Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Mit dem Beginn meines Studiums war für mich klar, dass ich ein Auslandssemester in den USA machen möchte. Dementsprechend früh beschäftigte ich mich damit in meinem Studium und nahm an den Infoveranstaltungen des International Offices teil und informierte mich auf deren Website über die Partneruniversitäten. Wichtig waren für mich vor allem die angebotenen Kurse und dass diese zu meinem Politik und Wirtschaft-Studium passten, sowie wie international die Universität ist. Da ich mich auf eine Partnerhochschule der Universität Potsdam bewarb, erfolge die Bewerbung bei dem International Office in Potsdam mittels eines Motivationsschreibens für die präferierten Universitäten (konnte 3 Universitäten in der Bewerbung angeben), sowie den üblichen Dokumenten (Leistungsübersicht, CV und Sprachnachweis). Nach positiver Sichtung der Bewerbungsunterlagen erfolgte ein Bewerbungsgespräch zusammen mit anderen Studierenden. Ich wurde dabei ausgewählt für meine Wunschuniversität, die Augustana University in Sioux Falls, South Dakota. Das International Office von der Augustana University kontaktierte mich direkt nachdem das International Office in Potsdam mich nominiert hatte. Als nächstes musste sich nochmal offiziell an der Augustana University beworben werden. Dafür musste ein kurzer Essay angereicht werden sowie einige Dokumente wie die Leistungsübersicht, Kopie des Reisepasses, und ein Bankauszug, um nachzuweisen, dass man über ein ausreichendes Vermögen verfügt, um das Semester finanzieren zu können. Das International Office betreute einen sehr gut im gesamten Prozess. Allgemein war die Betreuung des International Office fantastisch während meiner Zeit an der Augustana University.
Studium an der Gastuniversität
Das Studium an einer amerikanischen Universität unterscheidet sich deutlich von dem an einer deutschen Universität. In Amerika ist es eher wie in einer Schule aufgebaut und man hat deutlich mehr Abgaben und Klausuren während des Semesters als in Deutschland. Die Endnote setzt sich somit aus vielen unterschiedlichen Dingen zusammen und man muss das ganze Semester etwas machen. Die Augustana University ist eine sehr kleine Universität, bei der die Kurse sehr klein sind und in aller Regel um die 20 Studierende in einem Kurs sind. In einem Kurs waren wir sogar nur 12 Studierende. Eine aktive Teilnahme ist den Professoren wichtig. Besonders toll war für mich der enge Austausch mit den Professoren und deren Interesse an einem. Es ist gewollt, dass man in ihre Sprechstunden kommt und sich aktiv mit Ihnen austauscht. Das Studienklima ist sehr familiär, aber dabei fordernd, aber auch fördernd. Die Professoren sind immer sehr daran interessiert, einem zu helfen und einem zu einem besseren Studierenden zu machen. Die Betreuung während des Semesters ist optimal. Die Anforderungemn unterscheiden sich zwischen den einzelnen Kursen teilweise stark. Manche Kurse sind anspruchsvoller als in Potsdam, andere deutlich leichter. An den Workload während des Semesters gewöhnt man sich zügig und merkt auch schnell, wie viel Arbeit man in was stecken muss. Die Universität ist technisch auch besser ausgestattet als die Uni Potsdam und verfügt über eine sehr gute Bücherei, welche der optimale Lernort ist.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Das International Office der Augustana University kümmert sich sehr gut um einen und macht es leicht, Kontakt zu anderen Studierenden zu knüpfen. Alle neuen internationalen Studierende kommen eine Woche vor den amerikanischen „Freshman“ an und nehmen an einer Orientierungswoche teil. In dieser Woche lernt man den gesamten Campus kennen und unternimmt einen dreitätigen Trip in den Westen von South Dakota. Hier findet man sehr schnell neue Freunde. Ich persönlich unternahm am meisten während des Semesters mit den internationalen Studierenden. Augustana ist eine sehr kleine Universität mit wenig Studierenden, weshalb man sich sehr schnell kennt. Kontakte zu knüpfen fiel sehr leicht und es herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre. In Kursen neue Kontakte zu knüpfen fiel etwas schwerer, weil ich hauptsächlich an Kursen teilnahm, an denen 3. Year (Juniors) und 4. Year (Seniors)-Studierende teilnahmen, jedoch wurde dies zunehmend im Verlauf des Semesters besser.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Mein Sprachniveau vor dem Auslandssemester war schon sehr gut durch einen vorherigen Auslandssaufenthalt, verbesserte sich aber nochmal durch dieses Auslandssemester. Zum Einen erweiterte sich mein Vokabular, zudem wurde ich deutlich besser im Texte schreiben durch das Schreiben zahlreicher Paper in diesem Semester. Alles in allem brachte mich die Zeit an der Augustana University nochmal sprachlich voran.
