Versicherung der UWF zu nehmen. Wenn man sich für Ersteres entscheidet, muss die Versicherung allerdings ein vorgefertigtes Formular der UWF ausfüllen und unterschreiben, um eine offizielle Anerkennung zu erhalten. Bei der empfohlenen Versicherung entfällt dieser Schritt. Da unsere inländischen Krankenversicherungen vergleichsweise günstiger sind und bessere Konditionen haben, erkundigte ich mich zunächst hier in Deutschland. Allerdings wollte kein Anbieter das Formular der UWF unterschreiben, da sie die darauf beschriebenen Punkte nicht zu 100% zusichern konnten. Am Ende entschied ich mich notgedrungen für die empfohlene Versicherung der UWF und erfuhr später von vielen anderen Austauschstudenten in Pensacola, dass diese ähnliche Probleme mit ihren einheimischen Krankenversicherung und dem UWF-Formular hatten.


Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 01/2021 - 05/2021

Gastuniversität: University of West Florida

Gastland: USA

Studium an der Gastuniversität

Ich hatte drei meiner vier Kurse in Präsenz. Die Dozenten sind alle sehr engagiert und helfen gerne. Generell gibt es einige Unterschiede zur Universität Potsdam, die mir aufgefallen sind. Zum Beispiel besteht in fast allen Kursen eine Anwesenheitspflicht. Ebenfalls erinnert der Unterricht etwas mehr an Schule, da die Endnote sich beispielsweise nicht aus einer Abschlussprüfung, sondern aus vielen wöchentlichen Assignments, Tests, der Mitarbeit und Klausuren ergibt. Die Bibliothek ist ein toller Ort, wenn man das Wohnheimzimmer mal satt haben sollte und der darin zu findende Starbucks ist ein student favorite. Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich den Unterricht sehr genossen habe. Das Studienklima ist wirklich sehr gut, die Dozenten versuchen den Stoff ansprechend zu vermitteln und ich fand besonders die Erreichbarkeit der Professoren zu beinahe jeder Tages- und Nachtzeit ein großes Plus. Falls man in der Eingewöhnung jedoch etwas Hilfe benötigen sollte, kann ich das Buddy-System der UWF wärmstens empfehlen. Dabei werden Austauschstudenten einheimische Studierende zur Seite gestellt, welche helfen können, sich an der Universität und in Pensacola und Umgebung zurechtzufinden.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Man knüpft wirklich sehr schnell Kontakte, sowohl zu einheimischen als auch zu ausländischen Studierenden (ein bisschen Eigeninitiative gehört aber natürlich auch dazu). Obwohl in meinem Auslandssemester wegen Corona vieles etwas anders lief, zum Beispiel hatten wir nur eine virtuelle Einführungswoche und keine offiziell ausgerichteten Veranstaltungen, habe ich schnell Kontakte geknüpft. Meine Freundesgruppe bestand aus etwa 20 Leuten, von denen einige Amerikaner waren und der Rest Internationals aus der ganzen Welt. Mit dieser Gruppe habe ich so gut wie jeden Tag etwas zusammen unternommen. So sind wir zusammen feiern gewesen, haben zusammen gelernt und sind auch zusammen gereist.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich würde durchaus sagen, dass mein Englisch schon vor meinem Auslandsaufenthalt sehr gut war. In den USA bin ich aber definitiv noch sicherer im Sprechen und Schreiben geworden. Man gewöhnt sich sehr schnell daran, regelmäßig mit Dozenten zu kommunizieren und auch längere Essays und Referate zügig fertigzustellen. Außerdem war ich dank Corona im Frühjahrssemester die einzige Austauschstudentin aus Deutschland, weshalb ich tatsächlich 24 Stunden am Tag Englisch gesprochen habe. 

