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Erasmus+ Erfahrungsbericht - Universidad de Valladolid

Alle nötigen Infos zur Vorbereitung (und zu den später folgenden Schritten) erhält man bei den zwei Informationsveranstaltungen des International Offices, wo man auch das Grant Agreement erhält und die Gelegenheit hat, Fragen zu stellen. Das Grant Agreement enthält u.a. die endgültigen Informationen zur Höhe der Erasmus+-Förderung pro Monat. Beim Learning Agreement ist es natürlich toll, wenn man schon vor dem Auslandsaufenthalt weiß, was man belegen will, aber man kann dies natürlich später noch ändern. An der Uni in Valladolid kann man Kurse aller Studiengänge belegen (sofern auch die Heimatuni einverstanden ist). Bei den verschiedenen Studiengängen der spanischen Universität muss man daruf achten, an welchem Campus der jeweilige Studiengang angeboten wird (VA-Valladolid, PA-Palencia, SG-Segovia, SO-Soria).) Unter dem Punkt „Asignaturas“ findet man dann die dazugehörigen Kurse und in welchem Semester diese stattfinden (1°C-Wintersemester, 2°C-Sommersemester) sowie die Kredits (in der Regel sind es 6 ECTS) und den Code zum Eintragen ins Learning Agreement. Dort kann man sich auch die Kursbeschreibung (Guía) und die Kurszeiten (Horario) herunterladen. Die meisten Kurse finden mehrmals die Woche statt, sodass man darauf beim Stundenplanbauen achten sollten. Die Uni in Valladolid verschickt eine E-Mail mit der Erklärung, wie man sich an der Gasthochschule anmeldet. Dafür gibt es ein Onlineportal, bei dem man seine persönlichen Daten angibt. Dort kann man auch unter dem Punkt „Área Personal“ später den Status des „Bewerbungsverfahrens“ verfolgen. Auch nach der Ankunft findet man über diese Internetseite schnell die Adresse des International Offices („Casa del Estudiante“), wo man sich nach der Ankunft melden muss. Bei der Wohnungssuche kann man die Hilfe der Universität in Anspruch nehmen oder schon anderweitig online nach Wohnmöglichkeiten suchen. Wenn man erst vor Ort mit dem Suchen beginnt, kann es etwas länger dauern und zum Zweifeln führen, aber am Ende findet jeder eine Unterkunft. Keine Sorge! Es hängen viele Zettel an den schwarzen Brettern der Uni etc. und auch im International Office kann man nach Angeboten fragen. Die Mitbewohner lernt man i.d.R. vorher nicht kennen. Folgende Dinge sollte man vielleicht beachten: wie wird geheißt? Bei Zentralheizung kann es sehr kalt bleiben oder auch sehr warm, nicht alle Wohnungen haben Thermostate an den Heizungen in den einzelnen Räumen. Gibt es Internet? Internet in Spanien ist nicht billig und als Nicht-Spanier kann es auch kompliziert werden, das zu beantragen. Wie ist die Küche ausgestattet? Die Wohnungen sind alle möbliert, gerade in den Küchen gibt es natürlich Unterschiede: Gas- oder Elektroherd, gibt es einen Ofen etc. Wie viele Personen teilen sich ein Bad? Hat das potentielle Zimmer ein Fenster? Die Wohnungen sind oft seltsam geschnitten, sodass es nicht immer gute Lüftungsmöglichkeiten gibt. Wie kommt man zu seinem Campus?.


