Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Begonnen mit der Recherche für meinen Erasmus+ Aufenthalt habe ich ungefähr ein Jahr vor dem Auslandsaufenthalt. Hierfür habe ich mich der Informationen auf der Seite der Wiso-Fakultät bedient. Hier findet man alle notwendigen Informationen für die Bewerbung und den Nominierungsprozess. Einen Monat vor der Bewerbungsfrist für die Nominierung an der Uni Potsdam (immer im Januar für das nächste akademische Jahr) habe ich mein Motivationsschreiben, meine Bewerbungsunterlagen, meinen Lebenslauf, einen vorläufigen Sprachnachweis und meine Leistungsübersicht bei der zuständigen Austauschkoordinatorin eingereicht (Wiso-Fakultät: Frau Dr. Schmidt).
Circa einen Monat nach Ende des Bewerbungszeitraums habe ich einen Platz angeboten bekommen. Der angebotene Platz muss dann nur noch angenommen werden. Für zusätzliche Informationen über meinen Aufenthalt in Oslo habe ich mir die Seite der Uni in Oslo angesehen und welche Anforderungen es noch gibt (https://www.uio.no/english/studies/international-students/before-arrival/). Nach einiger Zeit wird man vom International Office zu einer ersten Infoveranstaltung eingeladen, in der es u. a. um das Learning Agreement geht. Glücklicherweise akzeptiert die Wiso-Fakultät das Online Learning Agreement, damit geht es recht schnell. Die Kurse an der Uni Oslo werden i. d. R. erst recht spät veröffentlicht, daher kann es etwas dauern, eh man das Learning Agreement abgeschlossen hat. Zu dieser Zeit ist es viel wichtiger, sich um einen Wohnplatz zu bewerben. Hierzu geht man einfach auf die Seite der SiO (https://www.sio.no/en/). Hier hat man die Möglichkeit sich auf bis zu sechs Plätze zu bewerben. Man sollte sich allerdings nur auf möblierte Zimmer bewerben. Am besten bewirbt man sich für die Wohnheime Sogn, Kringsja oder Vestgrensa. Diese liegen recht nahm am Campus Blindern. Die Wohnheimplätze der SiO sind die günstigsten, die man finden kann. Findet man keinen Platz, bietet einem die SiO ein Hotelzimmer an (zumindest während Corona), allerdings verfügt das Zimmer über keine Küche und ist vergleichsweise teuer. Man sollte sich auch Gedanken machen, welche Kurse man wie anerkannt haben möchte. Möchte man sich eine Lehrveranstaltung anerkennen, für die man die Zustimmung des verantwortlichen Modulleiters benötigt, sollte man sich rechtzeitig darum bemühen. Es kann eine Weile dauern, bis man alle notwendigen Zustimmungen eingeholt hat.
Studium an der Gastuniversität
In der ersten Woche gab es eine Einführungsveranstaltung, in der der Campus in Blindern vorgestellt wurde und gezeigt wurde, welche Tools an der Uni Oslo verwendet werden. Die wichtigsten sind Canvas (ähnlich wie Moodle), Miner Studier (dabei handelt es sich um einen Kalender) Studentweb (Kursregistration) und Webmail. Außerdem muss man sich die Confirmation of Stay unterschreiben lassen, damit man den Zuschuss von Erasmus+ bekommen kann. Hierfür kann man einfach zu SV-Info gehen. Über Studentweb muss man sich für seine Kurse anmelden. Um seinen Wunschkurs belegen zu können, ist es wichtig, möglichst sofort den Kurs zu belegen, sobald der Belegungszeitraum begonnen hat. Ansonsten kann es passieren, dass man nicht mehr reinkommt und man das Learning Agreement auch wieder ändern muss. Die Uni ist sehr modern ausgestattet und wenn man schon über die Uni Potsdam bei eduroam angemeldet ist, steht einem sofort WLAN zur Verfügung. Ansonsten meldet man sich einfach vor Ort an. Zu meiner Zeit hatte man die Möglichkeit, entweder in Präsenz oder online über Zoom einer Lehrveranstaltung zu folgen. Inwiefern die Uni Oslo das in Zukunft beibehält, ist noch offen. Zu den meisten Vorlesungen gibt es auch eine Übung (als Seminar bezeichnet), beide Veranstaltungen waren immer gut organisiert. Wenn es Fragen gab, konnte man den Dozenten einfach ansprechen, über Canvas anschreiben oder einfach eine E-Mail schreiben.