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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe mich ziemlich knapp vor dem Ende der Bewerbungsfrist für ein Auslandssemester beworben. Ich wollte super gern etwas im Fach Bildungswissenschaften in Norwegen machen, weil mich der Bereich Inklusion besonders intressiert. Dementsprechend habe ich Bergen und Kristiansand als oberste Prioritäten angegeben und wurde dann glücklicherweise in Kristiansand angenommen. Danach stellten sich mir erst einmal noch viele Fragen bezüglich der Abläufe und benötigten Dokumente. Da ich aber im Spring Semester, also ab Januar, nach Norwegen gegangen bin, war sowieso noch ausreichend Zeit vorhanden, um diese ganz in Ruhe zu klären. Die Bewerbung an der Gastuniversität war sehr übersichtlich und unkompliziert, da die Universitetet i Agder für internationale Studierende sehr klar strukturierte Informationen auf der Website bereitstellt. Außerdem gab es ein vorbereitendes Zoom-Meeting mit allen wichtigen Informationen für Internationals. Da ich einen Kurs mit Schulpraktikum belegt hatte, musste ich zusätzlich zu den normalen Bewerbungsunterlagen ein erweitertes Führungszeugnis beantragen. Hier kam bei mir (trotz der langen Vorbereitungszeit) etwas Zeitnot auf, da sich die Bearbeitung im Amt verzögerte. Im Nachhinein war ich also froh, dass ich das Zeugnis 2 Monate vor Ende der Bewerbungsfrist beantragt hatte, da dieses letztendlich wenige Tage vorher ankam.


Studienfach: Bildungswissenschaften

Aufenthalsdauer: 01/2024 - 06/2024

Gastuniversität: Universitetet i Agder

Gastland:Dänemark

Studium an der Gastuniversität

Ich habe an der UiA ein Kurspaket mit 30 LP belegt, welches aus zwei Kursen bestand: Comparative Education und Inclusive Education. Insbesondere der Inklusionskurs hat mir gefallen, da er inhaltlich gut gestaltet war und wir einen tollen Dozenten hatten. Comparative Education war leider eher trocken und hat sich meist ziemlich gezogen, aber beinhaltete immerhin das Schulpraktikum, welches wirklich Spaß gemacht hat. Auch in der Schule haben sich die Lehrkräfte sehr viel gekümmert, waren offen und hilfsbereit und haben sich bemüht, den Unterricht so zu gestalten, dass wir auch ohne Norwegisch zu verstehen folgen können. Abseits der Kurse war die Uni ebenfalls extrem gut organisiert. Die Bibliothek war mit mehreren Druckern ausgestattet und die Unigebäude konnten selbst nachts mit Studierendenausweis und Code betreten werden. Es gab außerdem Studierendenorganisationen und Sportangebote, an denen auch die Internationals teilnehmen konnten, Einführungsveranstaltungen, Grillabende, Wanderungen und ESN Partys. Auch praktisch waren die Swap Rooms auf dem Campus, in denen man Haushaltsgegenstände hinterlassen und gratis mitnehmen durfte (und aus denen ich quasi meine gesamte Kücheneinrichtung zusammengestellt habe). Wir wurden außerdem vor Beginn des Auslandssemesters in Buddy-Gruppen mit mehreren internationalen Studierenden und norwegischen Buddys zugeteilt, die Uni- und Stadtführungen und Trips zu Ikea organisiert haben und uns bei Fragen immer bereitstanden.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Hauptsächlich hatte ich Kontakt mit den internationalen Studierenden. Hier war es durch die ganzen ESN Veranstaltungen in der Einführungswoche super leicht, Freunde zu finden. Viele Norweger außerhalb des ESN haben wir zwar nicht kennengelernt, aber haben mit unseren norwegischen Buddys genauso wie mit den Erasmus-Studierenden anhaltende Freundschaften geschlossen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

In Norwegen fanden meine Kurse auf Englisch statt und auch mit meinen Freund*innen (sowohl mit den Internationals als auch den Norweger*innen) habe ich fast ausschließlich Englisch gesprochen. Dementsprechend habe ich hauptsächlich in dieser Sprache eine Veränderung bemerkt. Hier ist durch das Auslandssemester viel mehr Übung reingekommen und meine Aussprache hat sich natürlich deutlich verbesert. Da meine gewählte Kurskombination ja bereits 30 LP umfasste und es für diese nicht zwingend notwendig war, Norwegisch zu lernen, habe ich nicht noch zusätzlich einen Sprachkurs belegt. Ich habe zwar auf Duolingo nebenbei Norwegisch gelernt und konnte mich immerhin durch die Minimalstandards (Hallo, Auf Wiedersehen, Danke etc.) ein wenig im Supermarkt verständigen, würde im Nachhinein aber doch den Norwegisch-Kurs an der UiA belegen, wenn ich noch einmal entscheiden müsste. Ich hatte das Gefühl, dass meine Freund*innen, die im Kurs waren, sich nicht nur deutlich besser auf Norwegisch verständigen konnten als ich, sondern auch einfach super viel Spaß in dem Kurs hatten und viel über die norwegische Kultur gelernt haben.

