Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Trotzdem England nicht mehr zur EU gehört, war alles gut machbar. Man sollte sich nur früh genug informieren und die Anmeldungsfristen der Uni Potsdam einhalten. Statt Erasmus+ kann man sich für das PROMOS-Stipendium bewerben, was auch eine sehr gute Unterstützung für die hohen Kosten ist. Sowohl die Universität Potsdam als auch Southampton waren sehr hilfsbereit und schnell in ihren Antworten auf E-Mails. Natürlich können die verschiedenen Unterlagen erstmal viel und verwirrend wirken, aber ich empfehle der Reihenfolge und Vorlagen auf dem MoveOn4 Portal der Universität Potsdam ( https://potsdam.moveon4.de/locallogin/64be3cacea1604c2520026b9/deu ) zu folgen. Auch auf der Website der Universität Potsdam und Southampton ist vieles erklärt. Und ganz zur Not eben doch einmal schnell eine E-Mail abschicken. Wenn ihr auch wisst, dass jemand anderes von der Universität Potsdam mit euch fährt, dann connected euch und sprecht euch ab, das hat mir auch sehr geholfen, denn anfangs ist man meistens sehr aufgeregt und will auch wirklich nichts vergessen.
Studium an der Gastuniversität
Die Universität Southampton hatte ein interessantes und diverses Angebot an Kursen. Lest euch trotzdem die genaueren Beschreibungen zu diesen durch, um herauszufinden ob es euch wirklich zusagt. Notfalls kann man aber noch zwei Wochen nach Semesterstart die Kurse wechseln. Ich habe da sehr gute Erfahrungen mit ProfessorInnen gemacht. Alle waren immer hilfsbereit. Zudem hat man auch eine/n zugewiesene BetreuerIn. Es gibt verschiedene Arbeitsplätze und Cafés zum arbeiten auf dem Campus verteilt. Viele haben die Bibliothek bevorzugt, aber ich fand die Cafés oder den Avenue Campus zum Beispiel genauso gut. Nicht jeder Kurs hat am Ende eine Klausur. Ich hab zum Beispiel nur Papers geschrieben. Dafür pro Kurs aber bis zu drei Stück über das Semester verteilt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die ProfessorInnen sehr nett bewertet haben, auch wenn das Paper mal nicht perfekt war und etwas mehr Fehler hatte. Auf dem Campus gibt es noch eine Schwimmhalle, Sporthalle und Fitnesstudio. Natürlich ist aber auch alles immer mit ein wenig Geld verbunden. So auch wenn man einer “Society” beitritt. Ich war aber zum Beispiel in der Theatergruppe und der Beitrag für das ganze Jahr war betrug nur 10£. Reiten widerrum war deutlich teurer. Die Universität hat aber auch einen Überblick über die Angebote und Preise (https://www.susu.org/activities/interest/societies). Es ist auf jeden Fall für jeden was dabei. Ladet euch auch schonmal die App MySouthampton runter, wo ihr euren Stundenplan, E-Mails, aktuelle Events usw. Einsehen könnt (https://www.southampton.ac.uk/isolutions/students/my-southampton-app.page). Die Universität ist auf jeden Fall belebt und man hat selten Langeweile, wenn man sich aktiv beteiligt.
Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden
Am meisten hat man tatsächlich mit internationalen Studierenden zu tun. Es gibt gleich am Anfang mehrere Events, um sich zu connecten und ich kann nur empfehlen dahin zu gehen! Es hilft sehr um Anschluss und neue Freundschaften zu finden. Wir haben beim ersten Treffen gleich eine Whatsaap Gruppe mit allen Nummern erstellt. Wichtig ist, dass man aufgeschlossen ist und vielleicht auch mal seine comfort-zone verlässt. Es war schwieriger sich mit UK Studierenden anzufreunden, weil diese meist nach Freundschaften für die nächsten drei Jahre suchen. Da kann ich sehr empfehlen einer "Society" beizutreten. Ich war in der Theatergruppe, wo nur Leute aus der UK waren und habe so schöne Freundschaften gefunden. Es hilft, wenn man eine Leidenschaft teilt und man beteiligt sich aktiv am Studentenleben.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Ich würde sagen, dass mein Englisch schon etwas besser geworden ist, vor allem aber die Aussprache. Da man die ganze Zeit auf Englisch kommuniziert, kommt es nach der Zeit ganz von allein, dass man im Sprachgebrauch flüssiger wird und das British English adaptiert.