Studienfach: B.Ed. Spanisch

Aufenthaltsdauer: 09/2017 - 01/2018

Gastuniversität:Universidad de Valladolid 

Gastland:Spanien

Ankunft in Valladolid

Als ich in Valladolid ankam, waren gerade Festtage („Fiestas y Feria de la Virgen de San Lorenzo“), sodass ziemlich viel los war. Unter anderem gab es kostenlose Konzerte und auf mehreren Plätzen in der Stadt wurden Tapas an Imbissständen verkauft. Zu der Zeit konnte man außerdem auch Alkoholisches auf den Straßen trinken, was normalerweise untersagt ist. Die Universität hat die Auslandsstudierenden Anfang September bei einem Orientierungstag begrüßt. Dort hat man ein „Heft“ mit Informationen (u.a. zur Immatrikulation, zu den möglichen Sprachkursen und mit Tipps für Auslandsstudierende) erhalten. Das Wichtigste wurde dann nochmal im Plenum vorgestellt. Übrigens wurde gesagt, man müsse sich bei der Polizei melden, als EU-BürgerIn ist dies aber eigentlich nicht notwendig. Daran anschließend begann sofort die Begrüßungs-/Orientierungswoche des ESN. Die organisieren verschiedene Veranstaltungen (auch während des Semesters), bei denen man leicht neue Leute kennenlernt. Ich empfehle jedem, sich eine ESN-Karte machen zu lassen. Damit kann man an den ESN-Reisem teilnehmen und bekommt mitunter auch Vergünstigungen. Es gibt auch auf Facebook eine ESN-Gruppe für jedes Semester.

Studium an der Gastuniversität

Die Universität in Valladolid verteilt sich auf verschiedene Campusse, die zum Teil sehr weit auseinander liegen (wo die Kurse stattfinden, findet man online bei dem entsprechenden Studiengang unter „centros“). Zwischen den Kursen gibt es nicht wirklich eine Pause. Je nach Ermessen des Professors/der Professorin wird später begonnen und früher geendet, daher sollte man bei der Kurswahl bedenken, ob man den Campus wechseln muss. Cafeterien, Copyshops und Bibliotheken findet man an jedem Standort. Das Klima an der Uni hat mir sehr gefallen. Zwischen Vorlesung, Seminar, Übung etc. wird nicht unterschieden wie bei uns, sondern alles ist „gemischt“, sodass an manchen Tagen Anwesenheitspflicht besteht und an anderen nicht, das wird jedoch i.d.R. vorher angekündigt. Bezüglich der Anforderungen und Leistungsbewertung hängt dies wie bei uns sehr vom Kurs ab. Den Großteil kann man schon aus dem Guía (siehe oben) ablesen. Auch wenn der nicht bindend für die DozentInnen ist, hat man wenigstens eine Orientierung. Meiner Erfahrung nach kann man nach den ersten Stunden schon gut einschätzen, wie ein Kurs sein wird und kann notfalls noch einen Kurs tauschen und das Learning Agreement ändern. Alle DozentInnen haben eine wöchentliche Sprechstunde, bei denen man i.d.R. auch inhaltliche Fragen zum Kurs klären kann. Da man i.d.R. 6LP pro Kurs erhält, ist der Arbeitsaufwand während des Semesters auch dementsprechend hoch. Die letzten Vorlesungen des Wintersemesters finden vor Weihnachten statt. Im Januar sind dann die meisten Klausuren (manche schreiben schon im Dezember).

