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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Auf das Erasmus+ Programm bin ich durch die Austauschkoordinatorin Judith Heide aufmerksam geworden, die erfolgreich Werbung für das Programm gemacht. Ein Auslandssemester hatte ich bis dahin eigentlich nicht auf dem Schirm. Die Begeisterung meiner Kommilitoninnen, die Aussicht auf neue Erfahrungen und der Gedanke, eine vielleicht einmalige Möglichkeit zu bekommen, ohne größere finanzielle Herausforderungen und mit viel Unterstützung im Ausland zu leben, haben dann jedoch ihr übriges getan. Der Bewerbungsprozess war dann zum Glück auch viel leichter, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich kann jedem nur empfehlen, die Leitfäden und Informationsveranstaltungen frühzeitig zu verfolgen. Ich habe leider vieles aufgeschoben, weil ich es mir deutlich komplizierter vorgestellt habe. Ich hatte aber auch Glück mit der Uni Wien als Gastuniversität, denn die Kommunikation verlief reibungslos und man wird regelmäßig über die nächsten anstehenden Schritte informiert.


Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 03/2024 - 07/2024

Gastuniversität: Universität Wien

Gastland: Österreich

Studium an der Gastuniversität

Die Universität Wien hat den Start sehr leicht gemacht, es gab regelmäßig organisierte Veranstaltungen, um andere Gaststudierende kennenzulernen und vom Semesterticket bis zum Ummelden wurde alles ausführlich erklärt. Das Moodle System in Wien ist idiotensicher aufgebaut (deutlich übersichtlicher als in Potsdam), viele Vorlesungen wurden auch aufgenommen und anschließend hochgeladen, was sehr praktisch war. Einzig mit dem Anmelden zu den Prüfungen hatte ich ein bisschen Probleme, da die Fristen für die Anmeldung sehr viel früher auslaufen und für jede Klausur unterschiedlich sind. Vielen Dozent*innen hat man ihre Leidenschaft fürs Fach angemerkt und ich bin zu den meisten Veranstaltungen daher sehr gerne gegangen. Die Studierenden waren alle sehr hilfsbereit, haben gerne ihre Aufzeichnungen und Lernmaterialien geteilt und ich kann an der Stelle deswegen auch nur wärmstens empfehlen, sich frühzeitig in die entsprechenden WhatsApp-Gruppen des jew. Jahrgangs einladen zu lassen. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich an akademischem Wissen mitnehmen durfte, und vor allem die Kurse „Entwicklungs- Sozial- und Allgemeine Psychologie“ kann ich sehr empfehlen.

Wohn- und Lebenssituation

Ich hatte großes Glück mit meiner Unterkunft in Wien, da ich mein WG-Zimmer in Berlin gegen eine tolle 1-Zimmer-Wohnung in bester Lage tauschen konnte. Ich habe ein paar Monate zuvor eine Tauschanzeige auf WG-Gesucht gestellt und habe auch mit dem Profil „wg.zimmer“ auf Instagram gute Erfahrungen gemacht, da hier viele Angebote vor allem aus Berlin und Wien geteilt werden. Toll war auch, dass mir die Person, mit der ich den Tausch gemacht habe, viele Insider-Tipps zum Leben in Wien und eine super Liste an Empfehlungen für Cafés, Bars, Veranstaltungen etc. geben konnte, die auch für viele andere Erasmus-Studierende hilfreich war. Das Fahren mit den Öffis funktioniert - wie eigentlich alles andere auch in Wien - sehr zuverlässig. Zum Glück, denn Fahrradfahren kam mir mit den vielen schmalen Straßen inklusive Tram-Spuren eher gefährlich vor. Leider bekommt man eine Semesterkarte zum sehr fairen Studentenrabatt nur bis zum Alter von 25. So ist es auch mit Eintritten in Museen und anderen kulturellen Einrichtungen, wobei manchmal auch Ausnahmen gemacht werden. In einer eher teuren Stadt wie Wien wirklich schade. Man kann bei den Wiener Linien allerdings ein Jahresabo abschließen und gegen Gebühr dieses bei Semesterende wieder kündigen. Dann unbedingt dran denken, die Karte wieder persönlich abzugeben, bevor man wieder zurückzieht! Generell ist fast alles etwas teurer als in Deutschland und es macht einen großen Unterschied, ob man seine Lebensmittel im Supermarkt (Billa, Interspar) oder in den üblichen Discountern kauft. Das Mensaessen ist leider auch eher unerschwinglich, der Geheimtipp unter den Studierenden ist „Der Wiener Deewan“ in Uninähe, wo es sehr leckeres pakistanisches Essen gegen einen Betrag nach eigenem Ermessen gibt. Was Freizeitangebote anbelangt, hat man die Qual der Wahl, denn es ist vielfältig und umfasst kulturelle Highlights wie Museen, Theater (Burg-und Volkstheater) sowie historische Sehenswürdigkeiten, die das reiche Erbe der Stadt widerspiegeln. Parks, Gärten, Weinberge und die Donauinsel bieten Möglichkeiten für Erholung und Outdoor-Aktivitäten.

Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 03/2024 - 07/2024

Gastuniversität: Universität Wien

Gastland: Österreich


Rückblick

Wien war für mich genau die richtige Wahl für ein Auslandsstudium, da ich mich auch nach etwas Auszeit vom Trubel in Berlin gesehnt habe und diesbezüglich voll auf meine Kosten kommen konnte. Ich hatte trotz herausfordernder Klausurenphase eine großartige Zeit und durfte gleichzeitig sehr viele neue Erfahrungen und Wissen mitnehmen. Es gibt nach meinem Empfinden keine nennenswerte Party- Club- oder Barkultur, dafür viele Museen, Cafés, Parks, Möglichkeiten schwimmen zu gehen oder im Grünen Fahrrad zu fahren oder wandern zu gehen. Die Uni ist nicht nur sehr schön anzusehen, sie ist auch hervorragend organisiert und die Veranstaltungen waren wirklich spannend und herausfordernd. Große Empfehlung auch an alle, die an Psychologie interessiert sind, die Voraussetzungen aber nicht erfüllt haben, um zu dem Studiengang zugelassen zu werden – hier bekommt man die Möglichkeit ohne Voraussetzungen und Vorkenntnisse mal in das Studium zu schnuppern und von ambitionierten Professor*innen zu lernen.
Von der eher verschlossenen und granteligen Art der Wiener sollte man sich übrigens nicht abschrecken lassen: Hinter dem „Wiener Schmäh“ versteckt sich meiner Erfahrung nach viel Herzlichkeit.

Dinge die ich gerne früher gewusst hätte

Die Bürgersteige werden vor allem am Wochenende sehr früh hochgeklappt und ich stand mehr als einmal vor verschlossenen Türen: Öffnungszeiten vorher checken.
Über „GoMore“ kann man sich bei Privatpersonen unkompliziert ein Auto mieten. Die Regios ins Umland sind leider ziemlich teuer, allerdings lohnt es sich im Sommer wirklich z.B. mal nach Lunz am See oder an andere Orte in der Umgebung zu fahren.
Mit dem Flixbus kommt man sehr schnell und günstig z.B. nach Prag, Bratislava und Budapest für einen Städtetrip. Die Polizei ist in Wien sehr präsent und Bußgelder sind extrem hoch (z.B. knapp 900€ für alkoholisiertes Fahrradfahren). Sollte man vielleicht im Hinterkopf haben, wenn man mal ohne Licht Fahrrad fährt oder bei Rot über die Straße geht…
Das Naturhistorische Museum ist mehrere Besuche wert!
Über Datingapps lassen sich auch neue Freund*innen finden.
Das Freiluftkino „Kino wie noch nie“ mit verwunschenem Gartencafé hätte ich gerne früher entdeckt.
Den mit Abstand besten Käsetoast gibts im Café Else. Das beste Schnitzel am Nordpol 3.

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