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Kontakt zu ausländischen Studierenden ist recht einfach herzustellen, da es in der ersten Woche eine Einführungsveranstaltung gibt und man dadurch Kontakt zu vielen anderen Erasmus-Studierenden knüpfen kann. Einheimische Studierende kann man auf Parties in der Einführungswoche oder auf Parties der student bar kennenlernen. Eine weitere gute Möglichkeit ist freiwillig im student cafe mitzuwirken und viele neue Leute kennenzulernen.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Vor Beginn meines Aufenthaltes habe ich noch den C1 Englischkurs an der Uni Potsdam abgeschlossen und auch der OLS Sprachtest hat ein gleiches Bild gezeigt. Ich selbst habe zwar keinen Norwegischkurs belegt, aber was ich so von anderen gehört habe, lohnt es sich, doch den Kurs zu belegen. Norwegisch ist der deutschen Sprache recht ähnlich und es macht Spaß, die Sprache zu sprechen. Nach Beendigung meines Auslandsaufenthaltes musste man erneut einen OLS Sprachtest ablegen und ich konnte mich in einigen Teilbereichen verbessern.
Wohn- und Lebenssituation
Man muss bedenken, dass Norwegen ein sehr teures Land ist und man wesentlich höhere Lebenshaltungskosten hat. Die Supermärkte haben oft von 7 bis 23 Uhr geöffnet und einige Ketten haben auch sonntags geöffnet. Bargeld wird in Norwegen nirgendwo benötigt. Eine Kreditkarte reicht völlig aus. SiO bietet wöchentlich großartige Veranstaltungen an, z.B. Kletterwald, Sauna, Kino oder andere Events, bei denen man viele neue Leute kennenlernen kann. Man muss nur beachten, dass es i.d.R. nur eine begrenzte Anzahl kostenloser Plätze gibt und man schnell sein sollte. Oslo verfügt über viele Museen und Theater, bspw. das Munch-Museum, das Nationalmuseum oder das Wikingermuseum. Oslo Streetfood verfügt über viele großartige Essenstände und oft werden in der Stadt kleine Märkte abgehalten, wo man Kleidung oder andere Kleinigkeiten erwerben kann. Ein Ticket für den ÖPNV kauft man sich über die Rutter App. Achtet darauf, eine Monatskarte für die Region Oslo und für Studierende zu kaufen, damit kommt man am günstigsten weg.
Studienfach: Politik und Wirtschaft
Aufenthaltsdauer: 08/2021 - 12/2021
Gastuniversität: Universitetet i Oslo
Gastland: Norwegen
Rückblick
Man sollte auf jeden Fall die kleinen Inseln im Fjord von Oslo besuchen und es sich nicht nehmen lassen, dort schwimmen zu gehen. Ein absolutes Muss ist es auch, andere Städte wie Bergen, Stavanger, Trondheim und Tromsø zu besuchen. Eine Fjordtour sollte man auch unbedingt machen. Wandern gehen gehört auch dazu, wenn man in Norwegen ist. In vielen Clubs und Bars gilt eine Altersgrenze von 20 Jahren, welche auch streng kontrolliert wird. Außerdem sind die Preise recht hoch. Eine Ausnahme bildet die student bar, wo die Preise noch recht moderat sind. Ich empfehle auf jeden Fall, im student cafe mitzuarbeiten. Der Vorteil: Man erhält kostenlosen Kaffee und Tee und auf alle anderen Getränke einen Rabatt und während man arbeitet, kann man sich alle Getränke kostenlos zubereiten. Hinzu kommt, dass man viele tolle neue Leute kennenlernen kann.