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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich musste für die Bewerbung keinen weiteren Sprachtest absolvieren, da mein Abitur Englischnachweis ausreichend war. Ich musste lediglich alle geforderten Dokumente einreichen und ein Motivationsschreiben (ca. 500 Wörter) einreichen. Nach der Bewerbung meldete sich die Rijksuniversiteit ganz allein bei mir mit allen restlichen Informationen. Kommunikation mit den Exchange Team war größtenteils okay, für Unterschriften oder relevante Thematiken musste ich mehrfach um Antwort bitten. Generell ist die Vorbereitung ein großer bürokratischer Aufwand, da es das Potsdamer Portal gibt, die Rijksuniversiteit auch ihr eigenes Portal hat und das offizielle Portal des Online Learning Agreement (OLA) nicht benutzt wird, was Mehraufwand bedeutet.


Studienfach: Kognitionswissenschaften/Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 08/2024 - 01/2025

Gastuniversität: Rijksuniversiteit Groningen

Gastland: Niederlande

Studium an der Gastuniversität

Insgesamt musste ich 30 ECTS sammeln, wobei ich das auf 6 Vorlesungen aufgeteilt habe, bei denen ich je 5 ECTs erreichen konnte. In Groningen ist es so, dass das Semester in 2 Blöcke aufgeteilt ist. Der erste Block fängt dabei im September an. Meist hat man zu jeder Vorlesung ein Seminar. Oft existiert für entweder das Seminar oder die Vorlesung Anwesenheitspflicht. Die Seminare waren sehr hilfreich, wenn man wie ich in neue Bereiche reinschaut, da sie meist nur Gruppen von bis zu 20 Studenten (oder weniger) umfassen. Die Dozenten und Seminarleiter waren in meinem Fall immer ansprechbereit und es gab immer eine angenehme Lernatmosphäre. In jeder Lernveranstaltung mussten wöchentlich Abgaben (z.B. in Form von kleinen Programmierprojekten oder Lernaufgaben) geleistet werden, um den Kurs zu bestehen. Diese waren meiner Meinung nach teilweise anspruchsvoll, aber hilfreich, um gelerntes zu reflektieren/vertiefen.

Die Betreuung von Austauschstudenten war akzeptabel. Das Exchange Team war teilweise schwer zu erreichen und nicht wirklich hilfreich. Die Universität von Groningen ist auch sehr beeindruckend gebaut, es ist aber teilweise schwierig sich anfangs zurecht zu finden und nicht wirklich gut ausgeschildert. Die Unibibliothek ist super und hat während Prüfungsphasen bis 24 Uhr geöffnet, allerdings muss man sich teilweise weit im Voraus einen Sitzplatz reservieren, da es sehr voll ist.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu ausländischen Studenten ist definitiv kein Problem. Vor allem, wenn man an der ESN-week teilnimmt! Die kann ich sehr empfehlen. Man wird hier in Gruppen von ca. 15 Austauschstudenten geteilt und unternimmt eine Woche lang etwas zusammen. Es gibt einige Partys, aber auch entspanntere Aktivitäten, wie Sprachkurse oder einen Filmabend. Zudem habe ich in einem Wohnheim gewohnt, in dem ausschließliche Studierende aus dem Ausland gewohnt haben, wo ich meine engsten Freund*innenschaften geknüpft habe. Der Kontakt zu Einheimischen ist dagegen eher schwierier zu knüpfen. Dafür kann ich vor allem Studentenverbindungen oder die umfassenden Sportangebote empfehlen. Die Stadt aber gefüllt mit Austauschstudenten, die man häufiger antrifft und die meist auch offener sind, für ein paar Monate in Kontakt zu treten. Ich glaube, für die Einheimischen ist es oft schwierig sich auf Austauschstudenten einzulassen, von denen sie sich nach 6 Monaten wieder verabschieden müssen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich habe mich ausschließlich auf Englisch verständigt, habe aber nicht das Gefühl, dass sich mein Englisch verbessert hat, da ich auch vorher in meinem Alltag die Sprache viel benutzt habe.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe ca. ab Juni angefangen bezüglich eines Zimmers zu recherchieren. Außer man hat persönliche Kontakte ist es fast unmöglich ein WG-Zimmer zu finden. Ich habe mich dann entschieden in einem SSH (https://www.sshxl.nl/en/cities/groningen) Gebäude unterzukommen. Ich habe eine Miete von 580€ im Monat gezahlt. Küche, WC und Dusche musste ich mir teilen, was ich für den Preis frech finde. Die Sauberkeitslevel waren stark variierend von sauber bis extrem verschmutzt. Zweimal die Woche kam eine Reinigungskraft, die in der Miete mit einbegriffen war. Fürs Wäsche waschen musste ich extra zahlen, was 2,20€ pro Waschmaschine kostet. Außerdem wurde mehrmals bei uns eingebrochen, was scheinbar ein bekanntes Problem ist. Und es gab auch einen Vorfall mit Bettwanzen.

Trotzdem ist SSH auf jeden Fall eine der günstigsten Varianten in Groningen zu wohnen, aber man darf kein Problem damit haben mit anderen zumindest die Küche zu teilen, denn das ist in jedem Gebäude der Fall. Ich finde es unzureichend, dass wenn mit die günstigsten Mieten 580 Euro umfassen, das Erasmus Stipendium lediglich 600€ entspricht. Während meines ganzen Erasmus Aufenthalts musste ich zusätzlich arbeiten, um mir den Aufenthalt finanzieren zu können. Als Verkehrsmittel sollte man sich am besten ein Fahrrad holen, das ist am praktischsten und reicht auch vollkommen aus, um alles zu erreichen. Ich habe nie einen Bus benutzen müssen. Ein Fahrrad kann man sich bei Swapfiets leihen für ca. 20€ im Monat. Die Lebenshaltungskosten sind leicht höher als In Deutschland, es gibt aber 3x die Woche einen tollen Markt, bei dem man sich günstiger frische Lebensmittel kaufen konnte. Die Stadt hat eine lebendige Partykultur, allerdings gibt es sehr viele Fälle in den weiblichen Personen unwissentlich Drogen in Getränke getan werden und ist auch engen Freundinnen von mir passiert.

Studienfach: Kognitionswissenschaften/Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 08/2024 - 01/2025

Gastuniversität: Rijksuniversiteit Groningen

Gastland: Niederlande

Rückblick

Insgesamt hatte ich eine sehr schöne Zeit in Groningen und habe sehr wertvolle Freund*inneschaften geschlossen. Einen davon werde ich im April in seiner Heimat in Mexiko City besuchen und habe in ganz vielen anderen Ländern einen Couchplatz und liebe Menschen, die ich mich freue wiederzusehen. Groningen ist durchaus einen Studierendenstadt, Kulturangebote sind aber eher überschaubar und das beste aus der ganzen Zeit war definitiv das soziale Umfeld.

Wenn es der Hauptwunsch ist, viel zu reisen in den 6 Monaten, ist Groningen vielleicht nicht optimal. Die Flüge aus Amsterdam sind recht teuer und Zugfahrten kosten allein auch 30€. Da wäre ein Tipp immer als Gruppe zu reisen, da es Gruppentickets gibt, für die man bei 6 Leuten 10€ p.P. zahlt.


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