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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Entscheidung für ein Semester in das Ausland zu gehen mit dem Erasmus+ Programm, viel mir mehr als leicht. Das erste Mal davon gehört habe ich von Freunden und dann habe ich angefangen mich selbstständig über das Internet zu informieren sowie mich von meinem Erasmuskoordinator beraten zu lassen. Nach ausführlicher Recherche entschied ich mich in den Norden Europas zu gehen, aufgrund von vorherigen positiven Erfahrungsberichten und meiner Studienrichtung. Daher entschied ich mich an der Universitet Uppsala in Schweden zu studieren. 

Nach einigen vergangen Monaten und vielen ausgefüllten Formularen, bekam ich dann endlich die Zusage. Die erste Kontaktaufnahme mit der Gasthochschule war unkompliziert und bei Fragen wurde mir sofort geholfen. Die Organisation der Partneruniversität ist super strukturiert was die Bewerbung, die Kurswahl, die Unterkunftsauswahl und vieles mehr im Vorfeld betraf. Es waren zwar viele Formulare, die ausgefüllt werden mussten aber dafür hatte ich ein absolut sicheres Gefühl und wusste bereits viel, bevor ich in Uppsala ankam. Die eigentliche Zeit bis zur Abfahrt verging dann ziemlich schnell


Studienfach: Geographie

Aufenthaltsdauer: 01/2020-06/2020

Gastuniversität: Uppsala Universitet

Gastland:Schweden

Studium an der Gastuniversität

Das Studiensystem an der Universitet Uppsala unterscheidet sich sehr von dem an der Universität Potsdam. Die meisten Kurse hier haben zwischen 7,5 und 15 LP, dafür hat man dann in einem Semester höchstens vier Kurse, die alle auf Englisch unterrichtet werden. Außerdem teilt sich das Semester in zwei kleinere „Periods“ auf. Die Kurse können dann dementsprechend in Period 1 oder Period 2 stattfinden oder aber innerhalb beider Zwischensemester. Die Lehrveranstaltungen können sehr vielfältig organisiert sein. Aber meistens hat man 1-2 Seminare/Vorlesungen pro Woche in dem jeweiligen Fach, zu teilweise echt ungewohnten Zeiten wie bis um acht Uhr abends. Das kann sich aber auch wöchentlich ändern. Die Anforderungen sind relativ hoch, je nachdem, welche Kurse man belegt. Aber es macht unglaublich Spaß und ist sehr motivierend. Das transparente Leistungsbewertungssystem in Uppsala bietet einem die Möglichkeit jedes nicht bestandene Assignment oder verpasstes verpflichtendes Seminar nachzuholen und auch wenn man sonst Schwierigkeiten hat, kann man sich immer Hilfe suchen. Denn eine weitere Besonderheit in Uppsala ist, dass man alle Professoren und Professorinnen duzt. Das macht das Lehr-Lernklima auf beiden Seiten offen und angenehm. Weiterhin sind auch sämtliche Mitarbeitenden an der Universität total aufgeschlossen und hilfsbereit, wenn man mal eine Frage hat oder nicht weiterweiß und sie freuen sich sogar einem zu helfen.

Auch die zahlreichen Bibliotheken, die es hier gibt, sind super gut ausgestattet und bieten ein gutes Arbeitsklima. Es ist ein ganz anderes System als in Deutschland. In den Bibliotheken gibt es riesige Gruppenarbeitsräume, Küchen in denen man sich in der Mikrowelle Essen warm machen kann, gemütliche Leseecken in denen man sich hinlegen kann und sogar eine Bibliothek mit einem Sternenhimmel und integriertem Kamin! Mit Hilfe der Campuskarte hat man in manchen Bibliotheken 24 Stunden am Tag Zugang. Allgemein ist die ganze Universität super technisch und auch generell gut ausgestattet und man verbringt gerne Zeit auf den Campussen.

Das Studienklima in Uppsala ist das Beste was ich je erlebt habe. Die Stadt ist voller Studenten und es gibt unzählige Möglichkeiten seitens der Universität sich zu integrieren. Die Schweden beschreiben es auch selber als eines der einzigartigsten Studienklimas der ganzen Welt. Man muss es einfach mal erleben.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Den Kontakt zu einheimischen Studierenden zu finden, ist schwer, wenn man sich nicht wirklich reinkniet. Zudem gibt es hier sehr viele internationale Studierende, mit denen man auch größtenteils die Kurse an der Universität hat und zusammenlebt.

Allerdings ist es schon möglich einheimische Studierende kennenzulernen, indem man sich zum Beispiel in Studienverbindungen, die sogenannten Nations, engagiert. Dazu kommt, dass Schweden von Natur aus ruhige Menschen sind und nicht auf einen zugehen. Wenn man sie dann aber richtig kennenlernt, sind sie total offen und freundlich.

Den Kontakt zu ausländischen Studierenden zu finden ist total einfach. In meinen ersten Wochen in Uppsala habe ich so viele Leute aus den verschiedensten Nationen aus der ganzen Welt kennengelernt. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und der kulturelle Austausch macht Spaß. Wir haben zusammen so viel erlebt, sind gereist und es sind Freundschaften für das Leben entstanden.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Was meine Sprachkompetenz in Englisch vor und nach dem Auslandsaufenthalt angeht, muss ich sagen, dass diese sich vor allem im akademischen Englisch verbessert hat.  Außerdem habe ich in Uppsala einen Schwedisch Kurs belegt und kann dafür jetzt Schwedisch ein wenig sprechen und gut verstehen. 

