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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Mir war bereits zu Beginn meines Studiums klar, dass ich ein Erasmus+ Semester machen möchte, weshalb ich mich rechtzeitig über das Historische Institut um einen Platz beworben habe. Ich entschied mich für Irland, weil es ein englischsprachiges Land ist und ich mich für die irische Geschichte interessiere. Das Bewerbungsverfahren verlief unkompliziert und Herr Dr. Schulz (Erasmus + Koordinator für GPG) war stets für Fragen erreichbar. Nach ein paar Monaten folgten die ersten Informationsveranstaltungen des International Office, die uns auf den Aufenthalt vorbereiten sollten. Der Kontakt seitens der Gastuniversität verlief ebenfalls sehr gut. Das International Office am University College Dublin (UCD) hat 3 oder 4 Webinare durchgeführt, die alle TeilnehmerInnen auf den Aufenthalt vorbereiten sollten. Auch außerhalb der Webinare war das Team immer hilfsbereit und freundlich, wenn man Fragen hatte und hat immer schnell geantwortet.


Studienfach: Geschichte, Politik und Gesellschaft

Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 12/2023

Gastuniversität: University College Dublin

Gastland: Irland

Studium an der Gastuniversität

Bevor ich vertieft ins Studium an der UCD einsteige, hier erstmal was zur UCD selbst: Das Campusgelände ist riesig, also wirklich absolut riesig und liegt ungefähr 20 Busminuten von der Innenstadt Dublins entfernt. Es erinnert stark an einen Campus in den USA, den man aus Filmen kennt, weil es wie ein eigener Mikrokosmos ist. Es gibt dort eine riesige Schwimmhalle, 3 Fitnessstudios, eine Apotheke, eine Praxis, einen Friseur, ein eigenes Kino (ja, ein eigenes Kino), einen eigenen Pub (mit gutem Guinness), mehrere Cafés, einen eigenen Supermarkt (Centra), Fast Food Restaurants, normale Restaurants, einen eigenen Merch Shop und wahrscheinlich noch viel mehr Sachen, die ich in den 4 Monaten nicht gesehen habe, weil das Gelände riesig ist. Zusätzlich hat die UCD immer wieder Veranstaltungen organisiert, wie z.B. gemeinsame Wandertrips oder Kinosonntage mit Popcorn. An Weihnachten und Thanksgiving gab es organisierte Essen und im Prüfungszeitraum wurden Energy Drinks, Pizza und Croissants ausgegeben, damit wir genug Energie zum Lernen haben. In den ersten 4 bis 5 Wochen gab es viele Veranstaltungen, die sich auf das Kennenlernen von neuen Leuten konzentriert haben, wie z.B. ein Student Mixer oder ein gemeinsames Frühstück. Diese Veranstaltungen waren eine sehr gute Gelegenheit, um andere Leute kennenzulernen, weshalb ich auch zu diesen Veranstaltungen gegangen bin. Das hat dazu geführt, dass ich mit einigen Personen, die ich dort kennengelernt habe, meinen gesamten Auslandsaufenthalt verbracht habe. Deshalb für jeden, der an