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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Letztes Jahr im Januar habe ich mich für ein Auslandssemester in der UK entschieden. Der Bewerbungsprozess war leichter als gedacht und es war auch leicht sowohl das Erasmus-Team als auch, damals noch Frau Wischer, die Austauschkoordinatorin zu erreichen, falls es fragen gab. Das Online-Portal war übersichtlich und auch leicht verständlich. Jedoch würde ich jedem empfehlen, die Zoom-Meetings des Erasmus-Teams wahrzunehmen, da dort auch die letzten Fragen oder Probleme beantwortet und behoben werden können. Anfang März bekam ich die Zusage für die Nottingham Trent University. Die Austauschkoordinatorin der Trent University meldete sich recht zügig bei mir. Nun musste ich mich an dieser Universität anmelden. Dafür gab man mir den Link für die entsprechende Seite. Zu den Dokumenten gehörten mein Reisepass, Notfallkontaktdaten und Leistungsnachweis. Nachdem alles fertig war, bekam ich eine Modulübersicht von der Uni per E-Mail zugesendet, konnte mich aber erst ziemlich spät für die Module bewerben. Da die UK nicht mehr zur EU zählt, bekam ich nicht die finanzielle Unterstützung von Erasmus + (außer die erlassenen Studiengebühren). Ich hatte Glück, da meine Gastuni internationalen Studenten die Möglichkeit gab, sich für eine Gastfamilie zu bewerben. Das war weitaus günstiger, als in eine Studentenunterkunft zu gehen.


Studienfach: Geschichte und Englisch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 12/2024

Gastuniversität: Nottingham Trent University

Gastland: Großbritannien

Studium an der Gastuniversität

Durch die Dozenten an der Gastuni hat man sich recht schnell Willkommen gefühlt und hatten immer ein offenes Ohr für einen. Außerdem waren sie sehr interessiert an das Leben in Deutschland. Die Austauschkoordinatorin, Ruth, konnte man auch immer anschreiben, wenn es Probleme oder Fragen gab und man bekam sehr schnell eine Antwort. Die Nottingham Trent University arbeitet mit der Website 'Now', auf der man sowohl die Module, als auch die Noten und den Stundenplan zugreifen kann. Ich würde empfehlen sich die App herunterzuladen, da man dann immer den Stundenplan und die Räume als Überblick hat und man schneller auf seine E-Mails zugreifen kann. Wichtig ist es, seinen Studentenausweis immer bei sich zu haben, da man sonst nicht in die Bibliothek auf dem City Campus kommt und auch einige Gebäude einen sonst nicht hineinlassen (hier kommt es aber auch darauf an, auf welchem Campus man ist). Der City Campus ist weitläufig, aber auch sehr schön. Die Gastuni hat ein Gebäude nur für Studenten, wo man sich was im Cafè oder auch im Uni Shop was zu essen holen kann. Die Vorlesungen und Seminaren haben andere Zeiten als die an der Universität Potsdam. Die Vorlesungen waren eigentlich immer 60-Min. Lang, aber die Seminare konnten zwischen 90- und 180-Min. Gehen. Das akademische Viertel gibt es dort nicht. Wenn ein Kurs um 9. Uhr anfängt, dann fängt es tatsächlich um diese Zeit an, jedoch enden die Seminare und Vorlesungen immer 15-Min. Früher. Die Kurse waren leichter als ich zunächst erwartet habe und auch die Prüfungen (in meinem Fall nur Essays) waren auch etwas leichter als erwartet. Das kann aber auch daran liegen, dass ich nur Year 1 Kurse belegt habe. Bei manchen Kursen waren die Prüfungen auch ein Podcast oder ein Poster. Angenehm fand ich auch, dass man gutes und langes Feedback für seine Prüfungen bekommen hat.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Es war sehr schwierig in Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Sie waren immer freundlich und haben einem geholfen, wenn man Probleme oder Fragen hatte, aber die „Freundschaften“ haben sich meisten sehr oberflächlich angefühlt. Das Beste, was mir passieren konnte, war meinen Freund vor Ort kennenzulernen, welcher aus Nottingham kommt. Dadurch habe ich dann doch noch sehr viel von der Stadt und den umliegenden Städten sehen können. Leichter war es sich mit internationalen Studierenden anzufreunden. Alle waren offen und man konnte sich einfach viel besser connecten, was wahrscheinlich auch daran lag, weil wir alle im selben Boot waren. Ab und zu konnte es dann doch etwas einsam werden, aber es hat mir auf jeden Fall beigebracht, mehr aus mir herauszukommen und Leute an der Uni einfach anzusprechen :)