Wohn- und Lebenssituation

Während des Semesters werden verschiedene ESN-Veranstaltungen organisiert bzw. angeboten, z.B. Ausflüge, Beerpong, Sportevents usw., um es den Auslandsstudierenden zu erleichtern, miteinander in Kontakt zu treten und etwas in Valladolid zu unternehmen. Tritt man der Facebook-Gruppe bei, ist es einfach auf dem Laufenden zu bleiben. Generell kommt/kam es mir immer so vor, als würden moderne Medien in Spanien intensiver als bei uns genutzt, um Informationen zu teilen. Für alle Sportbegeisterten gibt es auch an der UVa Hochschulsportkurse. Diese finden i.d.R. zweimal pro Woche statt (z.B. montags und mittwochs, aber zur gleichen Zeit). Am Anfang des Semesters kann man in einer Woche die Kurse kostenlos besuchen und so ausprobieren, ob man sich einschreiben möchte. Soweit ich weiß, existiert keine Beschränkung der Teilnehmerzahl wie bei uns. Wer regelmäßig zu den Kursen geht und seine Anwesenheit bestätigt, kann sich die Kurse sogar als Kredits anrechnen lassen. Allerdings habe ich davon keinen Gebrauch gemacht und weiß nicht, ob dieses Angebot auch für ausländische Studierende gilt. Auf der Internetseite der Stadt kann man sich über kommende und vergangene Veranstaltungen informieren. Ansonsten gibt es viele Bars, in denen man etwas trinken kann. Auch viele Tapas-Bars gibt es. In der Nähe des Plaza Mayor ist es zwar lecker, aber mitunter auch etwas teurer. Wer es lieber etwas einfacher möchte, kann es sich in den „Fastfood“-Versionen der spanischen Tapasbars gemütlich machen (100 Montaditos, El Colmadito, La sureña etc.). Das Nachtleben endet unter der Woche so gegen 2 oder 3 Uhr. Dafür kann man am Wochenende bis 6 oder 7 Uhr feiern gehen - also wer mag. Der Eintritt ist meistens frei, nur manche Discotheken verlangen ab einer bestimmten Uhrzeit Geld. Wer gerne verreisen möchte, dem empfehle ich Busreisen mit ALSA. Zwar kommt man nicht überall hin, aber die meisten Städte werden angefahren. Auch von und nach Madrid (Flughafen „Madrid Aeropuerto T4“) kann man mit dem Bus reisen, was wesentlich billiger ist als mit Zug. Mit der ESN-Karte kann man zudem meist auch noch mit Rabatt fahren. Kaufen kann man die Tickets online, am Busbahnhof am Schalter oder am Automaten. Die ESN-Reisen sind vor allem für diejenigen geeignet, die gerne Party machen und die Städte noch gar nicht kennen. Spaß hatte ich jedenfalls immer, aber manchmal scheinen die Reisen auch nicht völlig durchdacht geplant zu sein, da man als große Gruppe reist, was verschiedene Herausforderungen für die Planungsdurchführung mit sich bringt. Hinsichtlich der Lebenshaltungskosten kann ich nicht bestätigen, dass Lebensmittel in Spanien billiger sind. Im Supermarkt habe ich keine wirklichen Unterschiede feststellen können. Am billigsten und auch mit der besten Qualität ist übrigens „Mercadona“. Durchschnittlich habe ich im Supermarkt so 125€ pro Monat ausgegeben. Was allerdings tatsächlich billiger ist als bei uns, ist auswärts zu essen. Ohne Miete aber mit Ausgaben im Supermarkt, den Reisen etc. habe ich durchschnittlich ca. 260€ monatlich ausgeben. Für die Miete habe ich 150€ gezahlt plus Nebenkosten, sodass ich am Ende auf ca. 200€ monatlich gekommen bin.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Meine Sprachkompetenz hat sich definitiv verbessert. Ich bin mit einem schon sehr guten Niveau nach Spanien gekommen, was mir sicherlich vieles erleichtert hat. Trotzdem hat mir der Erasmus-Aufenthalt sprachlich sehr viel gebracht. Allerdings muss man dafür auch wirklich den spanischsprachigen Kontakt suchen. Das soll heißen, dass es verlockend sein kann, viel mit anderen Deutschen zu unternehmen oder der Einfachheit, Englisch mit den anderen Auslandsstudierenden zu sprechen, was den eigenen Spanischkenntnissen nicht weiterhilft. Die Uni bietet auch mehrere Sprachkurse an. Theoretisch gibt es auch einen C1-Kurs, aber der wird nur ins Leben gerufen, wenn genug TeilnehmerInnen gefunden werden, also meistens ist B2 der höchste Kurs. Die erste Kursphase beginnt noch vor dem Vorlesungsstart (Sep. - Okt.), die zweite beginnt erst im Semester (Okt.-Dez.).

Studienfach: B.Ed. Spanisch

Aufenthaltsdauer: 09/2017 - 01/2018

Gastuniversität:Universidad de Valladolid 

Gastland:Spanien


Rückblick

Das Semester in Valladolid war einfach super. Ich habe viele Menschen aus unterschiedlichen Regionen kennengelernt, die sich im Laufe der Zeit zu Freunden entwickelt haben. Die Stadt ist klein genug, sodass man das Meiste zu Fuß erreichen kann, aber auch groß genug, sodass einem nicht langweilig wird. Meine Zeit in Spanien bereue ich keine Sekunde. Abschließend kann ich jedem nur empfehlen, Kurse zu belegen, die einen wirklich interessieren und dafür ggf. weniger Kredits angerechnet zu bekommen. Denn die Motivation hält auf diese Weise länger an, man beteiligt sich eher aktiv am Unterrichtsgeschehen und vor allem nimmt man mehr mit, besonders auch sprachlich.

 

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