Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Auf die Uni Paul Valéry in Montpellier bin ich aufmerksam geworden, weil ich in der Liste der möglichen Gastuniversitäten in Frankreich nach einer Uni im Süden Frankreichs gesucht habe. Über den Bewerbungsablauf habe ich mich dann sowohl auf der Seite des International Offices in Potsdam informiert als auch auf der entsprechenden Seite der Uni Paul Valéry (https://www.univ-montp3.fr/fr/erasmus ). Dazu habe ich die Informationsveranstaltung des IO Potsdams über Zoom wahrgenommen. Nach einer leichten Verwirrung am Anfang findet man sich dann aber recht schnell zurecht. Dazu sind sowohl die AnsprechpartnerInnen in Potsdam als auch in Montpellier (Kontakt auf der Internetseite) sehr hilfsbereit und gut per Mail oder telefonisch zu erreichen. Die Bewerbungsunterlagen für die Uni Potsdam und die für Montpellier konnten jeweils relativ unkompliziert bequem online ausgefüllt werden. Entsprechende Guides für das Ausfüllen der Unterlagen findet man einfach im Web der jeweiligen IOs. In Montpellier angekommen war es erstmal schwierig, sich seine Kurse zusammen zu suchen, da jede Fakultät ihren eigenen Stundenplan für die Semester zuerst aushängt vor dem Sekretariat der Fakultät und dann aber später auch hochlädt auf die Internetseite der Fakultät. Bei Fragen kann man sich aber auch an das International Office Montpellier oder das zuständige Sekretariat wenden.
Studium an der Gastuniversität
Ich persönlich habe viel mehr Seminare („TDs“) als Vorlesungen („CMs“), vom Arbeitspensum her würde ich sagen, dass es etwas geringer ist als in Deutschland. Die Leistungsbewertung erfolgt in einem Punktesystem von 0 (schlecht) bis 20 (Bestnote – die es aber so gut wie nie gibt). Zumindest in meinen Fächern habe ich keine Hausarbeiten geschrieben, am Ende gab es in jedem Fach eine Klausur. Der Druck wurde aber dadurch etwas rausgenommen, dass es in einigen Fächern schon eine „Zwischenleistung“ gab, die man während des Semesters geleistet hatte, die dann mit dem Klausurergebnis verrechnet wurde. Das Klima in den Lernveranstaltungen und auf dem Campus würde ich als entspannt beschreiben, ich hatte sehr viele junge DozentInnen, die sich bemüht haben, ihren Unterricht spannend zu gestalten. Auch die Studierenden untereinander waren immer aufgeschlossen und hilfreich, wenn man mal eine Frage hatte. Ich habe an einem deutsch-französischen Tandemkurs teilgenommen, was ich definitiv weiterempfehlen würde, da man dadurch einfach in Kontakt mit den französischen Studierenden kommt und gleichzeitig seine Sprachfähigkeiten verbessert. Die technische Ausstattung an der Uni ist eher durchschnittlich, es gibt Internet und die Möglichkeit, an Computern zu arbeiten auf dem Campus, allerdings gibt es in den meisten Seminarräumen z.B. keine Steckdosen an den Arbeitsplätzen und die Bibliothek direkt auf dem Campus ist nicht sehr groß (allerdings gibt es noch weitere Bibliotheken in der Stadt, die auch besser ausgestattet sind).
Wohn- und Lebenssituation
Auf dem Campus und an den meisten Wohnheimen gibt es eine Mensa oder Cafeteria, wo man sich einen Snack holen kann oder was richtiges essen (die Öffnungszeiten der Mensa sind aber eher knapp, ca. 11:15-13:45 Uhr). Ansonsten gibt es auf dem Campus auch überall Snack- und Getränkeautomaten. Bezüglich der Sprachkompetenz: es ist wirklich wichtig, seine Möglichkeiten zu nutzen, so viel zu sprechen wie möglich. Ich habe zum Beispiel den Tandemkurs gemacht und dazu einen Sprachkurs an der Uni. Gewohnt habe ich im Studentenwohnheim Triolet. Die Zimmer sind relativ klein und man teilt sich eine kleine Küche (ohne Ofen oder Mikrowelle) mit der ganzen Etage. Aber immerhin hat man ein kleines Bad für sich! Einen Waschsalon gibt es im Hauptgebäude des Wohnheims. Und direkt vor der Tür fährt die Tram (in die Innenstadt ca. 15 Minuten) und der Bus hoch zu Uni (man kann aber auch in 10 Minuten laufen über den Campus der Université Montpellier). Bei mir haben noch viele andere Internationals gelebt, was auch ganz cool war, weil man so nochmal ein paar neue Leute kennengelernt hat. Insgesamt ist das Wohnheim gerade für kurze Aufenthalte wirklich eine unkomplizierte und relativ günstige Option. Praktisch ist, dass man sich direkt bei der Erasmus-Bewerbung bei der Uni auch für das Wohnheim mitbewerben kann. In Frankreich braucht man eine „Assurance Habitation“, um eigentlich egal wo einzuziehen, das also rechtzeitig klären (es gibt viele Angebote online, am besten einfach suchen nach „assourance habitation étudiant“, dann findet ihr diese). Für meinen Erasmusaufenthalt habe ich eine extra Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, die auch den Rücktransport deckt, da dies von der Uni in Frankreich gefordert wurde.
Studienfach: Lehramt Französisch und Politische Bildung
Aufenthaltsdauer: 09/2021 - 12/2021
Gastuniversität: Université Montpellier 3 Paul Valéry
Gastland: Frankreich
Rückblick
Bezüglich Freizeitgestaltung hier in Montpellier lässt sich sagen, dass man sehr viel unternehmen kann. Man kann zum Strand fahren, in der Stadt bummeln, wandern am Pic St. Loup, Wein verkosten oder ein Museum besuchen. Für jeden ist was dabei. Die Kosten würde ich als durchschnittlich bezeichnen. Aber es gibt auch oft Rabatt für Studierende und ich habe zum Beispiel eine Aktion zu Beginn des Semesters („Rentrée“) genutzt, um mir ein günstiges Abo für das Fitnessstudio zu holen. Also auch da die Augen am besten immer aufhalten. Ein weiteres Abo habe ich abgeschlossen, und zwar bei der TaM, dem Verkehrsbund der Stadt. Als junger Erwachsener, der in Montpellier wohnt (Mietvertrag vorlegen), bezahle ich ca. 26€ pro Monat und kann dafür durch die ganze Stadt fahren, denn Semestertickets wie bei uns gibt es hier nicht. Aber bei Fragen findet man immer einen Ansprechpartner, ob nun französische Mitstudierende, Lehrende oder die Mitarbeiter des IO (ob nun in Potsdam oder Montpellier), also viel Spaß!