Wohn- und Lebenssituation

Da wegen Corona bis zum letzten Moment alles noch sehr unsicher war, was mein Auslandssemester betrifft, wurde allen Austauschstudenten geraten, sich eine Unterkunft auf dem Campus zu suchen. In diesem Fall würden wir im Falle einer spontanen Absage unser Geld zurückbekommen. In meinem Zeitraum haben aus diesem Grund wirklich alle anderen Studierenden, welche mit mir angekommen sind, auf dem Campus gewohnt. Die Wohnheime auf dem Campus im Apartment-Stil mit Küche für Upperclassmen sind Village West und Village East. Ich persönlich habe in Village West mit drei amerikanischen Mitbewohnerinnen gelebt. Die Apartments sind zwar alles andere als neu, aber grundsätzlich hat es mir an nichts gefehlt. Für zukünftige Austauschstudenten nach Corona kann ich allerdings auch empfehlen, sich die Unterkünfte außerhalb vom Campus einmal anzuschauen. Beispiele wären the Edge, the Next, College Vue und the Fountains. Diese können preiswerter sein und haben eine modernere Ausstattung. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Unterkünfte meist nur für ein ganzes Jahr leasen und bei Verträgen für nur ein Semester zusätzliche Gebühren anfallen. Um auf dem Campus schneller von A nach B zu kommen und um den örtlichen Walmart und Target zu erreichen, gibt es den Campus Trolley, der die ganze Woche über fährt. Vor allem für den Anfang des Semesters ist das eine tolle Option, auch wenn sie etwas zeitaufwendig ist. Generell kann ich aber empfehlen, schnell Freunde mit Autos zu finden, da man in den USA tatsächlich zu 100% auf ein Auto angewiesen ist. Uber ist natürlich immer eine Option, wird aber mit der Zeit ziemlich teuer. Vor Corona gab es auch viele Campus-Events und die Universität bot regelmäßig Ausflüge und Exkursionen an. Während meiner Zeit an der UWF gab es diese Angebote dank Corona nicht, was allerdings gar nicht schlimm war. Mit meinen Freunden haben wir jede Woche unsere eigenen Ausflüge oder Aktivitäten geplant. Der Strand ist natürlich ein absolutes Highlight. Außerdem gibt es in der Stadt und in der Umgebung von Pensacola eine Menge zu unternehmen. Einige Beispiele wären Vortex Spring, Destin, Panama City Beach und Mobile. Unter der Woche ist Downtown donnerstags die College Night und freitags zieht es die Studierenden ins Wild Greg's. Ich kann wirklich sagen, dass es in Pensacola immer etwas zu tun gibt und dass ich mich in meiner Zeit an der UWF zu keiner Sekunde gelangweilt habe. Bezüglich der Lebenshaltungskosten: Ja, die USA sind nicht billig. Ich empfehle wärmstens, sich für alle Stipendien zu bewerben, die zur Verfügung stehen. Das Essen ist etwas teurer als in Deutschland und die Wohnkosten liegen bei etwa 3000 Dollar. Da ich das Glück hatte, sehr schnell Freunde mit Autos zu haben, konnte ich hier gut Geld sparen. Außerdem hängt die Frage, wie viel Geld man ausgibt, natürlich auch davon ab, wie viel man reist und was man in seiner Freizeit machen möchte. Wir hatten das Glück, dass aufgrund von Corona und dem Travel Ban, Reisen, Flüge und Unterkünfte in unserer Zeit wirklich sehr günstig waren. Entsprechend haben wir diese Situation natürlich für uns genutzt.

Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 01/2021 - 05/2021

Gastuniversität: University of West Florida

Gastland: USA


Rückblick

Ich hatte eine wirklich tolle Zeit in Pensacola und an der UWF. Florida und das Wetter sind wirklich ein kleiner Traum und Pensacola ist auch ein toller Ausgangspunkt, um andere Orte in den USA zu erkunden. Mein größter Tipp ist, schnell Kontakte zu knüpfen, vor allem zu amerikanischen Studierenden. Außerdem sollte man ein paar wärmere Klamotten einpacken, auch wenn Florida der Sunshine State ist, kann es schon mal sehr kühl werden. Abschließend kann ich sagen, dass ich durch meine Zeit in den USA unvergessliche Erinnerungen und viele neue Freunde gewonnen habe. Ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut, mein Auslandssemester trotz Corona angetreten zu haben. Auch die Entscheidung, an die UWF zu gehen, hat sich als die richtige herausgestellt. Wenn ihr also die Möglichkeit habt, für einige Zeit an der UWF zu studieren, tut es!

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