Ausland für alle

Nicht jeder Auslandsaufenthalt bedeutet automatisch eine große finanzielle Belastung. Je nach Aufenthaltsart, Austauschprogramm oder Zielland gibt es verschiedene finanzielle Unterstützungsangebote. Folgend eine Auswahl der gängigsten Möglichkeiten:

Studium innerhalb Europas:
Mit dem Erasmus+ Programm zahlen Sie keine Studiengebühren an der Gasthochschule und bekommen automatisch ein Stipendium, dessen Höhe sich nach dem Zielland richtet. Norwegen ist Ihnen zu teuer? Ziehen Sie auch andere Länder in Betracht, in denen die Lebenshaltungskosten geringer sind! Sollten Sie zu den Studierenden mit sogenannten geringeren Chancen zählen, erhalten Sie zusätzlich zu Ihrem regulären Erasmus+ Stipendium einen Aufstockungsbetrag von 250 Euro/ Monat. Beispielsweise zählen hierzu Studierende, die erwerbstätig sind, jedoch ihren Job für den Auslandsaufenthalt pausieren oder aufgeben müssen. Auch Nachhaltigkeit wird belohnt, denn wenn Sie 'grün' an- und abreisen, erhalten Sie zusätzlich einen einmaligen Pauschalbetrag von 50 Euro.

Praktikum innerhalb Europas:
Das Erasmus+ Programm vergibt nicht nur Stipendien für Studienaufenthalte, sondern auch für Praktika im europäischen Ausland. Zusätzlich zu den Länderpauschalen erhalten Sie einen monatlichen Aufstockungsbetrag von 150 Euro. Auch hier haben Studierende mit sogenannten geringeren Chancen die Möglichkeit, einen Aufstockungsbetrag von 250 Euro/ Monat oder bei nachhaltiger An- und Abreise einen einmaligen Pauschalbetrag von 50 Euro zu erhalten.

Studium außerhalb Europas:
Wussten Sie schon, dass Sie an unseren Partnerhochschulen in den USA, Kanada, Lateinamerika, Australien, Israel, Palästina, Südkorea und Georgien keine Studiengebühren zahlen müssen? Besonders in Ländern mit hohen Studiengebühren ist das eine einmalige Chance. Wenngleich kein automatisches Stipendium mit Ihrem Platz verbunden ist, unterstützen wir Sie gern bei der Suche nach einem passenden Stipendium. So vergibt die Universität Potsdam beispielsweise das PROMOS Stipendium sowie das Dr. Gerda Heinrich-Stipendium für Studierende mit besonderer Bedürftigkeit.

Unsere Austauschplätze an Partnerhochschulen sind nichts für Sie? Auch als sogenannte Freemover können Sie sich auf Stipendien bewerben oder Auslands-BAföG beantragen. Beispielsweise übernimmt das Auslands-BAföG auch Studiengebühren von bis zu 5.600 Euro.

Gut zu wissen:
Die erste Rate der vom International Office verwalteten Stipendien für Erasmus+ Semesteraufenthalte sowie das PROMOS Stipendium und das Dr. Gerda Heinrich-Stipendium werden vor Beginn Ihres Auslandsaufenthaltes ausgezahlt, damit Sie die bestmöglichen Startbedingungen im Ausland haben.
Mehr Informationen zu verschiedenen Stipendienprogrammen, -suchmaschinen sowie dem Auslands-BAföG finden Sie auf unseren Seiten rund um Finanzen: https://www.uni-potsdam.de/de/international/outgoing/finanzen

Weder eine Behinderung noch eine chronische Erkrankung sollten Sie davon abhalten, einen Auslandsaufenthalt umzusetzen. Die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes mit Behinderung oder chronischer Krankheit sind ebenso zahlreich und vielfältig wie die von allen Studierenden mit Fernweh und wir möchten Sie ausdrücklich ermutigen, das Abenteuer Auslandsaufenthalt zu wagen.

Nichtsdestotrotz gibt es individuelle Anforderungen an einen Aufenthalt, es gilt spezielle Bedürfnisse zu berücksichtigen und die Planung muss in manchen Einzelheiten sorgfältiger gestaltet werden. So können beispielsweise Barrierefreiheit bei Unterkunft und Gastinstitution eine Rolle spielen oder Mehrkosten entstehen bei der An- und Abreise, Unterkunft, Medikamenten oder individuellen Unterstützungsangeboten.