die UCD will: Unbedingt dorthin und diese Kennlernveranstaltungen wahrnehmen! Ähnlich wie an der Uni Potsdam gab es auch an der UCD Vorlesungen und dazugehörige Seminare. Der wesentliche Unterschied lag in der Dauer der Kurse, die 50 Minuten betrug. Am Anfang hat mich das verwirrt, weil man (meines Erachtens nach) gerade erst in das Stundenthema reingekommen ist und die Stunde dann schon wieder vorbei war. Bei Themen, die nicht so interessant waren, war es allerdings ein Vorteil hehe. Die Vorlesungen hatten immer ca. 100 bis 250 TeilnehmerInnen, die dazugehörigen Seminare allerdings nur max. 20 TeilnehmerInnen. Bei der Hälfte meiner Kurse wurden wir dazu ermutigt, mit OpenAI zu arbeiten und durften diese (durch entsprechenden Zitationsverweis) auch bei den Essays verwenden, was ich sehr gut fand. Generell hatte ich Glück mit all meinen DozentInnen, da alle ihre Kurse mit viel Leidenschaft und Humor gestaltet haben. Die Anforderungen, die an uns gestellt wurden, haben sich nicht stark von den an der Uni Potsdam unterschieden. Was ich von der Universität Potsdam allerdings nicht kannte, waren die Midterms: Zwischenprüfungen, die meistens 20 bis 30 % unserer Noten ausgemacht haben. Zu Zeiten der Midterms sowie der Endprüfungen waren alle der drei großen Bibliotheken der UCD vollständig ausgelastet. Die größte Bibliothek, die James Joyce Bibliothek, hatte in den Prüfungszeiträumen von 8 bis 24 Uhr offen und außerhalb dieser Zeiträume bis 22 Uhr. Man konnte sich in den Bibliotheken Laptops ausleihen sowie Noise Cancelling Kopfhörer. Zusammengefasst kann ich auf jeden Fall sagen, dass mir das Studieren dort Spaß gemacht hat und alle meine Kurse interessant waren.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu einheimischen Studierenden war leider etwas gering, da man außerhalb der Vorlesungen und Seminare kaum etwas mit ihnen zu tun hatte. Wenn man allerdings nach Hilfe gefragt hat (z.B. Drucken in der Bib, Wo finde ich ...?) waren alle immer sehr hilfsbereit und freundlich. Generell war eigentlich jeder in Dublin unfassbar höflich und freundlich. Wie schon erwähnt war der Kontakt zu den ausländischen Studierenden stärker, da man sich durch die Kennlernveranstaltungen, Unternehmungen außerhalb der Uni (Partys, Trips in andere Städte) und die zahlreichen WhatsApp-Gruppen ständig ausgetauscht hat.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich würde sagen, ich hatte bereits vor meinem Auslandsaufenthalt in Dublin ein gutes Englischlevel, habe allerdings durch die Zeit an der UCD viel dazugelernt. Gerade in Bezug auf fachspezifische Begriffe in Geschichte und Politik konnte ich meinen Wortschatz erweitern. Außerdem habe ich durch meine Mitbewohnerinnen und durch andere Personen, die ich dort kennengelernt habe, viele Floskeln etc. dazugelernt.

