Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Von Anfang an war es sehr wichtig, sich mit Deadlines in Potsdam, aber auch in Cork auseinanderzusetzen, um einen Überblick für die ganzen Abgaben zu behalten. Nach der Platzvergabe im Februar/März habe ich die nötigen Unterlagen für die UCC zeitnah abgegeben (nach erster Email der UCC), um möglichst einen Wohnheimplatz über die UCC-Warteliste zu bekommen. Die Wohnplatzsuche erwies sich als schwierig aufgrund akuten Wohnungsmangels in Cork, aber dennoch zählte ich zu den wenigen Glücklichen, die einen Platz von der Uni angeboten bekommen haben. Ich empfehle, auf jeden Fall selbst nach Unterkünften zu suchen und zeitnah nach Abgabe der Unterlagen damit zu beginnen. Die Kontaktaufnahme mit UCC verlief reibungslos über E-Mail-Verkehr mit sehr detaillierten Schilderungen, welche Unterlagen gefordert sind. Ich empfehle, das Email-Fach regelmäßig zu checken! Auch die Erreichbarkeit der Erasmuskoordinatoren in Cork ist ausgesprochen gut. Das International Office hat eine sehr detaillierte Seite mit allen Informationen, zu finden unter: https://www.ucc.ie/en/international/studyatucc/incomingerasmusstudents/.
Studium an der Gastuniversität
Das University College Cork bietet eine sehr angenehme Studienumgebung. Der Campus ist sehr überschaubar, dafür aber auch sehr voll zu den Stoßzeiten. Die Vorlesungen sind meistens kürzer als gewohnt. Ich hatte viele Vorlesungen, die nur 60 min gingen. Offiziell gibt es keine Pausen zwischen dem Ende der einen und dem Beginn der nächsten Vorlesung. Daher kann der Gebäudewechsel manchmal ein wenig stressig sein. Der Umgang mit den Dozierenden ist sehr freundlich und unkompliziert. In Irland ist es üblich, die Dozierenden mit dem Vornamen anzusprechen. Durch regelmäßige Abgaben (abhängig von Kurswahl) würde ich den Aufwand im Semester höher einschätzen als in Deutschland. Aber die Klausurenphase war für mich deutlich entspannter, da ich nur noch eine Klausur schreiben musste. Die Leistungsanforderungen unterscheiden sich nicht groß von denen der Uni Potsdam. Die Ausstattung der meisten alten Vorlesungssäle und auch der Bibliothek mit Steckdosen ist leider nicht sonderlich gut. In den neueren Gebäuden ist das jedoch kein Problem. Adapter nicht vergessen! Die Bibliothek bietet viele verschiedene Angebote, von Hilfe beim Schreiben von Essays, Gruppenarbeitsräumen bis hin zum Altklausurenarchiv. (https://libguides.ucc.ie/library)
Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden
Am Anfang empfehle ich, an den Welcome-Events von „Cork International Students“ ( https://linktr.ee/CorkInternationalNetwork?fbclid=IwAR3ppBg7j-IVuRq-4mVZsF8PxwBeXtAqkTOaLgUwTwAw9EA9S1KCnjk2jPg) teilzunehmen, da dort viele Erasmus-Studis zu finden sind. Im Verlaufe des Semesters wurden auch weitere Partys und Wochenendtrips angeboten. Auch die Uni bietet einige Orientierungsveranstaltungen, die verpflichtend sind. Der Kontakt zu einheimischen Studis war leider schwieriger. Da ich Veranstaltungen aus dem 2. und 3. Jahr besuchte, waren viele Iren in ihren festen Freundesgruppen. Iren sind zwar sehr freundlich und hilfsbereit, aber auch eher zurückhaltend. Aber neben der Lehre bietet die UCC weitere Möglichkeiten, um sich auszutauschen. In den „Clubs and Societies“ war es deutlich einfacher, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Unter Clubs findest du alle möglichen Sportangebote (https://www.ucc.ie/en/sport/). Die Societies verbinden Studis mit ähnlichen gesellschaftlichen Interessen (https://www.ucc.ie/en/societies/).
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Mein Englisch war vor dem Auslandsaufenthalt zugegebenerweise ein wenig eingerostet, aber das hat sich sehr schnell geändert. Das größte Problem war die anfangs fehlende Selbstsicherheit. Aber mit der Eingewöhnung war auch das Sprechen mit Einheimischen kein Problem mehr. Der irische Akzent kann am Anfang überfordern, besonders, da die Leute aus Cork sehr schnell sprechen. Aber nach den ersten Wochen war auch dieses Problem überwunden.
Wohn- und Lebenssituation
Wie oben schon erwähnt, hatte ich Glück bei der Wohnungssuche. Je früher du die Suche startest, desto besser. Es gibt viele private Studierendenwohnheime, sei vorsichtig mit Scams, die günstige Wohnungen anbieten. Zwischen 700-1200€ pro Monat sind gängige Preise. Ich habe in der Unterkunft „Edenhall“ gewohnt, die relativ günstig war, aber auch weiter außerhalb lag. Ich habe täglich den Bus genommen, der mit Studierenden Leap Card 0,65€ pro Fahrt gekostet hat. Also kommen knapp 40-50€ pro Monat an Buskosten dazu. Die Leap Card muss online beantragt werden! Am besten schon im vorhinein, da die young adult Card (19-23y) per Post gesendet wird. Die Student Card (24+y) kann auf dem Campus abgeholt werden (online beantragen: https://leapcard.ie/en/NavigationPages/CardPurchase.aspx). Die Lebenshaltungskosten sind durchschnittlich teurer als in Deutschland. Aber günstige Discounter wie Lidl und Aldi gibt es auch, und die kann ich wärmstens empfehlen, wenn ihr (akzeptables) Brot sucht.
Studienfach: Geoökologie
Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 12/2022
Gastuniversität: University College Cork (UCC)
Gastland: Irland
Rückblick
Rückblickend war die Zeit in Irland unglaublich bereichernd und ich bin sehr froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Auch wenn es anfangs nicht immer leicht war, habe ich dort Freunde fürs Leben gefunden und konnte einen Einblick in das irische Leben und die irische Kultur gewinnen. Fun fact: Wenn ihr wollt, dass der Bus für euch anhält, müsst ihr die Hand raushalten!