Studium an der Gastuniversität

Als ich ankam, hatten einige der gewählten Kurse schon begonnen und waren auch schnell vorüber, da es sich anscheinend um Trimesterkurse handelte. Ich habe mir dann ganz viele verschiedene Kurse in der ersten Woche angeschaut und einen neuen Stundenplan erstellt. Ein und derselbe Masterkurs findet mehrmals die Woche statt, das war eine Umgewöhnung zu Deutschland. Es gab Hausaufgaben, Präsentationen, Tests, Klausuren und Hausarbeiten. Die Sprachkurse der Universität waren leider super schnell ausgebucht, deswegen habe ich mir selbstständig eine Sprachschule gesucht. Meine Kurse waren zum Teil auf Englisch und zum Teil auf Italienisch/Spanisch. Die Studierenden und Professor*innen waren super entgegenkommend und haben mir bei Verständnisproblem stets geholfen. Auch bei den Prüfungsgesprächen durfte ich auf Englisch ergänzen. Für die Abgabe von Hausarbeiten gibt es eine Frist, aber die Dozierenden stellen sich auf die Studierenden ein und generell war der Unterricht sehr persönlich. Ich wurde von einigen Dozierenden sogar nach meiner privaten E-Mail Adresse gefragt, um in Kontakt zu bleiben und manchmal sind wir mit dem Kurs nach dem Unterricht noch gemeinsam in eine Bar gegangen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Ich habe mich in jedem Kurs darum gekümmert eine Whatsappgruppe mit den anderen Studierenden zu erstellen. Bologna ist eine super offene Studierendenstadt und es ist einfach ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Ich habe über meine Tandempartnerin noch mehr Leute kennengelernt und später auch über meinen Mitbewohner. Ich denke, wir werden Kontakt halten und ich bin sehr dankbar für die schönen Begegnungen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Es war hilfreich, dass ich vorher die Basics gelernt habe und Spanisch und Englisch halfen auch oft weiter. Meine Sprachkompetenz hat sich auf jeden Fall verbessert durch die Sprachschule, Tandem und das Ausgehen. Die Menschen sind sehr offen und freuen sich, wenn man es mit Italienisch versucht. Ich hatte ein tolles Umfeld, das mir beim Sprechen geholfen hat, vor allem mein Mitbewohner, aber notfalls können die meisten Studierenden auch Englisch sprechen.

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnungssituation in Bologna hat sich in den letzten Jahren sehr verschlechtert. Viele Studierende teilen sich sogar ein Zimmer, da die Mieten so hoch sind. Ich habe auch nur über spanische Freunde, die wiederum Italiener kannten, ein Zimmer gefunden. Die Miete lag bei 500 Euro + Nebenkosten, aber es war eine wirklich schöne Ecke, nicht zu weit vom Zentrum und in der Nähe der Colli, eine Hügel/Berglandschaft, wo man schön wandern kann. Ich empfehle jedem, rechtzeitig in Facebook-Gruppen einen Eintrag zu posten (aber Achtung bei Beitrug!) oder früh genug anzureisen, da es vor Ort einfacher ist und viele sich persönlich treffen wollen. Bologna hat eine schöne Umgebung zum Wandern. In der Stadt habe ich alles mit Fahrrad und Bus oder zu Fuß erledigt. Es gibt den historischen Stadtkern innerhalb der Mauern und dann die Wohnviertel rundherum. Es herrscht eine schöne Atmosphäre auf den Straßen und es gibt viel zu entdecken. Viel Livemusik und Kunst und Kultur.