Wohn- und Lebenssituation
Während meines Semesters lebte ich auf dem Campus, was üblich für Austauschstudierende ist. Bei der Anmeldung dafür konnte man drei Präferenzen angeben, wo man wohnen möchte. Gewohnt habe ich in dem Gebäude Tuve, was mittlerweile schon ziemlich alt ist. Dies wird jedoch nächstes Jahr renoviert. Allgemein modernisiert Augustana University seine Dorms gerade. Ab nächstem Jahr sind dann Bergsaker, Solberg und Wagoner die modernsten Doms auf dem Campus und damit auch die besten. Mein Zimmer auf dem Campus teilte ich mir mit einem weiteren internationalen Studenten. Ich und mein Roommate verstanden uns sehr gut und von daher war es eine coole Zeit und komplett problemlos. Ob man einen passenden Roommate bekommt, ist natürlich etwas Glück. Auf dem Campus zu leben hat den sehr großen Vorteil, dass alles schnell erreichbar ist. Während meines Auslandsaufenthalts hatte ich einen Unlimited Meal Plan, mit dem ich so oft in die Cafeteria gehen konnte, ich wie wollte. Diese ist zentral in der Mitte des Campus gelegen und das Zentrum, in dem man sehr viel Zeit verbringt. In Sioux Falls gibt es zwar Busse, die man kostenlos nutzen kann, aber diese sind nicht sehr zuverlässig. Am besten nutzt man Lyft, wofür man 6 kostenlose Lyftpässe pro Monat bekommt oder man wird mitgenommen von jemandem, der ein Auto hat. Für ein Semester ist das vollkommen ausreichend. Während des Semesters findet eine Vielzahl von Freizeitveranstaltungen auf dem Campus statt und das International Office bietet auch regelmäßig etwas an. Dadurch, dass man alle Kosten wie Wohnung und Meal Plan bereits vor dem Semester bezahlt hat, benötigt man während des Semesters nicht mehr so viel Geld. Jedoch sind die Gesamtkosten etwas höher als in Potsdam. Vieles ist teurer in den USA und der nahezu 1:1-Wechselkurs während meines Semesters hat es nicht besser gemacht. Da ich nur ein Semester dort war, eröffnete ich kein Bankkonto, was aber problemlos und einfach möglich ist, und nutze nur meine Kreditkarten. Es empfiehlt sich, eine Auslandskrankenversicherung selber zu organisieren, da es gerade für Austausstudierende deutlich günstigere Angebote gibt als die Versicherung, die von der Augustana University angeboten wird.
Studienfach: Politik und Wirtschaft
Aufenthaltsdauer: 08/2022 - 12/2022
Gastuniversität: Augustana University
Gastland: USA
Rückblick
Das Auslandssemester an der Augustana University war eine unglaublich tolle Zeit, die ich sehr genossen habe und jedem nur wärmstens empfehlen kann. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und tolle Erfahrungen gesammelt. Ein Auslandssemester ist ein großer Organisationsaufwand, den man nicht unterschätzen sollte und allgemein sehr viel Zeit im Voraus benötigt. Fangt daher unbedingt rechtzeitig mit der Planung und dem Zusammenstellen der benötigten Dokumente an. Vor dem Abflug fragt man sich natürlich, was man einpacken soll. Mein Rat ist, nur das Nötigste mitzunehmen und allgemein leicht zu packen. Alles was fehlt kann man sich auch problemlos vor Ort kaufen oder von jemandem leihen.