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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Über das Erasmus+ Programm hatte ich schon vor meiner Bewerbung für ein Auslandssemester einiges gehört, da ich im Freundes- und Bekanntenkreis schon einige Personen kannte, welche ein solches absolviert hatten. Vorbereitet habe ich mich natürlich, indem ich mir erst einmal die Informationen der Uni Potsdam über Erasmus+ durchgelesen habe, die sehr hilfreich und übersichtlich waren (https://www.uni-potsdam.de/de/international/outgoing/studium/erasmus.html). Ziemlich schnell konnte ich mir meine Lieblingsziele für ein Auslandssemester anhand der Übersicht herausfiltern (https://www.uni-potsdam.de/de/international/outgoing/studium/erasmus/koordinatoren.html#c214860) und so entschied ich mich für eine Bewerbung an der Universität Vaasa in Finnland.  Jegliche Kontaktaufnahme mit der Universität lief durchweg problemlos ab und auf meine Fragen wurde schnell eingegangen. Ende März 2019 bekam ich die schriftliche Zusage für mein Auslandssemester sowie weitere Informationen, sodass ich mich auch ab dann direkt für ein Zimmer in einem Studentenwohnheim bewerben konnte.


Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 08/2019 - 12/2019

Gastuniversität: University of Vaasa

Gastland: Finnland

Studium an der Gastuniversität

Das Studiensystem ist schwer vergleichbar mit dem „deutschen“ oder für mich typischen System der Uni Potsdam. Es ist sehr abhängig vom Kurs, wie die Lehrveranstaltungen aufgebaut sind. Einige Kurse waren dem mir bekannten System sehr ähnlich, also 1-2 Vorlesungen wöchentlich (+ evtl. Übung), andere Kurse hingegen waren als reine Onlinekurse aufgebaut. Auch in der Bewertung und den möglichen ECTS unterscheidet sich einiges: So sind einige Kurse unbenotet oder benotet, die Spanne der erreichbaren ECTS reicht von 2-5. Meine Kurse waren alle übersichtlich und einfallsreich organisiert. „Langweilige“ Vorlesungen hatte ich weniger, viel mehr wurde auf interaktives Lernen Wert gelegt. Da die Universität Vaasa auch Moodle nutzt, war der Einstieg umso leichter. Die Anforderungen und die Leistungsbewertung würde ich generell als etwas lockerer und einfacher bewerten. Drei meiner fünf Kurse waren so gestaltet, dass ich mir meinen Klausurtermin individuell auswählen konnte, da die Prüfung an einem PC im lokalen PC-Pool abgelegt werden kann. Dies empfand ich als super angenehm, da ich mir so meine Klausurphase selbst einteilen konnte und deutlich weniger Prüfungsstress hatte, als ich ihn aus Potsdam kenne. Das Studienklima empfand ich auch als sehr angenehm, sowohl die Studenten (einheimische und andere Erasmus+ Studenten) als auch die Lehrpersonen waren sehr freundlich und halfen bei jeglichen Fragen/Problemen. Der Campus liegt direkt am Meer und ist sehr modern. Zu Beginn des Semesters wurden alle Erasmusstudenten in Tutoren (Mentoren)-Gruppen eingeteilt, in welchen viel unternommen und erklärt wurde. Generell muss ich sagen, dass ich selten eine solch perfekte Organisation an einer Universität erlebt habe. Vom ersten Tag bis zum Tag der Abreise fühlte ich mich von den Betreuungsbeauftragten (International Office der Uni Vaasa etc.) sehr gut beraten. Bei Fragen gab es immer einen Ansprechpartner und auf Probleme wurde direkt eingegangen. Die Universität Vaasa ist wie bereits gesagt sehr modern und gut ausgestattet. Die Bibliothek ist wunderschön und es stehen genügend PCs zur Verfügung. Plätze gab es auch genügend, jedoch war natürlich in der Prüfungsphase auch die Bibliothek häufig bis zum letzten Platz belegt (wenn zu spät). Etwas untypisch und nervig war, dass die Bibliothek an Samstagen nur bis 15 Uhr und an Sonntagen gar nicht geöffnet war. Zwar konnte man sich für einen gesonderten PC-Pool einen Schlüssel abholen, diese waren jedoch nach wenigen Wochen schon alle ausgehändigt, sodass einige leer ausgingen.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Mit einheimischen Studierenden hatte ich weniger bis kaum Kontakt, da alle meine Kurse auf Englisch waren, und die Finnen natürlich eher Kurse in ihrer Muttersprache besuchen. Mit ausländischen Studierenden hatte ich natürlich viel Kontakt, da man mit vielen Erasmus-Studenten in den Kursen oder in der Freizeit in Kontakt kam. Somit hat sich mein gesprochenes und geschriebenes Englisch in den 4 Monaten deutlich verbessert.

Wohn- und Lebenssituation

Mein Zimmer im Studentenwohnheim habe ich über VOAS gefunden, dies wird auch in den ersten Mails der Universität erwähnt, da etwa 90% der Studenten in diesen Studentenwohnheimen Platz finden. Diese sind über die Stadt in mehreren Standorten verteilt und teilweise möbliert oder nicht möbliert. Wichtig ist, dass man bei der Bewerbung für einen Platz angibt ein möbliertes Zimmer haben zu wollen. Die Zusage für mein Zimmer bekam ich im Mai 2019. Die Miete lag bei etwa 300€ monatlich. Öffentliche Verkehrsmittel habe ich in Vaasa nie genutzt, da man überall innerhalb von maximal 15 Minuten mit dem Fahrrad hinkommt. So ziemlich jeder Student fährt mit dem Rad zur Uni bzw. in die Stadt. Über Banken bzw. Geldautomaten muss man sich kaum den Kopf zerbrechen, da man in Finnland wirklich alles mit Karte zahlen kann. Eine EU-weit geltende Krankenversicherung habe ich vorher abgeschlossen, diese ist jedoch nicht allzu teuer. Die Lebenshaltungskosten sind in Finnland natürlich um einiges höher als in Deutschland, mit Miete sollte man mit 700-900€ mtl. rechnen. Die Mensa jedoch ist für finnische Verhältnisse günstig, für 2,50€ bekommt man eine Mahlzeit + Salat und Wasser. Daher bietet es sich an, mittags immer in der Uni zu essen. Freizeitangebote gibt es einige. Sehr viel bietet die Uni Vaasa und der ESN Vaasa an, darunter Parties, Saunaabende oder Reisen. Vor allem in den ersten paar Wochen gab es so gut wie jeden Abend irgendeine Aktivität/Party/Kneipentour. An diesen habe ich auch oft teilgenommen. Auch die Reisen nach Lappland oder Russland waren sehr lustig und empfehlenswert und nicht allzu teuer.

Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation

Aufenthaltsdauer: 08/2019 - 12/2019

Gastuniversität: University of Vaasa

Gastland: Finnland


Rückblick

Rückblickend muss ich sagen, dass ich die Zeit in Vaasa sehr vermissen werde. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, mit welchen ich unvergessliche Momente erleben durfte und neue Freundschaften schließen konnte. Ich kann jedem (der das vielleicht nicht immer beste Wetter abkann) nur raten, nach Finnland zu gehen und etwas Neues/Anderes zu sehen. Die Finnen sind zwar nicht die gesprächigsten Leute, jedoch immer hilfsbereit und sehr freundlich, wenn man um Hilfe bittet.

 

Finnland

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