Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitungen auf den Auslandsaufenthalt halten sich in Grenzen, neben den Anforderungen der Universität Potsdam muss man sich auch an der Universität in Poznan bewerben. Bei Fragen konnte man sich per E-Mail an eine Koordinatorin wenden, die in meinem Fall sehr schnell geantwortet hat. Es sind keine Nachweise über polnische oder englische Sprachkenntnisse notwendig.
Studium an der Gastuniversität
Bei der Planung des Studiums und des Stundenplans muss man spontan sein und sich darauf einstellen, dass sehr kurzfristig Informationen über die Zeiten und Räume vergeben werden. So fangen die Seminare offiziell ab dem 1. Oktober an (für das WS) tatsächlich finden die meisten Kurse jedoch erst in den kommenden Wochen statt. Es ist außerdem üblich, dass Kurse sich auf eine kürzere Laufzeit beschränken. Die Seminarleiter und ProfessorInnen sind dabei aber sehr kulant, sollte man das erste Treffen verpasst haben. Sehr moderat ist auch die Leistungsbewertung der Kurse. Die ProfessorInnen und KursleiterInnen sind per E-Mail immer erreichbar und antworten in der Regel relativ schnell und sind hilfsbereit. Das bezieht sich auch auf alle anderen VerwaltungsmitarbeiterInnen. Bei den VerwaltungsmitarbeiterInnen muss jedoch erwähnt werden, dass die Englischsprachkenntnisse eine Hürde darstellen können. Die technische Ausstattung und die Öffnungszeiten der Universität und wichtiger Räume ähneln der Universität Potsdam sehr.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Der Kontakt zu anderen Erasmusstudierenden gestaltet sich sehr einfach. Insbesondere wenn man die Aktivitäten des ESN verfolgt (am besten über Instagram und Facebook). Sehr zu empfehlen ist die Teilnahme an der Orientation Week. Für ca. 30€ kann man an jeweils einer Tagesaktivität (Lasertag, Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, ...) und Abendaktivität (Eintritt in verschiedene Clubs) teilnehmen. Allgemein kann gesagt werden, dass sich der ESN große Mühe gibt und auch außerhalb der Orientation Week Ausflüge und Treffen organisiert. Es werden so auch Ausflüge in andere polnische und europäische Städte angeboten. Da man jedoch meistens an Seminaren teilnimmt, die speziell für Erasmusstudierende ausgelegt sind, gestaltet es sich eher schwieriger Kontakt zu Einheimischen aufzubauen. Gelingen tut es aber oft trotzdem. Hier kommt es auf Eigeninitiative an.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Gerade die Englisch-Sprachkompetenz wird durch den Aufenthalt natürlich gefördert, da man sich jeden Tag auf Englisch mit den Kommilitonen unterhält und die Seminare in Englisch belegt. Durch die Alltäglichkeit fallen Hürden des Sprechens. Da ich schon vor dem Aufenthalt polnisch gesprochen habe, war der Aufenthalt auch in diese Richtung eine gute Möglichkeit, die Sprache zu trainieren. Wer vorher kein Polnisch spricht, hat die Möglichkeit Polnischkurse der Universität zu belegen. Verpflichtend sind diese jedoch nicht.
Wohn- und Lebenssituation
Bei der Bewerbung an der Gastuniversität kann angegeben werden, ob man sich auch um einen Wohnheimplatz bewerben möchte. Ich habe einen solchen Platz in einem Doppelzimmer bekommen, so auch die meisten meiner Freunde. Die Kosten hängen dabei von dem Wohnheim ab und ob es sich um ein Einzel- oder Doppelzimmer handelt und liegen zwischen 150€ und 280€. Die Miete für private Wohnheimplätze beträgt ca. 500€. Eine Umstellung kann das Doppelzimmer und die Gemeinschaftsküche sein. Ich hatte hiermit jedoch keine Probleme. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Poznan sind sehr gut ausgebaut und sehr günstig. Ein Semesterticket kann für ca. 50€ erworben werden und beinhaltet zusätzlich 50% Rabatt auf die Züge des Fernverkehrs. Allerdings sind gerade die Straßenbahnen oft nicht barrierefrei. Die Barrierefreiheit in Poznan ist allgemein als schlechter zu bewerten als in Potsdam. Die Währung in Polen heißt Zloty. Ich habe kein neues Konto in einer polnischen Bank aufgemacht und für Überweisungen die App Revolut genutzt. Da Polen zur EU gehört, ist man automatisch auch hier krankenversichert. Ich habe jedoch eine Zusatzversicherung für ca. 150€ abgeschlossen. In Poznan finden sich die meisten gängigen Supermärkte, die man auch aus Potsdam kennt. Die Lebensunterhaltungskosten sind dabei günstiger. Poznan bietet sehr viele erschwingliche Freizeitangebote an. Organisiert von der Universität bzw. ESN. oder außerhalb. Die Universität bietet kostenlose Sportkurse an, diese sind im regulären Kurskatalog zu finden.
Studienfach: Englisch und politische Bildung auf Lehramt
Aufenthaltsdauer: 10/2023 - 02/2024
Gastuniversität: Adam Mickiewicz University Poznan
Gastland: Polen
Rückblick
Ich kann Poznan als Erasmusziel sehr empfehlen! Die Stadt ist für Studierende ausgelegt und bietet viele Erlebnismöglichkeiten in alle möglichen Richtungen. Ich habe tatsächlich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Von meinen Freunden habe ich jedoch gehört, dass man sich darauf einstellen muss, dass viele Menschen nicht englisch sprechen. Hier muss man mit Google Translate und Ähnlichem kreativ werden.