Wohn- und Lebenssituation

Kommen wir nun zu dem spannendsten Teil (neben dem Studium natürlich hehe): Das Leben außerhalb der UCD. Zu allererst: Dublin ist sehr teuer. Man hat es vermutlich schon oft gehört und es stimmt auch! Man erhält zwar im Rahmen des Erasmus+ Programms ein Stipendium – was natürlich eine große Hilfe ist - allerdings würde ich dazu raten, sich vor dem Auslandssemester noch einmal ordentlich was anzusparen. Natürlich kann man dort etwas vergünstigter Leben, indem man z.B. nur bei Lidl und Aldi einkauft und teure Supermärkte wie Dunnes oder Marks & Spencers meidet (geht trotzdem ein- bis zweimal hinein, die haben viele coole Produkte) und sich im Euroshop sowas wie Duschgel oder Micellen- Reinigungswasser holt (6 bis 9€ für Reinigungswasser!). Dennoch bleibt es dabei, dass viele andere Sachen teurer sind, als wir es in Berlin und Potsdam gewohnt sind. Zum Thema Unterkunft: Ich habe auf dem Campus in einer Student Accommodation der UCD gewohnt. Auf eine Campusunterkunft muss man sich bewerben, aber keine Angst, das International Office Team der UCD sagt rechtzeitig in ihren Infoveranstaltungen, wie und wann das geschehen muss. Mein Tipp: Die Anzahl der Unterkünfte ist limitiert, d.h. ihr müsst, sobald das Bewerbungsportal für die Unterkunft freigeschaltet wurde, sehr schnell sein (first come, first serve-Prinzip). Auf dem Campus zu leben war ein großer Vorteil, es war aber leider auch sehr teuer. Der Vorteil bestand darin, dass das Unterkunftsteam der UCD viele Veranstaltungen organisiert hat und man morgens natürlich nicht auf den Bus angewiesen war, sondern bequem 5 Minuten zum Vorlesungsgebäude laufen konnte. Meine absolut größte Bereicherung war, dass ich 3 Mitbewohnerinnen hatte, die alle aus anderen Ländern kamen. Ich konnte somit nicht nur viel von ihnen lernen, sondern ich habe auch jegliche Freizeit, die ich hatte, mit ihnen verbracht (Partys, Trips, Museen, Kino etc.). Meine Miete betrug 1 100 € für ein Zimmer. Wir (insgesamt 4 Personen) hatten zwei Bäder und eine voll ausgestattete Küche mit einem kleinen Wohnzimmer. Außerhalb des Campus haben die Zimmer, je nach Lage und Größe, ungefähr 700 bis 1000€ gekostet. Ich empfehle jedem, sich rechtzeitig um die Unterkunft zu kümmern, da das einige Zeit in Anspruch nimmt. Der öffentliche Nahverkehr besteht dort hauptsächlich aus Bussen. Es gibt zwar noch die Straßenbahn (Luas), allerdings habe ich diese kaum genutzt, da man vom Campus nur den Bus nehmen konnte und innerhalb Dublins viele Dinge zu Fuß erreichen konnte. Mit eurer Student Leap Card, die überall in Irland gilt, könnt ihr für einen Euro überall in Dublin rumreisen und ihr zahlt auch nur diesen einen Euro, wenn ihr für eure Hin- und Rückfahrt nur 90 Minuten braucht. Man kann überall problemlos bargeldlos zahlen, sodass ich während meines gesamten Aufenthalts dort nicht einmal Geld abgehoben habe, außer in Belfast, als ich Pfund brauchte. Ich würde allerdings empfehlen, eine Kreditkarte mitzunehmen, da man bei vielen Buchungen kein PayPal auswählen konnte und das dann die einzige Option war. Grundsätzlich zu Dublin: Eine schöne und süße Stadt mit vielen Pubs, Essens- und Kulturangeboten, die man gut durch eine Walking Tour erkunden kann. Ich empfehle aber auch, viele Trips in die umliegenden Städte zu unternehmen, da ihr dort z.B. viel Natur sehen könnt. Ich selbst war beispielsweise in Galway, Belfast, Cork, Howth. In die umliegenden Städte kommt ihr leicht mit dem AirCoach oder einem anderen Busanbieter und die Tickets kosten ca. 8 – 10 € (eine Fahrt). Bei einigen Städten reicht es allerdings einen Tagestrip zu machen, da sie interessant sind, aber nicht sonderlich groß. Ein weiterer Tipp: Es regnet wirklich oft (und oftmals auch unangekündigt) in Irland, deshalb empfehle ich eine gute Regenjacke. Mit einem Regenschirm kommt ihr auch weit, allerdings ist es oftmals windig, sodass euer Schirm eher die ganze Zeit hin und her fliegt, als dass er euch wirklich Schutz vor Regen spendet.

Studienfach: Geschichte, Politik und Gesellschaft

Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 12/2023

Gastuniversität: University College Dublin

Gastland: Irland


Rückblick

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Auslandssemester an der UCD und die Zeit in Dublin eine bereichernde Erfahrung für mich waren und ich nur jedem wärmstens empfehlen kann, das Erasmus+ Programm der Uni Potsdam wahrzunehmen. Nicht nur dass ich sehr interessante Kurse hatte, ich habe auch viele interessante Leute kennengelernt und habe kulturell von Irland profitiert.

Irland

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