Wohn- und Lebenssituation
Die Unterkunft findet man über die Website der Universität Southampton unter "accommodations"
( https://www.southampton.ac.uk/student-life/accommodation ) kann man sich mit seinen zugesendeten Daten anmelden und für einen Campus bewerben. Es gehen auch verschiedene Auswahlen. Ich kann mich erinnern, dass Glen Eyre relativ nahe am Campus war. Ich selbst war Wessex Lane, was auch völlig okay von der Entfernung war. Ca. 8 Minuten mit Bus und 25 Minuten Fußweg. Der Common Room war sehr schön mit einem großen Fernseher und Arbeitsplätzen. Der "Laundry Room" war gleich daneben. Manchmal muss man auch kurz warten, da oft alle Waschmaschinen besetzt sind, aber es kommt auch auf den Tag und die Zeit an. Zusätzlich gibt es Trockner. Ganz wichtig zu erwähnen ist auch, dass in den Küchen nichts an Utensilien vorhanden ist. Kleine Sachen habe ich im Koffer mitgenommen, alles andere (Töpfe, Teller, sogar Bettzeug usw.) kann man recht günstig bei Ikea vorbestellen und abholen (40 Minuten mit dem Bus). Am Ende haben meine Roommates die Sachen genommen, aber ansonsten kann man auch zu Charity Shops gehen. Haushaltsgeräte wie Wasserkocher kann man sich als Wohngemeinschaft zusammen kaufen, sprecht das einfach vorher mit euren Roommates ab. Ich habe normalerweise nie Geld dabei, aber da es schwer war mit Online-Überweisungen mit nicht-deutschen Bankdaten, ist es zu empfehlen immer Bargeld in der Tasche zu haben.Guckt zusätzlich auch, welche Gebühren eure Bank im Ausland berechnet. Bei mir sind es nur 2% bei Kartenzahlungen, was okay war, aber das gilt nicht für jede Bank. In England wird nämlich so gut wie alles mit Karte gezahlt und manche nehmen sogar gar kein Bargeld mehr an. England ist etwas teuer, also guckt immer mal nach Angeboten. Da ich viel mit der Bahn in andere Städte gefahren bin, habe ich mir die Railcard geholt, mit der man 1/3 weniger für die Fahrten bezahlt. Die Busse in Southampton sind in den Studienkosten inklusive, man muss sich nur die App Unilink Bus runterladen und anmelden ( https://www.unilinkbus.co.uk ).
Studienfach: Bachelor of Education Englisch&LER
Aufenthaltsdauer: 09/23 – 01 /24
Gastuniversität: University of Southampton
Gastland: Großbritannien
Rückblick
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr es machen sollt: Just do it! Es ist eine unglaublich schöne und einmalige Erfahrung. England hat so viel zu bieten und die Freundschaften, welche man daraus mitnimmt sind wirklich wertvoll. Man entwickelt sich selbst weiter und lernt viel dazu. Ein kleinen Tipp gebe ich trotzdem, den ich mir gewünscht hätte zu wissen: Der Anfang kann echt schwer und überfordernd sein, weil man in einem fremden Land ist, völlig allein und anfangs ja noch keine Kontakte hat. Es ist also völlig okay, wenn es sich erstmal nach zu viel anfühlt, das legt meistens sich recht schnell. Gebt dem Ganzen Zeit und macht alles step by step und am Ende wollt ihr wahrscheinlich sogar kaum mehr zurück nach Deutschland. So ging es mir jedenfalls :)
Do it and enjoy every second of it, you won’t regret it!