Studium an der Gastuniversität

Die Studienanforderungen in Frankreich sind wirklich sehr hoch und nicht sehr einfach. Gerade Mathematik ist schwierig zu verstehen, auch wenn man die französische Sprache gut spricht, so wie ich in diesem Fall. Zusätzlich erschwerte das Studium die regelmäßigen Klausuren und Lernkontrollen in den Matheübungen extrem.
Jede Mathevorlesung hatte ich 2x 90 min pro Woche, sowie zusätzlich 2x90 min Matheübung in jedem Mathefach, das ich belegt hatte.
Ich habe erst ab der 2. Hälfte im Semester die Möglichkeit mich mit den französischen Studenten bekannt zu machen. Das liegt daran, dass ich das Gefühl hatte, dass sie nicht so viel mit mir zu tun haben wollten.
Dozenten haben mir recht schnell geantwortet und ich musste auch meinen Stundenplan neu planen, durch verschiedene Probleme. Jedoch wurde mir auch in diesem Bereich sehr gut weitergeholfen durch die Dozenten vor Ort.
Die Bibliotheken haben lange Öffnungszeiten, sind jedoch an einigen Feiertagen im Mai, sowie in den Aprilferien geschlossen gewesen. Viele Studenten benutzen auch keine Computer oder Tablets um Mitschriften zu machen in den Vorlesungen, sondern verwendeten eher Papier und Stift. Jedoch gibt es auf dem ganzen Campus gute Verbindung zum Internet.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Durch die Erasmus WhatsApp Gruppe, hatte ich relativ schnell Anschluss gefunden und sind zu einer richtig guten Gruppe zusammengewachsen, die sich gegenseitig unterstützt hat. Wir waren Leute aus ganz Europa, sowie aus Brasilien, Indien, Canada, Amerika. Zusätzlich habe ich mit 2 Mädchen in einem Mathekurs Freundschaft geschlossen, jedoch war die Zeit viel zu kurz um sich richtig kennenzulernen. Und wir haben uns nie außerhalb der Universität getroffen, lediglich in den Kursen. Zu einen liegt das wahrscheinlich daran, dass viele aus dem Umland von Rennes kamen und viele einen langen Weg hin und zurück zur Uni hatten. Zum anderen hatten wir wie gesagt recht wenig Zeit nach der Uni und durch die vielen Klausuren war es schwierig Zeit zu schaffen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich hatte nach der 10. Klasse ein Auslandsjahr in Frankreich gemacht und anschließend auch mein Abitur. Somit hatte ich mein B2 Niveau und ich konnte schon sehr gut französisch sprechen. Zusätzlich hatte ich viele Kontakte in Frankreich, mit denen ich in Kontakt geblieben bin und mein Französisch ausbauen konnte. In meinem Auslandssemester war ich in einem Französischkurs, in dem mir nochmal mein B2 Niveau bestätigt wurde, jedoch war mir persönlich der Kurs zu einfach und ich hätte lieber den C1 Kurs besucht, um ich besser weiterentwickeln zu können. Um in Frankreich zu studieren empfehle ich wirklich eine gute bis sehr gute Grundlage an französisch Vokabeln, sowie Erfahrungen die Sprache zu sprechen. Die Kurse auf französisch sind nicht zu unterschätzen und man muss immer daran denken, dass man sich in den ersten Wochen erst an die Sprache gewöhnen muss.

Wohn- und Lebenssituation

Nach der Zusage der Universität in Rennes habe ich mich sofort bei Crous angemeldet, um ein Apartment zu bekommen. SO FRÜH WIE MÖGLICH ANMELDEN, man steht auf einer Warteliste. Ich habe meine Zimmerzusage erst Ende November bekommen, also relativ spät. 10m²-250€. Es ist kein großes Zimmer, aber man hat viel Platz und Stauraum, ein Badezimmer, und eine Gemeinschaftsküche. Wenn man im Crous wohnt hat man eine hohe Chance neue Leute zu treffen und vor allem mit seinen Freunden in einem Bâtiment zu wohnen. Direkt vor unserer Residence gibt es einen Bus der unter der Woche alle 10 min fährt. Leider konnten wir nicht von der Metro b profitieren, die direkt am Campus eine Station hat, jedoch habe ich gehört dass sie seit Juni 2024 wieder funktioniert. (Es gibt oft Verspätungen und Streiks in den Öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn man das einplant, ist das aber total super ausgerichtet).
Je nachdem zu welcher Bank man gehört, muss man für die Bargeldabgabe Geld bezahlen, jedoch kann man in Frankreich fast alles mit Karte zahlen und ich habe somit kein Bargeld genutzt.
Die Universität bietet auf dem Campus eine Arztstation, die für Studenten kostenlos zur Verfügung steht.
Frankreich ist durchschnittlich teuer als in Deutschland. Aldi und Lidl sind preisgünstiger, Intermarché und Super U etwas teurer. Von der Residence zum nächsten Supermarkt waren es zwischen 5-10 min zu Laufen oder 1-3 Stationen mit dem Bus.
Rennes bietet eine große Möglichkeit an Freizeitangeboten (Icebahn, Shopping, Bowling, Park, Sport, Turnhallen, etc.). Es gibt einige Parks, sowie eine wunderschöne Altstadt, viele tolle Cafés und Möglichkeiten sich mit Freunden zu treffen, sowie Bibliotheken.