Speziell das Erasmus+ Programm (Studium/ Praktikum) bietet besondere finanzielle Unterstützung für vorbereitende Reisen ab einem GdB 50, die Deckung auslandsbedingter finanzieller Mehrkosten von bis zu 15.000 Euro ab einem GdB 20 sowie monatliche Aufstockungsbeträge von 250 Euro, sogenannte Social Top-Ups, für Studierende ab einem GdB 20 oder mit einer chronischen Krankheit mit finanziellem Mehrbedarf im Ausland. Doch auch außerhalb des Erasmus+ Programmes gibt es vielfältige Tipps und Fördermöglichkeiten, die Sie auf den Webseiten der Studentenwerke sowie von "Studieren weltweit" nachlesen können.

Sogenannte blended Formate, die sich aus einer kurzen physischen und einer virtuellen Phase zusammensetzen, oder Kurzzeitaufenthalte wie z.B. Summer Schools können ein Weg ins Ausland sein, wenn ein traditionelles Auslandssemester nicht in Frage kommen sollte (s. Abschnitt "Zeitliche Bedenken"). Beispielsweise möchten wir Sie in diesem Zusammenhang auf das DAAD-Stipendium "Chancen.Digital: Stipendien für ein digitales Masterstudium" hinweisen.

Je nach Anliegen, unterstützen wir Sie bei einer engen Absprache mit der Gastuniversität und ggf. auch mit Unterstützung des Beauftragten für Studierende mit Behinderung an der Universität Potsdam, Robert Meile.

Es muss kein Auslandsaufenthalt in Österreich sein, wenn Ihre Fremdsprachenkenntnisse zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausreichen sollten für den Studien- oder Arbeitsalltag in einer Fremdsprache. Folgend haben wir einige Tipps zusammengetragen, wie Sie sich auf einen Aufenthalt in einem anderssprachigen Land vorbereiten können:

Tipp Nr. 1: Informieren Sie sich frühzeitig! Welche Sprache wird an der Gastuniversität oder in der Praktikumseinrichtung gesprochen? Wenn Sie im Ausland studieren möchten, werden tatsächlich ausreichend Kurse in der Sprache angeboten, die Sie beherrschen? Beachten Sie, dass die Landessprache nicht immer gleich die Kurssprache ist, d.h. Sie müssen nicht notwendigerweise Finnisch oder Estnisch lernen! In Ländern wie z.B. Frankreich, Spanien, Italien oder Argentinien, Brasilien und Costa Rica sind Landessprachenkenntnisse auf mindestens B1-Niveau jedoch unabdinglich. 

Tipp Nr. 2: Bereiten Sie sich rechtzeitig vor! Sie haben zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht das passende Sprachniveau für Ihren geplanten Aufenthalt? Das Zentrum für Sprachen und Schlüsselkompetenzen (Zessko) an der Universität Potsdam bietet zahlreiche Sprachkurse in verschiedenen Sprachen und Niveaus an, mit denen Sie bis zur Bewerbung für den Auslandsaufenthalt oder dem Beginn des Abenteuers Ausland sich noch die nötigen Kenntnisse aneignen können. Über die 'klassischen' UNIcert-Sprachkurse hinaus gibt es am Zessko auch Unterstützungsangebote für das selbstständige Erlernen einer Fremdsprache sowie Sprachentandems und Sprachcafés für den Austausch mit anderen Lernenden.

Tipp Nr. 3: Nutzen Sie vorhandene Fördermöglichkeiten! Wussten Sie schon, dass das vom International Office vergebene PROMOS-Stipendium auch Sprachkurse fördert? Genaueres hierzu finden Sie auf dieser Webseite. Das Erasmus+ Programm bietet nicht nur einen kostenlosen Sprachkurs und -test für alle Erasmusstudierenden, die ins Ausland gehen, an - den sogenannten Online Language Support (OLS) - sondern Sie können auch die Erstattung der Kosten für einen Sprachkurs beantragen, den Sie für die Vorbereitung Ihres Erasmusaufenthaltes absolviert haben. Genaueres erfahren Sie vom Erasmus+ Outgoing Team.

Tipp Nr. 4: Werden Sie Buddy! Als Buddy unterstützen Sie eine:n internationale:n Student:in beim Zurechtfinden an der Universität Potsdam. Davon profitiert nicht nur Ihre interkulturelle Kompetenz, sondern Sie erhalten auch Einblicke in das Leben im jeweiligen Heimatland Ihres Buddys und können diesen Austausch für ein Üben Ihrer Zielsprache nutzen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf dieser Webseite.