Zum Hauptinhalt springen

Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Universität stellt jedes Jahr einige Einzelapartments im Studiwohnheim zur Verfügung, die allerdings nicht besonders gut sein sollen. Zudem muss der Antrag dafür sehr frühzeitig gestellt werden. Die meisten Wohnungen werden privat über die Website Idealista angeboten, wo ich auch meine WG gefunden habe. Andere Studierende fanden ihre Unterkünfte über Facebook. Ich habe 450 EUR warm bezahlt und später erfahren, dass dies verhältnismäßig teuer war.


Studienfach: Physik

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 02/2025

Gastuniversität:Universidade de Santiago de Compostela

Gastland:Spanien

Studium an der Gastuniversität

Meinen deutschen Erasmus-Mitstudierenden und mir fiel auf, dass der Unterricht deutlich verschulter ist als in Deutschland: Es besteht mehr Anwesenheitspflicht, während des Semesters müssen mehr Leistungen erbracht werden, und es wird stärker auf Auswendiglernen gesetzt. Insgesamt würde ich das akademische Niveau als etwas niedriger einschätzen. Für das Lehrpersonal scheint die Lehre einen höheren Stellenwert als die Forschung zu haben. Jeder Dozentin bot wöchentlich Sprechstunden an, in denen Fragen zur Lehrveranstaltung gestellt werden konnten. Ich habe dieses Angebot einmal genutzt und war von dem hilfsbereiten und engagierten Treffen sehr begeistert.

Online ist leider bei vielen Lehrveranstaltungen angegeben, dass diese auf Galizisch oder Spanisch (Castellano) gehalten werden, wobei man im Vorhinein nicht genau weiß, welche Sprache tatsächlich genutzt wird. In allen von mir besuchten Veranstaltungen wurde jedoch sehr auf Erasmus-Studierende Rücksicht genommen. Ich könnte mir vorstellen, dass auf Anfrage Vorlesungen gezielt auf Spanisch gehalten würden.

Kontakte zu  einheimischen und ausländischen Studierenden

Die meisten internationalen Studierenden habe ich über Veranstaltungen der Organisation ESN kennengelernt, die jede Woche Aktivitäten wie Partys, Wochenendausflüge und Spieleabende organisiert. Besonders hilfreich war die WhatsApp-Gruppe von ESN, um am Anfang schnell Anschluss zu finden. Überraschenderweise war Spanisch und nicht Englisch die Hauptsprache unter den internationalen Studierenden.

In Spanien gibt es mit SICUE zudem ein Erasmus-ähnliches Austauschprogramm für spanische Studierende, die ebenfalls großes Interesse daran hatten, neue Kontakte zu knüpfen. Dadurch konnte ich auch mit spanischen Studierenden gute Beziehungen aufbauen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Mein Spanisch hat sich erheblich verbessert, da ich sowohl in den Lehrveranstaltungen als auch in meiner Freizeit mit Freunden Spanisch gesprochen und zusätzlich einen Sprachkurs besucht habe. Wahrscheinlich hätte ich mich sprachlich noch stärker verbessert, wenn im Alltag, etwa auf der Straße oder beim Einkaufen, nicht hauptsächlich Galizisch gesprochen worden wäre.

Wohn-  und Lebenssituation

Die Stadt besteht aus einem neuen Stadtzentrum (Zona nueva) und einem historischen Zentrum (Zona vieja). Ich wohnte sehr zentral in der neuen Zone, die eher lauter und weniger schön ist, dafür aber nah am Campus liegt und viele junge Menschen anzieht, die sich in Cafés und Bars treffen. Aufgrund der überschaubaren Größe der Stadt empfand ich es trotz der Lautstärke nicht als unangenehm. Im historischen Zentrum gibt es Bereiche für Touristen und solche für Einheimische, wobei die Preise entsprechend variieren. Man kommt von der Stadt aus schnell in die Natur. Die Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs sind nicht über Google oder Apple Maps abrufbar, sondern nur über die App Moovit. Für etwa 20 EUR pro Monat hatte ich Zugang zu allen Sportanlagen der Universität (Fitness-Studio, Schwimmbad, Boulderhalle, Laufstrecke und Yogaraum). Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass die Mitarbeiter*innen an Schaltern, Kassen und in Büros fast immer äußerst freundlich waren.

Studienfach: Physik

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 02/2025

Gastuniversität:Universidade de Santiago de Compostela

Gastland:Spanien

Rückblick

Als mir nach meiner Ankunft bewusst wurde, dass ich mich in einer autonomen Region mit eigener Landessprache befinde, war ich zunächst etwas frustriert. Mir wurde klar, dass ich ignorant gegenüber der kulturellen Vielfalt nach Spanien gekommen war. Rückblickend bin ich jedoch froh, gerade in Galizien gewesen zu sein und fühle mich der Region mittlerweile sehr verbunden. Anfangs war ich etwas überfordert, dass selbst unter den internationalen Studierenden hauptsächlich Spanisch gesprochen wurde, doch heute sehe ich das positiv. Es hätte auch Gruppen gegeben, in denen Englisch gesprochen wurde.


Spanien

Zurück zur Länderseite

Studium im Ausland

Hier finden Sie alle Informationen zum Studium im Ausland

Finanzierung & Stipendien

Wie Sie Ihr Auslandsstudium finanzieren können und welche Stipendien Sie erhalten können, erfahren Sie hier