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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe mein Wintersemester 2022/2023 an einer Gastuniversität in Frankreich verbracht und viele Erfahrungen gesammelt. Über die Ausschreibung zu einem Auslandssemester bin ich über die Emails des International Office gelangt und habe mich dann in den Moodle-Kurs eingetragen. Dort habe ich alle weiteren Informationen zur Vorbereitung des Aufenthalts erhalten. Zur Bewerbung an der Gastuni ist ein Online-Portal vorgesehen, mit welchem meine Gastuni in Nantes leider noch nicht zusammengearbeitet hat. Ich musste mich auf der Homepage der Université de Nantes bei der Erasmus-Koordinatorin melden, um von dieser den Hinweis zu dem Anmeldungsportal Mobility online zu erhalten. Dort musste ich Zertifikate, das Transcript of Records, einen Steckbrief und eine Bewerbung einreichen und weitere Angaben machen. Das Learning Agreement konnte man auch nur über die Homepage der Gastuni erzeugen und musste dies dann noch an alle Koordinatoren schicken. In der Woche vor dem Semesterbeginn fand eine große Erasmus-Veranstaltung statt, um die Erstellung des Stundenplans zu erläutern (den habe ich alleine auch nicht richtig verstanden) und um die Studierendenausweise auszuteilen. Diese Veranstaltung war sehr hilfreich.


Studienfach: Französisch und Deutsch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Université de Nantes

Gastland: Frankreich

Studium an der Gastuniversität

In der ersten Woche habe ich mir alle Kurse, die ich mir ausgesucht hatte, angeschaut und konnte meinen Stundenplan noch verändern. Bis Anfang Oktober musste man sein neues Learning Agreement dann einreichen. Die Kurse in Frankreich waren meist ohne Powerpoint-Präsentationen und man musste alles selbst mitschreiben. Auch über eine Moodle-ähnliche Seite wurde kaum etwas hochgeladen. Die Kurse waren trotzdem alle sehr interessant und die Dozenten waren sehr hilfsbereit und entgegenkommend. In den meisten Kursen musste man eine Dissertation oder einen Kommentar während des Semesters abgeben und eine Klausur am Ende des Semesters schreiben. In den anderen Seminaren hat man mehrere Tests im Laufe des Semesters geschrieben. Zudem habe ich noch einen Abendkurs mit anderen Erasmus-Studierenden besucht, welcher viel Spaß gemacht hat, interessant war und wo man neue Gesichter kennenlernen konnte. Den Campus, den ich besucht habe, fand ich schön aufgebaut und naturbelassen. Zur Bibliothek oder Mensa war es nicht weit und es gab auch eine Cafeteria. Die Bibliothek de Lettres und die Bibliothek de Droit lagen sehr nah beieinander und beide Bibliotheken haben unter der Woche ab 8:30 Uhr geöffnet und schließen um 19 Uhr. Am Samstag sind sie bis 13 Uhr geöffnet. Es gibt dort viele Arbeitsplätze und auch Räume für Gruppenarbeiten. Bücher kann man sich mit seinem Studentenausweis ausleihen. Wenn man sich einmal bis zu seinem zuständigen Koordinator durchgefragt hatte, war die Betreuung sehr angenehm.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Ab und an wurde eine Soirée für ausländische Studierende angeboten und ich habe auch die Veranstaltungen des Uni Buddy Angebots wahrgenommen. Vor meiner Ankunft konnte ich mich in einem Buddy-Portal anmelden, wo ich noch vor Semesterstart eine Buddy gefunden habe, mit der ich bis zuletzt viel unternommen habe. Ansonsten kann man innerhalb seiner Kurse einheimische Studierende ansprechen, jedoch ist das oft sehr schwer, da die meisten schon eine eigene Freundesgruppe haben. Man kann auch im Wohnheim (z.B. in der Küche) oder bei Freizeitaktivitäten Franzosen ansprechen und sich mal verabreden. Ich hatte mich in einem Fitnessstudio in der Innenstadt angemeldet und dort Kontakte geknüpft. Aber auch von der Universität werden Freizeit- oder Sportangebote vorgestellt, die sehr vielfältig sind. Man muss für ein Semester eine Gebühr von 50€ zahlen und kann dann wöchentlich an seinem Sportkurs teilnehmen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Während des Semesters kann man auf jeden Fall sein Hör- und Leseverstehen verbessern und, wenn man viel mit einheimischen Studierenden unternimmt, auch seine Sprachbarrieren überwinden.

