Studium an der Gastuniversität

Die erste Woche, in der ich und meine Kommilitonen in Prag ankamen, war die Orientierungswoche, in der wir am ersten Tag eine Einführungsveranstaltung hatten. Diese Veranstaltung hatte das Ziel, dass die Erasmus+ Studierenden sich untereinander kennenlernen würden und der Studiengang, die Universität und andere Fachbereiche haben sich vorgestellt. Es gab auch eine Einführung in einen tschechischen Sprachkurs und einen Sportkurs. In der Einführungswoche gab es einige Veranstaltungen, um Prag und die eigenen Kommilitonen besser kennenzulernen, wie ein Pup-Quiz und eine Schnitzeljagd. Alle Aktivitäten waren gut organisiert und leicht zugänglich. Es konnte aus vielen interessanten Kursen gewählt werden und die Seminare und Vorlesungen bestanden meist aus 20-25 Studienenden. Die Dozenten waren meistens für alle Fragen ansprechbar. Es gab viele interaktive Elemente in den Seminaren und viel Freiraum, sich mit den DozentInnen zu unterhalten. Es gab in fast allen Kursen eine unterstützende und begeisterte Umgebung und der Erwartungshorizont für die Aufgaben und Klausuren war gut beschrieben. Die technische Ausstattung und der Campus an sich waren sehr schön, etwas älter als andere Campi der Universität (insgesamt 17). Die Ausstattung war definitiv besser als an der Universität Potsdam und die Räume ausreichend für die Menge an Studierenden. Es gab funktionierende Computer und Beamer.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Durch die regelmäßigen Veranstaltungsangebote hatten die internationalen Studierenden viele Möglichkeiten, Kontakte zueinander zu knüpfen. Die Kontaktaufnahme zu einheimischen Studierenden der Karls Universität kam aber leider zu kurz. Es gab keine Veranstaltungen, die die internationalen und einheimischen Studierenden zusammenführten. Die Chance zur Kontaktaufnahme gab es so nur in den Seminaren. Die Seminare waren auf Englisch und somit gab es wenige tschechische Studierende, die diese besuchten.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Durch den regelmäßigen Kontakt mit der tschechischen Sprache habe ich einige Alltagsfloskeln aufgeschnappt. Da alle von mir besuchten Seminare auf Englisch waren und es keinen großen Kontakt mit einheimischen Studierenden gab, ging es darüber auch nicht hinaus. Meine Englisch-Kenntnisse allerdings haben sich in meinem Fachbereich (Medienwissenschaften) sehr gebessert. Ich habe viele Fachbegriffe und Theorien dazu gelernt und das flüssige Schreiben in meinem Fachbereich fällt mir nun auch sehr leicht. Besonders der Austausch mit den DozentInnen hat diesen Umstand beeinflusst. Zum Start meines Auslandssemesters waren meine Englisch-Kenntnisse schon sehr gut und diese noch zu erweitern war eine wertvolle Erfahrung.

Wohn- und Lebenssituation

Eine Unterkunft in Prag zu finden, ist sehr schwierig gewesen. Es gab die Möglichkeit, in den Studierendenwohnheimen der Karls Universität unterzukommen. Dort gab es aber nur die Möglichkeit, in einem Zimmer mit ein bis mehreren Personen zu wohnen, was für mich nicht infrage kam. Ich habe nach langer Suche eine kleine Maisonette zur Untermiete gefunden, bei einer sehr herzlichen tschechischen Familie. Sie haben mich sehr lieb aufgenommen und die Miete wurde sehr fair berechnet. Der öffentliche Personennahverkehr in Prag ist sehr günstig und sehr gut. Ein Drei-Monats- Ticket für Studierende kostet umgerechnet 15 €. In Prag kann in jedem Geschäft mit der Karte gezahlt werden, daher habe ich dort nie mit Bargeld zahlen müssen. Es gibt viel Natur und Hügel, um wandern zu gehen. Auch abends und nachts gibt es sehr viele Clubs und Bars, in denen man nette Menschen kennenlernen kann.