Wohn- und Lebenssituation

Eine Unterkunft in Uppsala zu finden, war sehr einfach, denn als Austauschstudent wird einem in den zahlreichen Wohnheimen ein Zimmer garantiert. So stand bereits zwei Monate vor meiner Abfahrt fest, dass ich in Flogsta wohne.

Flogsta ist ein Studentenviertel in Uppsala, in dem vor allem Austauschstudierende leben. Man lebt zusammen mit elf anderen Personen in einem Korridor. Jeder hat sein eigenes Zimmer mit einem Bad und die Küche und eine kleine Aufenthaltsecke werden geteilt. Pro Haus, von denen es hier insgesamt 15 Stück gibt, gibt es 7 Etagen und auf jeder Etage 2 Korridore, also kann man sich nur vorstellen, wie viele Leute hier leben. Das Zimmer ist einfach ausgestattet, aber mit Hilfe von ein bisschen Dekoration, kann man mehr draus machen. In den Küchen teilt man sich meist alle Utensilien.  Waschen kann man umsonst in den Waschräumen und ein Supermarkt ist innerhalb von fünf Minuten zu Fuß zu erreichen.

Es gibt mehrere Besonderheiten dort. Eine ist der Flogsta Scream: jeden Abend um 10 Uhr schreien alle Studierenden aus dem Fenster, um Frust loszuwerden. Außerdem hat man in Flogsta aufgrund des schönen Ausblicks die Möglichkeit wunderschöne Sonnenuntergänge ziemlich regelmäßig zu sehen. Es leben so viele Menschen hier, man ist nie allein und man lernt immer wieder viele tolle Leute kennen. Flogsta ist einfach Flogsta, wenn du hier bist, wirst du verstehen warum. 

Ich bin immer mit dem Fahrrad überall hingefahren, weil es super einfach ist hier Fahrrad zu fahren und jeder fährt Fahrrad. Außerdem ist man so viel schneller überall und es macht Spaß. Allerdings muss man sehr vorsichtig sein, denn hier werden extrem viele Fahrräder geklaut. Man sollte sich kein neues oder gutes Fahrrad kaufen, sondern eher eins, was so aussieht, als wenn es gleich auseinander fällt, dann wird es nicht geklaut. Sonst hat man die Möglichkeit mit dem Bus zu fahren, was vor allem im Winter und bei Eis zu empfehlen ist. Das Bussystem funktioniert super, für deutsche Verhältnisse ist es nur echt teuer und man hat kein inkludiertes Studententicket wie in Potsdam.

In Schweden bezahlt man wirklich alles mit Kreditkarte, auch wenn es sich nur um 1-Euro Beträge handelt. Anders als in Deutschland, hat man meist gar nicht die Möglichkeit bar zu bezahlen und ist wirklich aufgeschmissen ohne Kreditkarte.

Das Krankenversicherungssystem in Schweden musste ich nicht in Anspruch nehmen, allerdings habe ich von vielen Freunden berichtet bekommen, dass dieses sehr anders ist als in Deutschland. Wenn man krank ist, ruft man zuerst die Nummer 1177 an und dann wird einem weitergeholfen. Man kann sich sicher sein, dass man immer Hilfe bekommt in Notfällen und man gut aufgehoben ist. Auch die Universität hat ein Student Health Center. 

Allgemein sind die Kosten was Lebensmittel, Unterkünfte, Busfahrten in Schweden höher als in Deutschland. Allerdings nicht so schlimm, wie man es vielleicht oftmals hört, wenn man die Möglichkeiten für Studierende wahrnimmt. Man hat genauso die Möglichkeit wie in Deutschland zu Discountern einkaufen zu gehen und Geld zu sparen.

Die Freizeitangebote hier sind vielfältig und eine Besonderheit in Uppsala sind die Nations. Es gibt insgesamt dreizehn Stück und jeder Studierende ist Mitglied in mindestens einer Nation, gegen einen kleinen Betrag. Eine Nation kann man sich vorstellen wie eine Verbindung und ein Haus in dem man sich als Studierender ehrenamtlich engagieren kann und sich mit anderen Studierenden trifft. Die verschiedenen Nations haben verschieden Angebote . Viele haben Restaurants, Pubs, Clubs, Bistros, Sportangebote, Fika, Bälle und vieles mehr. Die Möglichkeiten sind unzählig und man kann wirklich alles machen

Studienfach: Geographie

Aufenthaltsdauer: 01/2020-06/2020

Gastuniversität: Uppsala Universitet

Gastland:Schweden


Rückblick

Die Zeit in Uppsala war unbeschreiblich und leider ist ein Semester auch viel zu kurz, welches gerade wegen der Corona-Krise auch noch mehr verkürzt wurde. Trotzdem habe uch viele neue Erfahrung gesammelt, Skandinavien bereist, bin an mir selber gewachsen, tolle Menschen kennengelernt und Freunde für das Leben gefunden. Ich kann jedem nur ans Herzen legen die Chance zu nutzen und die gleiche Erfahrung zu machen!

Dinge, die du unbedingt während deines Aufenthaltes in Uppsala machen solltest:

  • Fika mit deinen Freunden, eine schwedische Pause in der man Kaffee oder Tee trinkt und etwas Süßes ist

  • Polarlichter sehen im Norden oder wenn du Glück hast in Uppsala

  • eine Gasque mit erleben, das ist ein schwedischer Ball

  • eine Flogsta Korridorparty

  • alle 13 Nations besuchen

Die folgenden Websites können dir helfen:

Schweden

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