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich würde behaupten, dass mein Englisch vor England schon gut war, wurde dann aber die ersten paar Wochen eines besseren gelehrt. Die alltäglichen Vokabeln haben dann doch sehr oft gefehlt, wenn ich mich mit meinen Gasteltern unterhalten habe und wir mussten manchmal dann doch Google Übersetzer zur Hilfe nehmen oder umschreiben, was wir meinten. Nach ein paar Wochen legte sich dieses Problem jedoch und mein Englisch hat sich verbessert. Hier muss man einfach akzeptieren, dass Muttersprachler einen korrigieren werden, was sehr hilfreich sein kann. Nach drei Monaten England würde ich sogar behaupten, dass es am Anfang schwierig war „wieder“ auf Deutsch zu kommunizieren.

Wohn- und Lebenssituation

Für die Gastfamilie musste ich ein Formular ausfüllen und die Gastuni hat mich dann mit der passenden Gastfamilie in Verbindung gesetzt. Im Formular wurde nach der Diät (Vegan, vegetarisch oder nichts von beiden), Rauchen und Haustieren gefragt. Auf die Bestätigung, dass ich eine Gastfamilie bekommen habe, habe ich relativ lange gewartet und hatte mir schon Plan B (Studentenwohnheim) herausgesucht.

Meine Gasteltern waren sehr nett und haben mir immer versucht zu helfen, wenn ich Probleme hatte. Frühstück und Abendessen waren im Preis mit enthalten, sowie Mittagessen am Wochenende. Die Unterkunft bei der Gastfamilie hat ca. £155 die Woche gekostet. Meine Gastmutti hat einmal die Woche Wäsche gewaschen, es hat sich also ein bisschen so angefühlt, als wäre man wieder zu seinen Eltern gezogen. Da ich die Miete wöchentlich bezahlen musste, habe ich mir die Revolut-Kreditkarte geholt, die hat das Überweisen von Geld in England eindeutig leichter gemacht. (https://www.revolut.com/de-DE/)

In Nottingham fährt eine Tram und viele Busse. Diese kommen regelmäßig und man kommt gut in die verschiedene Bezirke Nottinghams. An sich hat Nottingham in der Stadt ziemlich viel zu bieten (Bars, Restaurants, Second-Hand Stores, etc.), jedoch hatte man nach knapp einem Monat schon das Gefühl, alles gesehen zu haben. Mit der Regionalbahn, oder mit dem Auto, sind wir dann also öfters auch mal in andere Städte gefahren. So zum Beispiel York (ca. 2h), London (ca. 2) oder Sheffield (mit dem Auto ca. 1h30). Da Nottingham in den East Midlands ist, kann man viele größere Städte relativ leicht und schnell erreichen. Wenn gutes Wetter ist, dann würde ich auf jeden Fall den Peak-District National Park empfehlen. Wir sind mit dem Auto hingefahren (ca. 1h), aber es fährt auch ein Bus von Chesterfield aus (dauert ca. 1h15). Wenn du viel mit der Bahn fahren solltest, dann empfehle ich dir die Railcard zu kaufen (https://www.railcard.co.uk/), du sparst damit rund 1/3 pro Fahrt und bezahlst einmalig £30. Die Karte ist dann für ein ganzes Jahr gültig.

Studienfach: Geschichte und Englisch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 12/2024

Gastuniversität: Nottingham Trent University

Gastland: Großbritannien

Rückblick

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die drei Monate in England das tollste Erlebnis bis jetzt für mich war und ich kann jedem Englisch-Studierenden nur empfehlen, ein Auslandssemester zu machen, wenn die Möglichkeit besteht. Meine Sprachkompetenzen haben sich verbessert, aber auch mein Selbstbewusstsein ist besser geworden. Der Anfang war schwer und ich hatte starkes Heimweh, aber es wird nach ein paar Tagen, spätestens wenn die Uni anfängt, besser werden. Ich kann in solchen Momenten echt empfehlen, auf die Leute in der Uni zuzugehen und auch die Möglichkeiten Leute an der Uni kennenzulernen (Societies oder Abende für internationale Studenten) wahrzunehmen.


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