Wohn- und Lebenssituation

Meine Unterkunft habe ich von der Université de Nantes vorgeschlagen bekommen und habe mich auch direkt dafür entschieden. Ich habe in einem 9 m2 großen Zimmer in einem Wohnheim gelebt, die Küche habe ich mir mit den anderen Zimmerbewohnern auf dem Flur geteilt. Mein Zimmer hatte einen Kühlschrank, ein eigenes Bad, ein Bett, einen Schreibtisch und Stauraum. Zum Waschen konnte man in den Waschraum ins Haupthaus gehen, wo man zwischen 1€ und 3€ gezahlt hat. Für das Zimmer habe ich monatlich 254€ gezahlt, welches man beim Accueil per Karte oder als Dauerauftrag zahlen konnte, und ich musste am Anfang eine Kaution von 250€ hinterlegen. Zudem musste ich eine Versicherung für das Zimmer abschließen. Mein Wohnheim war Fresche Blanc, welches 8 Minuten von meinem Campus entfernt war und direkt an eine Station der Tram grenzt, mit welcher man bis in die Innenstadt fahren konnte. Für die öffentlichen Verkehrsmittel hatte ich mir gleich zu Anfang eine Karte bei dem tram Shop zugelegt, damit ich alle Verkehrsmittel unbegrenzt nutzen konnte. Am Wochenende sind alle Verkehrsmittel aber kostenlos. Ich habe mir keine französische Bankkarte zugelegt, da ich alles mit meiner Visa-Karte gezahlt habe. Ich kann eine französische Karte aber empfehlen, da man damit Wohngeld beantragen kann! Für die Bankkarte muss man eine beglaubigte übersetzte Geburtsurkunde vorlegen. Zudem habe ich vor dem Aufenthalt bei meiner Krankenversicherung angerufen und nach Versicherungsempfehlungen für meinen Auslandsaufenthalt gefragt. Ich habe dann noch eine erweiterte Versicherung für EU-Länder bis zum Ende des Aufenthalts dazu gebucht. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass man am Anfang einen Arztbesuch in Frankreich machen muss, wofür man unter anderem ein Röntgenbild braucht. Ich empfehle, dort bei der Gastuni nochmal nachzufragen, ob man das Röntgenbild in Frankreich kostenlos machen kann, da man ein Röntgenbild in Deutschland nur mit Arztüberweisung bekommt, einem das oft verwehrt wird und man es selbst zahlen muss. Wichtig anzumerken ist noch, dass Nantes als eine sehr gefährliche Stadt gilt. Sehr viele Einheimische haben mir gleich zu Anfang gesagt, dass ich gut aufpassen soll, wenn ich alleine unterwegs bin. Am besten ist man nachts in Gruppen unterwegs, da die Stadt erst in der Nacht merklich gefährlicher wird. Aber ich war fast jede Woche ein paar Mal tagsüber alleine unterwegs und kann erfahrungsgemäß sagen, dass man sein Umfeld im Blick haben sollte, aber sonst eigentlich ohne Bedenken in der Innenstadt unterwegs sein kann.

Studienfach: Französisch und Deutsch auf Lehramt

Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023

Gastuniversität: Université de Nantes

Gastland: Frankreich


Rückblick

In der Nacht sollte man einige Ecken und Stationen von z.B. der Tram meiden und am besten zu mehreren unterwegs sein, bis 12 Uhr abends ist aber auch die Tram noch gut gefüllt. Zuletzt habe ich noch ein paar Tipps für Ausflüge: Nach der Ankunft in Nantes bekommt man beim Guichet Unique, eine Broschüre mit interessanten Ecken und Sehenswürdigkeiten in Nantes, welche ich mir nicht entgehen lassen würde! Ich habe auch nicht alle Orte aus der Broschüre abgeklappert, aber kann empfehlen, sich etwas davon anzuschauen, wenn man gerade nichts zu tun hat. Außerdem kann man bei gutem Wetter einen Tagesausflug nach Pornic machen, welches ein kleiner Ort am Atlantik ist. Dort kommt man mit dem Zug oder mit dem Bus (etwas billiger) gut hin. Für einen Wochenendtrip eignet sich aber auch Rennes, Saint-Nazaire, La Rochelle oder Bordeaux. All diese Ziele kann man mit dem Zug erreichen.

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