Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Informationen zum Erasmus+ Programm wurden durch die Infoveranstaltungen der Uni-Potsdam geliefert. Die Kontaktaufnahme zu der Gasthochschule war dann ziemlich unkompliziert und hat ganz automatisch funktioniert. Man kriegt für jeden Schritt ausführliche E-Mails der Uni zugesendet. Ich habe für den Aufenthalt keinen Sprachniveaunachweis erhalten. Es wird zwar B1 vorausgesetzt, aber überprüft wird dies nicht. Da es auch englische Kurse gibt, denke ich, dass man mit den Grundkenntnissen in Spanisch zurechtkommt. Ich würde empfehlen nebenbei einen Sprachkurs im Centro de Lenguas zu absolvieren. Diese sind zwar kostenpflichtig (300€-450€), aber sehr gut und man kann sich einen Teil (ich glaube 80%) von der Uni Potsdam erstatten lassen.
Studium an der Gastuniversität
Das Studienklima ist angenehm, auch wenn es mich mehr an Schule als an Uni, wie man es aus Potsdam kennt, erinnert. Die Dozenten und Studierenden sind alle super nett und hilfsbereit, wenn man Fragen oder Probleme hat. Bei den Prüfungen habe ich die Bewertung aber sehr subjektiv empfunden. Was auch gut zu wissen ist, ist, dass anders als in Potsdam die Prüfungstermine schon Wochen vor dem Semesterbeginn feststehen. Dadurch kann man auch planen, was einem mit seiner Rückreise passt.
Drucken kann man in einem Druckraum in der Bibliothek. Dafür muss man eine E-Mail an deren E-Mailadresse (die findet man dort in dem Raum) schicken und die drucken die Dokumente dann für einen aus. Die Bibliothek ist groß und hat bequeme Sitze.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Da mit mir in meiner WG zwei Spanierinnen wohnten habe ich so natürlich direkt Kontakt gehabt, aber auch in der Universität findet man schnell nette Spanier*innen. Gerade wenn man nicht nur Module auf Englisch besucht, was ich auch empfehlen würde.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Vor dem Auslandssemester war mein Spanisch deutlich schlechter. Ich habe gemerkt, dass mein Spanisch erheblich besser geworden ist und, dass ich mich vor allem selbstbewusster im Sprechen fühle.
Wohn- und Lebenssituation
Meine Unterkunft habe ich einen Tag vor der Abreise nach Spanien über idealista.com gefunden. Die Kommunikation war teilweise schwierig, da zum Beispiel meine Vermieterin nur Spanisch konnte und mir liebend gerne Sprachnachrichten schickte, die für mich zu Beginn sehr schwer zu verstehen waren. Auf Nachfrage hat sie aber auch nochmal Textnachrichten geschrieben.
Ich habe circa. 280€ monatliche Miete für ein Zimmer in einer 3er WG direkt am Strand in El Zapillo bezahlt. Ich würde auch jedem empfehlen nach WGs in El Zapillo zu schauen, da sich dort das komplette Erasmus Programm abspielt und man schnell zum Strand kommt/ direkt am Strand wohnt.
Für die Busse lohnt sich die Buskarte von Surbus. Diese kann man sogar aus Deutschland online (auf surbusalmeria.es) beantragen. Die Karte kann man dann beim Surbus Kiosk bei La Rambla abholen.
Ich wohnte ja in El Zapillo. Von dort aus fahren circa alle 15 min Busse zur Universität. Diese sind meist sehr überfüllt, aber man passt fast immer noch mit rein ;) Es fahren auch Busse zum Einkaufszentrum und in die Stadt. Die Busse fahren zwar nicht immer zu den Zeiten, zu denen sie fahren sollen, aber kommen regelmäßig genug, dass man nicht viel mehr als 15 min wartet.
Interessant zu wissen ist vielleicht, dass man im Bus nicht zu einer Haltestelle, sondern für eine Fahrt (1,05€) bezahlt.
Ich habe immer wenn möglich mit Karte bezahlt, was auch in den meisten Fällen möglich ist. Trotzdem würde ich empfehlen aus Deutschland etwas Bargeld mitzunehmen (z.B. für den Bus). Wer eine Kreditkarte hat, konnte meist auch bei der Bushaltestelle California bei der Bank kostenlos abheben.