Wohn- und Lebenssituation

Meine Wohnung im Studentenwohnheim habe ich über die Website von Sia, der Studentenorganisation in Agder, gefunden. Hier standen anfangs super viele Wohnungen zur Auswahl und es fiel mir sehr schwer, mich zu entscheiden. Ich wollte aber gern direkt auf dem Campus wohnen und habe dementsprechend diese Option in der Seitenleiste angeklickt. Im Nachhinein war ich über die Entscheidung sehr froh (und wurde von einigen darum beneidet, direkt auf dem Campus zu wohnen). Da Kristiansand keine sehr große Stadt ist, erscheinen einem nämlich alle Wohnheime abseits des Campus recht weit entfernt. Außerdem war es richtig schön, direkt bei meinen Freund*innen zu wohnen und in der Lage zu sein, sich jederzeit spontan in den Gemeinschaftsräumen zu treffen, keinen langen Weg zu den Partys auf dem Campus zu haben oder nachts gemeinsam mit den anderen vom Feiern nach Hause zu laufen. Zusätzlich hatte ich ziemlich Glück mit der Wohnung selbst, weil sie sich in einem der ganz neuen Gebäude (Kaserneveien 15) befand. Diese Gebäude wurden erst 2023 eröffnet und entsprechend war die Wohnung sehr modern eingerichtet, inklusive Fußbodenheizung im Bad und Spülmaschine. Der einzige Nachteil hieran war, dass SIA bei der Wohnungsabnahme am Ende super streng war und einige Leute nachträglich noch einmal Geld zahlen mussten (Also wirklich wirklich gut putzen und Fotos von allem machen!!). Vom Campus gab es alle paar Minuten Busverbindungen in die Stadt. Die Busse fuhren leider ab 00:30 nicht mehr, aber im Zweifelsfall waren Laufen, E-scooter oder Fahrradfahren immer eine gute Alternative. Einige aus unserer Gruppe haben sich ein Fahrrad gekauft und am Ende des Semesters für den halben Preis wieder zurück an den Händler verkauft. In der Nähe des Campus befanden sich auch mehrere Supermärkte. Diese sind natürlich deutlich teurer als in Deutschland, aber mit Erasmusförderung und Auslandsbafög ließen sich die erhöhten Lebenskosten weitestgehend abdecken. Besonders cool war die Möglichkeit, bei BUA komplett kostenlos Outdoor-Ausrüstung auszuleihen. Wir haben mit der großen Gruppe mehrmals Skiausrüstung, Hänegmatten, Zelte, Schlafsäcke, Wanderrucksäcke und sogar ein Kanu und SUP ausgeliehen. Durch die hier gesparten Kosten waren wir mit unserer Gruppe in der Lage, sogar mehrere Reisen zu machen. Wir waren in Tromsø, haben einen kleinen Roadtrip durch Norwegen, Schweden und Dänemark gemacht, waren in Harkmark Paddeln und zweimal Skifahren in Hovden und Gautefall. Hierfür haben wir uns zu fünfzehnt Cabins gemietet (was durch die große Menge an Leuten ziemlich günstig war) und sind entweder mit dem Bus oder gemeinsam mit Autos gefahren. Den Rest unserer Freizeit haben wir mit gemeinsamen Camping- und Wanderausflügen in Kristiansand und der Umgebung verbracht, waren bei den vom ESN organisierten wöchentlichen Gratis-Waffle Hours und Sonntags-Hikes oder in der Stadt in der Karaokebar.

Studienfach: Bildungswissenschaften

Aufenthalsdauer: 01/2024 - 06/2024

Gastuniversität: Universitetet i Agder

Gastland:Dänemark


Rückblick

Ich kann Kristiansand wirklich von ganzem Herzen empfehlen. Die Norweger sind alle super freundlich, die Stadt und vor allem die Natur drumherum ist wunderschön und die Uni gibt sich spürbar Mühe, dass sich internationale Studierende wohlfühlen. Leiht euch unbedingt Outdoor-Ausrüstung bei BUA aus und erkundet Norwegen!! Und nehmt Vakuumbeutel mit, die haben mir beim Packen das Leben gerettet.

Dänemark

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