Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die UZH hat mich vor dem Studienaufenthalt weitgehend unterstützt, indem das International Office mir E-Mails mit nützlichen Informationen geschickt hat. Da ich ein Visum für das Studium in der Schweiz benötigte, hat mich die UZH auch darin unterstützt, was die Vorbereitung auf den Austausch viel einfacher gemacht hat. Die Zusage der Gastuniversität kam auch schnell, sodass man sich gut auf den Studienaustausch vorbereiten konnte. Die Infoveranstaltung vom International Office war ebenfalls nützlich, da wurden alle meine Fragen rund um das Studium beantwortet.
Studium an der Gastuniversität
Grundsätzlich bietet die UZH den Studierenden eine herausragende Atmosphäre, um zu lernen und sich vollständig auf das Studium zu konzentrieren. Am Anfang meines Aufenthaltes (September – Oktober) bin ich regelmäßig in die Uni gegangen und habe die Kurse vor Ort besucht, da wir wenig Studenten in der Gruppe hatten. Leider wurde die Uni Ende Oktober komplett auf die Online-Lehre eingestellt, sodass ich mir die Vorlesungen online von zu Hause aus angucken musste. Trotz dieser schwierigen Situation bin ich regelmäßig in die Uni oder in die Bibliothek gefahren, um von dort aus zu lernen. In den Unigebäuden findet man immer einen gemütlichen Arbeitsplatz, wo man ungestört lernen kann. Eine coole Sache, die ich nur an der UZH gesehen habe: ein Ruheraum im Hauptgebäude der Uni, wo man sich nach einem langen Arbeitstag erholen kann. Trotz der Covid-19 Pandemie war die Qualität der Lehre hervorragend. Die Dozenten haben sich viel Mühe gegeben, um Studenten so viel Wissen wie möglich zu vermitteln, auch in so einer schwierigen Zeit. Die Online Kurse hatten ein interaktives Format, man konnte mit anderen Studierenden während Breakout-Sessions Ideen austauschen. Von Studenten der UZH werden bestimmte Voraussetzungen und Vorwissen erwartet, bevor man mit einem Kurs anfängt. Da die UZH über ein breites Kursangebot verfügt (auch in meinem relativ kleinen Studiengang), konnte ich viele interessante Kurse besuchen, die meine Heimuniversität gar nicht anbietet. Während dieses Austausches habe ich mich auf den Bereich des Machine Learning / Deep Learning spezialisiert. In Zukunft möchte ich mich weiter in diesem Bereich entwickeln.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Vor Beginn und am Anfang meines Austausches habe ich gehofft, dass man die Möglichkeit haben wird, das ganze Jahr lang Kurse vor Ort zu besuchen, damit ich Kontakte zu einheimischen Studierenden knüpfen kann. Es ist wohl die einzige Sache, die während dieses Studienaustausches nicht funktioniert hat. Trotz gelegentlicher Breakout-Sessions während der Online- Seminare, hatte ich keine gute Gelegenheit, solche Kontakte zu knüpfen.
Wohn- und Lebenssituation
Vor Beginn meines Austauschjahres habe ich mich um eine Unterkunft in Zürich beim WOKO beworben. Nach einiger Zeit hat diese studentische Organisation mir ein Zimmerangebot gemacht. Leider muss man das Wohnungsangebot sofort annehmen, ansonsten bekommen andere Interessierte die Unterkunft. Um ehrlich zu sein, fand ich diese Unterkunft absolut nicht komfortabel und ich würde sogar sagen zum Wohnen nicht geeignet. Es handelt sich um ein winziges Zimmer in Altstetten (Meierwiesenstrasse 62) mit einer gemeinschaftlichen Küche für das ganze Gebäude (4 Etagen). Da alle Bewohner dieses Hauses wegen der Pandemie zu Hause saßen, hatte man kaum die Möglichkeit zu kochen, da die Küche ständig besetzt war. Außerdem dauert der Vertrag mit dem Housing Office 12 Monate (09/2020 – 08/2021), was absolut keinen Sinn ergibt, da der Austausch Ende Juli zu Ende ist und ab dann ist die Aufenthaltsbewilligung nicht mehr gültig. Es wäre schön, wenn WOKO den Studenten ein weiteres Wohnungsangebot machen und die Vertragsdauer auf Semesterdaten anpassen könnte.
Studienfach: Computerlinguistik
Aufenthaltsdauer: 09/2020 - 07/2021
Gastuniversität: Universität Zürich
Gastland: Schweiz
Rückblick
Dieser Studienaufenthalt hatte für mich auf jeden Fall einen fachlichen Gewinn. Ich habe sehr viel gelernt und werde dieses Wissen in der Zukunft einsetzen und weiterentwickeln. Leider ist es mir nicht gelungen, das Studentenleben in der Schweiz wegen der Pandemie vollumfänglich zu erleben. Trotzdem bereue ich nicht, dass ich dieses Austauschjahr in der Schweiz gemacht habe! Es war für mich eine Ehre, an so einer renommierten Universität studieren zu können.