Meine Krankenversicherung habe ich beim ADAC abgeschlossen. Das habe ich die Langzeitversicherung bis Dezember genommen, da ich zu Weihnachten nach Deutschland gefahren bin. Danach griff dann die 67 Tage Versicherung, die ich ebenfalls beim ADAC abgeschlossen habe. Insgesamt hat das circa 175€ gekostet.
In den Supermärkten bezahlt man ähnlich viel wie in Deutschland, in Restaurants (vor allem in Tapas-Bars) deutlich weniger. Mit der ESN Karte bekommt man zum Beispiel bei El Buono (einem Italiener) Rabatte, wodurch es nochmal deutlich günstiger wird. Tapas essen lohnt sich auch, da man üblicherweise zu einem Getränk einen Tapa gratis dazubekommt. Da ich versucht habe vegetarisch oder bestenfalls vegan zu essen musste ich immer dazusagen, dass es ohne Fisch und Fleisch ist, weil die Spanier das häufig nicht so genau nehmen. Aber das vegan/vegetarische Angebot ist auf jeden Fall da. Zu Beispiel gibt es bei La Rambla ein veganes Tapas Restaurant (Vintage 54).
Weitere Restaurants, die ich empfehle sind: La Consentida (Tapas, Innenstadt), La Cala (Tapas, El Zapillo), Cafetería Antártida (El Zapillo, eher Raciones), Habana Playa (Frühstück, El Zapillo), Tío Tom (Tapas, El Zapillo), Delfín Verde (Frühstück, El Zapillo), Antiu Xixona (Café/Frühstück, El Zapillo)
Freizeitangebote werden viel durch den ESN organisiert. Sonst gibt es aber auch eine Tanzschule und das Centro Deportivo der Uni mit Schwimmbad, Fitnessstudio und vielen Wanderungsangeboten oder Kayaktouren, Reitunterricht und co.
Studienfach: Mathematik
Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 02/2024
Gastuniversität: Universidad de Almería
Gastland:Spanien
Rückblick
Mein Erasmussemester in Almería war total schön und ich würde meine Wahl immer wieder so treffen. Man lernt super viele Leute kennen und erlebt so viel wie vermutlich vorher noch nie in so kurzer Zeit. Außerdem fand ich es besonders schön nicht in einer so extrem großen Stadt zu sein, weil man so nach 5 Monaten die Stadt schon gut kannte und sich zuhause gefühlt hat.
Sonstige Hinweise
Ich empfehle die Sportkarte PLUS für 30€ zu kaufen, da man damit auf alle Sportprogramme der Uni 50% Rabatt hat und zum Beispiel beim Sprachkurs 10% (was in meinem Fall bereits 30€ waren) spart. Außerdem würde ich euch die ESN Karte empfehlen, da man auch hier viele Rabatte bekommt. Die gravierendsten waren da vermutlich im El Buono und bei Ryanair, wo man für 4 Flüge 10% Rabatt und ein kostenloses Gepäckstück erhält. Außerdem empfehle ich sehr von Berlin nach Malaga (mit Ryanair, wegen der Rabatte) zu fliegen und dann mit den ALSA Bussen von Malaga nach Almería zu fahren. Das ist günstiger und geht teilweise sogar schneller als über Madrid oder co. zu fliegen.
Ich empfehle außerdem schon vor Beginn des Aufenthaltes in die ESN WhatsApp Gruppe zu gehen, den Link dazu findet man auf der ESN Almería Facebook Seite. Dort werden nämlich schon Fahrgruppen und Veranstaltungen bekanntgegeben. Ich würde auch empfehlen schon ein paar Tage vor Unibeginn anzureisen, da man so Zeit hat sich einzuleben, die Umgebung zu erkunden und zu den ersten ESN Angeboten zu gehen.
Außerdem solltet ihr ein paar Passbilder mitnehmen. Diese braucht man hin und wieder (z.B. für die ESN Karte).
Viele haben sich ein Fahrrad gekauft, diese kann man aber nicht draußen stehen lassen, sonst werden die sofort geklaut. Also muss man das Fahrrad immer mit in die Wohnung nehmen. Das erlauben aber nicht alle Vermieter*innen.
Ich kann auch empfehlen nach Cabo de Gata zu fahren. Das ist super schön und kostet nicht viel (6€ hin und zurück).