Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitung auf das Auslandssemester lief sehr angenehm. Nach und nach bekam man immer weitere Informationen vom International Office und auch von der Gastuniversität. Informationen zu erhalten, gestaltete sich sehr einfach, da die Website der Universität für Austauschstudierende sehr übersichtlich ist (https://www.oru.se/english/study/exchange-studies/). Bei Nachfragen bekam ich schnell Antwort und bei Informationsveranstaltungen wurde alles gut erklärt.
Studium an der Gastuniversität
Der Aufbau des Semesters an der Gastuniversität unterschied sich stark von dem in Deutschland. Ein Halbjahr unterteilt sich in vier Zeiträume. In jedem dieser Zeiträume belegt man einen Kurs. Nach den 4 Wochen wird dieser abgeschlossen. Dieser Aufbau hat mir sehr geholfen mich immer nur auf ein Thema zu konzentrieren. Prüfungen wurden vor Ort durchgeführt oder als take-home Exam, Hausarbeit oder Präsentationen. Der Fokus lag vor allem auf dem Selbststudium. Es gab in der Woche wenig Vorlesungen und Seminare. So verbrachte ich die meiste Zeit mit Eigenarbeit, wie Texte lesen oder Abgaben vorbereiten. Dafür gibt es auch viele Orte an der Universität. Es gibt eine schöne große Bibliothek und auch in jedem Gebäude verschiedenste Sitzmöglichkeiten für Gruppen oder sich selbst. Die Dozierenden sind zumeist sehr rücksichtsvoll. Bei Problemen jeglicher Art konnte man sich immer an sie wenden.
Für das Studium empfehle ich vorab, bei der Wahl der Kurse, auf die genaue Verfügbarkeit zu achten, denn es gibt Kurse, die nur im Herbst- oder Frühlingssemester angeboten werden.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Durch die Einführungswochen während des Orientierungsprogrammes (OP) war es sehr einfach schnell Kontakt zu anderen Studierenden zu finden. Während dieses mehrwöchigen Programmes wurden die Austauschstudierenden in 6 kleinere Gruppen aufgeteilt und mit sogenannten Fadder’s (5-7 einheimische oder ausländische Studierende, die schön länger vor Ort sind) Örebro erkundet, Ausflüge unternommen oder Partys gefeiert. Häufig unternahmen auch alle Gruppen etwas gemeinsam. Die meisten Kontakte vom Anfang hielten das komplette Semester und eigene Unternehmungen wurden auch später gemeinsam geplant.
In den Kursen traf ich auch andere einheimische Studierende abseits der Fadder, aber ein langer Kontakt außerhalb der Kurse kam nicht zustande.
Durch Veranstaltungen von ESN fanden auch größere Events statt, wo andere Erasmusstudierende getroffen werden konnten. Mit ESN konnten wir auch Reisen unternehmen, die über Timetravels organisiert waren. Damit konnten wir, falls es in unseren Stundenplan passte, nach zum Beispiel Norwegen oder Lappland für eine Woche reisen.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Die Sprache, in der meine Kurse stattfanden, war Englisch. In einer Informationsveranstaltung hatte ich aber auch mitbekommen, dass wenn man sicher in Schwedisch ist, auch an diesen Kursen teilnehmen kann. Vor dem Auslandsaufenthalt fühlte ich mich sehr unsicher mit Englisch, obwohl ich Englisch z.B. in Serien gut verstand und auch in früheren Urlauben mich mit Englisch gut verständigen konnte. Durch das Auslandssemester habe ich gelernt meine Unsicherheit mit Englisch zu überwinden, weil es doch viel besser ging als ich dachte und es anderen sehr ähnlich geht. Auch die tägliche Nutzung führte dazu, dass ich mich sicherer fühlte und auch stark verbessert habe.
Am Anfang habe ich auch an einem kleinem Schwedisch Kurs teilgenommen. Er eignete sich gut, um die Sprache grob kennenzulernen und erste Sätze zu sagen. Aber viel mehr war zeitlich auch nicht möglich. Dieser Kurs brachte uns auch keine ECTS.
Wohn- und Lebenssituation
Eine Unterkunft habe ich von der Gastuniversität vermittelt bekommen. Sie bieten verschiedene Unterkünfte an. Generell gab es viele Studentenwohnheime in der Nähe des Campus. Für Austauschstudierende bieten sie drei Unterkünfte an: „The Pine“, „Brick lane“ und dass „Red House“. Einen Wohnplatz garantiert euch die Universität. Die gesamte Miete für das Semester zahlt ihr vorab.
Das Red House ist eine Unterkunft für 12 Austauschstudierende die WG-artig zusammenleben. Dort ist immer etwas los und häufig haben sie auch zusammen gekocht. Aber auch die meisten Partys, außerhalb von Clubs, finden dort statt. Die Brick lane ist eine Unterkunft im corridor-style. Das heißt, dass ca. 7 Leute sich einen Flur und Küche teilen, jeder hat dabei sein eigenes Zimmer mit Bad. Die Pine, in der ich selbst war, ist die neuste Unterkunft. Sie bietet Ein-Zimmer-Apartments. Einen Gemeinschaftsraum oder ähnliches gab es dort aber leider nicht.
Auch wenn alles sehr nah an der Universität ist, lohnt sich ein Fahrrad, um in Örebro herumzukommen. Sonst gibt es auch Busse, ich empfand diese persönlich recht teuer mit ca. 2,50€ pro Fahrt. Für die Busse gibt es eine App (Länstrafiken Örebro). Zusätzlich empfiehlt sich die App Mecenat um auf bestimmte Tickets Studierendenrabatt zu bekommen und auch anderer Rabatte.
Zur Bezahlung benötigt man eine Karte in Schweden, Bargeld nutzt eigentlich niemand hier.
Studienfach: Lehramt für die Sekundarstufen I und II für Mathe & Chemie
Aufenthaltsdauer: 08/2023 – 01/2024
Gastuniversität: Universität Örebro
Gastland:Schweden
Rückblick
Ich habe das Auslandssemester sehr genossen. Das OP war ein echt toller Einstieg, den ich allen empfehle aktiv teilzunehmen und viele Leute dort kennenzulernen. Spätere organisierte Veranstaltungen sind immer einen Besuch wert. Auch die Reisen mit Timetravel waren klasse.
Die Zeit in Örebro mit so vielen neuen Leuten war großartig. Gemeinsam eine neue Stadt zu erkunden und verschiedenste Unternehmungen zu erleben, machten dieses Auslandssemester unvergesslich. Ich würde es jederzeit wieder tun.