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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich bin relativ spät im Studium auf die Idee gekommen, mich für ein Auslandssemester zu bewerben und habe dann nach einigen Informationsveranstaltungen der Uni Potsdam doch den Schritt gewagt, mich tatsächlich anzumelden. Über Bildungswissenschaften bin ich auf die Universität in Kristiansand, Norwegen gestoßen, von welcher ich sowohl das Kursangebot als auch das Gastland besonders ansprechend fand. Nachdem dann die Zusage tatsächlich kam, lief alles relativ reibungslos ab. Zu Beginn hatte ich viele Fragen zum gesamten Vorgang, welche sich aber nach und nach schnell geklärt haben. Die Universität Kristiansand ist sehr organisiert und schickt rechtzeitig alle nötigen Infos per Mail zu. Außerdem hatten wir ein sehr hilfreiches Zoom-Meeting für internationale Studierende von der Uni in Norwegen selbst. Nach der Zusage musste ich mich noch für die Kurse in Kristiansand bewerben, um endgültig akzeptiert zu werden. Aber auch die Kurswahl lief problemlos und gut erklärt online ab.


Studienfach: Sport und WAT auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 08/2023 - 12/2023

Gastuniversität: Universitetet i Agder

Gastland: Norwegen

Studium an der Gastuniversität

Ich habe mit dem NORSEC Kurs einen  30 ECTS Kompaktkurs für internationale Studierende des Lehramts gewählt und diesen auch bekommen. Wir waren ca. 25 internationale Studierende in diesem Kurs und hatten verschiedene Vorlesungen und Seminare zum Thema Bildung, Geschichte, Gesellschaft, Literatur, Natur und Religion in Norwegen. Das besondere an diesem Kurs waren die 2 Ausflüge (ein Tagesausflug und ein Übernachtungstrip). So konnten wir auf besondere Art und Weise sehr viel von Norwegens Natur und Kultur mitnehmen und nochmal mehr Freundschaften aufbauen. Ich muss leider sagen, dass mir der Großteil des Kursinhaltes nicht besonders gefallen hat, da die Vorlesungen sehr trocken waren und die Seminar Inhalte sich oft zu sehr wiederholten. Meiner Freunde hatten allerdings Vorlesungen für andere Kurse, von denen sie sehr geschwärmt haben. Es kommt also ganz auf die Kurse an. Trotzdem hatten auch wir einige neue und interessante Workshops, wie Outdoor Education, aber auch künstlerische oder technische Workshops. Sehr spannend, um einen Einblick zu bekommen, war auch das zweiwöchige Praktikum in einer norwegischen Schule, welches Bestandteil unseres Kurses war. Ich hatte Glück und konnte viel in den Deutsch- und Englischunterricht reinschauen, während andere Unterrichtsfächer auf Norwegisch natürlich weniger spannend waren. Die Organisation der Universität ist unschlagbar gewesen. Ich war beeindruckt von dem Aufwand, den die Studierenden in bestimmten Vereinen und Organisationen oder auch die Uni selbst betreibt, um ein angenehmes Klima zu schaffen. Es gab kostenlose Flohmärkte mit Haushaltsgegenständen, für die neu angereisten Studierenden und einige Stände in den ersten Wochen, in denen sich alle möglichen Sport- oder Gemeinschaftsorganisationen vorgestellt haben. Über das ganze Semester gab es viele Gewinnspiele, wo wir so einiges an Schokolade, Zimtgebäck und Kaffee für umsonst bekommen haben. Das der Uni wichtig ist, dass sich die Studierenden wohlfühlen, ist besonders bei dem ESN-Network sichtbar geworden. Es gab vom ersten Tag an umfassende Angebote, an denen teilgenommen werden konnte. Wir wurden schon vor Ankunft in Buddy-Gruppen eingeteilt, welche vor allem die erste Woche viel zusammen unternommen haben (Uni kennenlernen, Wandern, Stadt erkunden etc.). Außerdem gab es viele ESN-organisierte Partys, Grillabende, Sport Events und auch die wöchentliche gratis „Waffle-Hour“. Es war also sehr leicht, schnell Kontakte zu knüpfen. Einige Buddy-Gruppen haben sich bis zuletzt auch noch getroffen und einige Buddys zählten für uns beim Abschied zu unseren engen Freunden. 

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Im Erasmus-Semester ist der Kontakt außer zu internationalen Studierenden durch die begrenzte Aufenthaltsdauer deutlich weniger, aber doch möglich. Durch Buddys oder andere Kommilitonen lernt man schnell Leute kennen (die Stadt ist dann doch relativ klein). Außerdem gibt es ein großartiges Sportangebot, wobei man schnell Einheimische kennen lernen kann. Sehr zu empfehlen ist das KSK, welches jeden Montag Klettern für Studierende anbietet, worüber wir einige norwegische Freunde gewonnen haben.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Meine Englischsprachkompetenzen haben sich auf jeden Fall nochmal dadurch verbessert, dass es einfach 5 Monate die erstgenutzte Sprache war. Es gab auch einige nur deutsche Freundesgruppen, jedoch auch viele, die wie wir meist als unterschiedlichste Nationenkombinationen unterwegs waren. Besonders überrascht bin ich davon, dass ich einiges an Norwegisch über die Zeit gelernt habe und offiziell jetzt ein Zertifikat für A2-Niveau besitze. Ich habe mich allerdings auch besonders dafür interessiert, während die meisten anderen nach den ersten Wochen aufgegeben haben, da die Kurse doch auch relativ zeitaufwendig sind.

Wohn- und Lebenssituation

Die meisten haben durch SIA-Housing auf dem Campus gewohnt, was ich nur empfehlen kann. So waren wir eine großartige Gemeinschaft und es mussten alle immer den gleichen Nachhauseweg antreten. Wir haben viel die Gemeinschaftsräume genutzt, um Filme zu sehen oder Kochabende zu machen oder auch mal für die ein oder andere Party vor dem Weg in die Stadt. Kristiansand hat gute Busverbindungen, welche wir gerne genutzt haben. Zu Beginn haben wir uns allerdings erstmal günstig Fahrräder gekauft von zwei Norwegern, die als Business Fahrräder verkaufen und für den halben Preis nach dem Semester wieder zurückkaufen (die machen auch Werbung auf dem Campus). Und ja, die Lebenserhaltungskosten sind definitiv höher, aber nicht so schlimm wie erwartet durch einen aktuell relativ guten Kurs. To good to go ist allerdings eine gute Alternative und es gibt auch im Supermarkt einige Produkte, die nicht teurer sind als zuhause, weshalb man sich einfach nur etwas einschränken muss, um günstig einkaufen zu gehen.

Studienfach: Sport und WAT auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 08/2023 - 12/2023

Gastuniversität: Universitetet i Agder

Gastland: Norwegen


Rückblick

Ich kann jedem die Stadt und generell Erasmus nur ans Herz legen. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, sich so weit weg von Zuhause doch irgendwie zuhause zu fühlen und sich eine eigene kleine Familie in einem anderen Land aufzubauen, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.

Norwegen

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